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Halts im Auslande in gleicher Absicht fort (Straf- gesetzb. §. 140^), was wegen des Beginns der Ver- jährung wichtig ist. Von diesen Dauerdclikten unter- scheiden sich wieder die von Einigen Zustands- delikto genannten, bei denen der nur durch die Strafthat hervorgerufene rechtswidrige Zustand fortdauert, so bei dem Dicbstahl die fortdauernde Entziehung der dem Eigentümer gestohlenen Sache. Forth, Fluß in Schottland, entspringt in zwei Hauptquellen als Duchray und Avondhu auf dem Ostabhange des Vcn Lomond (973 m) in der Graf- schaft Stirling, berührt in seinem südöstlichen ge- wundenen Lauf Pcrth und Clackmannan, empfängt links den Teith, den Abfluß der Seen Katrine, Lachray, Venachar und Lubnaig und tritt bei Kin- cardine in den nach ihm benannten Meeresarm. Er ist etwa 160 kin lang. Kleinere Seeschiffe bis zu 70 t Ladung können bis Stirling gehen. - Der Firth of Forthbrücke oder Forth bufen, der bedeu- tendste im östl. Schottland, ist etwa 75 km lang, anfangs 3-4 1 in der Enge zwischen Quccns- ferry und North-Queensserry, die die Vahn benutzt, nur 1,5 kni breit und erweitert sich dann bis zu 16 kni Breite [* 2] zwischen Dunbar und dem Kap Fife- Nch.
Eine großartige Brücke [* 3] führt über ihn bei Queensfcrrr/ (forthbrücke Forthbrücke). Die Flut dringt bis in den Fluß 1 Kni oberhalb Stirling hinauf', bis Grangemouth gelangen große Seeschiffe. Auf der Insel «May und auf Inchkeith stehen Leuchttürme. Die Ufer sind flach, fruchtbar und dicht besiedelt; hier liegen Edinburgh und seine Hafcnorte Porto- bollo, Lcith, Ncwhavcn, Granton sowie Voneh und auf dem Nordufcr Dysart, Kirkcaldy, Vurntisland und Alloa mit vorzüglichen Ankerplätzen, überaus stark ist der Dampferverkchr. Der wichtigen Ver- bindung mit dem Kohlenrevier dient der Forth- and-Clydekanal (57 Kni) von Grangemouth nach Forling am Clyde. Ein Zweig, der Unionkanal, Acht von Faltirk ab nach Edinburgh (51 kin). Der Aluß ist reich an Lachs, der Mceresarm an Weiß- sischen und Heringen. Forthbrücke, die großartige bei Queensferry unweit Edinburgh über den Firtb of Forth führende zweigleisige Eisenbahnbrücke der Bahnlinie zwischen Ratho und Dunfermline, die den Weg von Edin- burgh nach Dundee [* 4] um etwa 40 kni abkürzt. Schon 1818, als es noch keine Eisenbahnen gab, dachte man die Stelle der heutigen Brücke und begann, nachdem ein Tunnclprojekt wegen zu großer Wassertiefe (bis 67 m) verworfen worden war, den Bau einer von Sir Thomas Vouch, dem Erbauer der altern Tay- brücke, entworfenen versteiften Hängebrücke. Als jedoch der unheilvolle Orkan vom die Taybrücke zerstörte, schwand das Vertrauen auf das Vouchfche Projekt, und bald wäre jede weitere Vauerlaubnis versagt worden, wenn nicht schon im Mai 1881 eine von den beteiligten Bahngesellschaf- ten (North-Eastern, Midland und Great-Northern) gewählte Sachverständigenkommission,bestehend aus den Ingenieuren E. Forthbrücke Harrison, W. H. Varlow und Sir John Fowler, in einem Bericht erklärt hätte, daß ein inzwischen von Benjamin Baker und ge- nanntem Sir John Fowlcr entworfener Plan einer Kragträgerbrücke vollkommene Sicherheit biete und auch wegen verhältnismäßig geringer Kosten zu em- pfehlen sei. Die Bahngesellschaften, zu denen noch die North-British hinzutrat, stellten die Geldmittel zur Verfügung und erhielten durch Parlaments- befchluß im Juli 1882 die Vauerlaubnis. Von andern konkurrierenden Projekten ist namentlich die von Max Am Ende entworfene Bogenbrücke zu er- wähnen, die durch ihre elegante Form besonders hervorstach, aber wegen zu hoher Monticrungs- kosten unberücksichtigt bleiben mußte, während die wohlfeilere von Barclay ausgearbeitete Kragträger- brücke wegen der häßlichen eckigen Gestalt der Krag- arme und der Unzweckmäftigkeit des Gitterwerts verworfen wurde. Die Ausführung des genehmigten Planes von Baker und Fowler wurde nun im Dez. 1882 der Firma Tancred, Arrol & Co. in Glasgow [* 5] übertragen, während mit der obersten Bauleitung der Ingenieur Cooper betraut wurde. Das Board of Trade hatte die Überwachung des Baues sowie die Verantwortlichkeit betreffs der Sicherheit ab- gelehnt und sich nur eine zeitweilige Besichtigung und Berichterstattung vorbehalten. Die nachstehenden [* 1] Fig. 1 u. 2 (S. 1012 u. 1013: letztere nach Varkhauscn) zeigen die Hauptabmes- sungen der Brücke, die Tafel: Forthbrücke bei Edinburgh I, [* 1] Fig. 2 giebt die Hauptmaße des Quecnsserry - Pfeilers (nach Varkhausen) wieder, während äußere Ansichten durch Taf. I, [* 1] Fig. 1 (Ge- samtansicht), Taf. II, [* 1] Fig. 1 (Ansicht eines Pfeiler- fußes) und Taf. II, [* 1] Fig. 2 (Ansicht während des [* 1] Fig. 1. .H^ft- an eine Übcrbrückung des von jeher ein Verkehrs- hindernis bildenden Firth of Forth, und der In- genieur James Anderson in Edinburgh entwarf drei Pläne für dieselbe Stelle, an der die heutige Forthbrücke steht. Alle drei Entwürfe stellten Kettenbrücken bis zu 600 in Spannweite dar, für den damaligen Stand der Technik ein schr kühnes Wagnis. Erst 1865, nach- dem sich das Eisenbahnnetz bereits bedeutend ent- wickelt hatte, berieten die Ballgesellschaften ernst- lich eine Forthübcrbrückung und erlangten durch Parlamentsbcschluß die Genehmigung zum Bau einer Brücke 8 kin oberhalb Quecnsferry. Als sich diese Stelle als ungeeignet erwies, wählte man 1873 Baues) gegeben sind. Die nach dem Kragträgersystem (s. Eisenbrücken, [* 6] Bd. 5, S.920d) konstruierte Brücke besitzt zwei Hauptöffnungen von 521,19s in Weite. Die Kragarme haben die ungewöhnliche Länge von 207,260 in, so daß für die Mitteltrüger nur 106,078 m bleibt. Entsprechend diefer bedeutenden Auskragung sind die Pfeilertürme sehr hoch (100,582 ni) gewählt: die freie Durchfahrtshöhe für die Schiffe [* 7] beträgt bei dem höchsten Wasserstand 45,819 in. Die Pfeiler- türme, von denen der mittelste auf der kleinen Insel Inch Garvie errichtet ist, ruhen auf je vier steinernen Füßen von der aus Taf. I, [* 1] Fig. 2 ersicht- lichen Form. Die seitliche gegen den Winddruck ¶