forlaufend
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völkerung Venedigs und den Gondelieren gebräuch- lich und nach den Forlanern (Furlanern), den Bewohnern von Friaul, benannt ist.
Der Tanz ist heitern Charakters, gewöhnlich im Sechsachtel-, seltener im Sechsviertel'takt. s(S. 931 a). Forlannufcher Flugapparat, s. Flugtechnik Förleule, s. Fichtenenle.
ForN.
1) Provinz im Königreich Italien, [* 2] in der Landschaft Emilia, früher zur päpstl.
Ro- ?nagna gehörig, grenzt im N. an die Provinz Ra- venna, im O. an das Adriatische Meer, im S. an die Provinz Pesaro-Urbino und die Republik San Marino, im W. an Florenz, [* 3] hat 1862,3? (nach Strelbitskij 1988,6) hwn, (1881) 251110 (nach Berechnung 271200) E., d. i. 145 E. auf 1 ^m, und zerfällt in die 3 Kreise [* 4] Cesena (89304 E.), Form (74351 E.) und Rimini (87455 E.) mit zusanlmen 40 Gemeinden.
Die Pro- vinz bildet zum größten Teil ein von den Abhängen des Apennin erfülltes Berg- und Hügelland mit schö- nen Thälern und Landschaften, zum Teil eine sehr fruchtbare und wohlbebaute Ebene mit einigen klei- nen Küstenflüssen Montone, Ronco, Savio, Ma- reechia, Fiumicino und Uso, dem ehemaligen Rubi- kon. Die Landwirtschaft liefert Weizen, Mais und Hanf, ferner bestehen Weinbau, Viehzucht, [* 5] Seiden- kultur, Fischerei [* 6] und Schiffahrt.
An der Küste ent- lang führt die Adriatische Küstenbahn, von welcher bei Rimini die Linie nach Bologna-Mailand ab- zweigt. - 2) Form, das alte I^orum I^i vii, Hauptstadt der Provinz Form, rechts des Montone, an der alten Amili- schen Straße und an der Linie Vologna-Ancona des Adriatischen Netzes mit Straßenbahn nach Navenna und Meldola, Sitz der Präfektur, eines Bischofs, eines Tribunals, eines Assisenhofs, einer Kommis- sion zur Aufsicht über die Altertümer und Kunft- denkmäler, einer Handels- und Gewerbekammer so- wie des Kommandos der Infanteriebrigade «Bo- logna» und eines Militärdistrikts, ist gut und regel- mäßig gebaut und hat (1881) 19442, als Gemeinde 40934 (nach Berechnnng 44000) E., in Garnison das 15. Infanterieregiment und 2 Bat- terien Artillerie;
einen schönen, mit Säulengängen umgebenen Marktplatz, ein 1875 enthülltes Denk- mal des Anatomen Morgagni (gest. 1771), zahl- reiche Kirchen, mehrere bemerkenswerte Paläste, eine Citadelle, 1360 von Kardinal Albornoz erbaut und durch die Ordelassi und Riarii vergrößert;
ein meteorologisch-geodynamisches Observatorium, ein Gymnasium, eine Oberreal-, Gewerbeschule, ein Lehrerinnenseminar,eineftädtischeBibliothek(50000 Bände), eine Pinakothek, ein Spital (1638) mit i Findelhaus und ein Arbeitshaus für Knaben.
Unter den Kirchen sind die merkwürdigsten die Kathedrale Sta. Croce mit einer von Carlo Cignani 1686- 1706 ausgemalten Kuppel und den Grabstätten Cignanis und Torricellis;
San Mercuriale (nach dem ersten Bischof von Form genannt), eine roman. Kirche von 1180, mit Skulpturen aus dem 14. Jahrh, über dem Portal und Gemälden von Palmezzano, San Girolamo mit Fresken von Melozzo und Pal- mezzano und dem Grabmal der Barbara Manfredi (gest. 1466), in reicher Frührenaissance;
San Pclle- grino mit einem schönen Grabdenkmal des 15. Jahrh. Form ist der Geburtsort des Cornelius Gallus (gest. 27 v. Chr.), des Geschichtschreibers Flavio Viondo (15. Jahrh.), des Malers Melozzo (Ende des 15. Jahrh.) und des Arztes Morgagni. - Die Stadt wurde von einem Livius, vielleicht vom Konsul Marcus Livius ^alinator nach dessen Siege über Zasdrubal am Metaurus 207 v. Chr. erbaut und nach ihm benannt.
Mit dem Eparchat unter Karl d. Gr. an das Papsttum gekommen, bildete Form (mittellat. auch ^orlivinm) im spätern Mittelalter eine Republik, die von Kaiser Friedrich II. die Be- stätigung ihrer Unabhängigkeit erhielt, aber den- noch in den Kämpfen der Guelfen und Ghibellinen häufig ihre Herren wechselte.
Bis 1315 hatten die erstern die Oberhand, dann die Familie Ordelaffi bis znr Übergabe an Albornoz im Juli 1359 und sodann nochmals infolge der Erhebung gegen die päpstl.
Herrschaft 1375-1405 und 1410-80, und darauf Girolamo Riario, Neffe des Papstes Sir- tus IV., und nach dessen Ermordung (1488) seine mannhafte Gemahlin Caterina Sforza.
Diese mußte sich und Form an Cesare Borgia über- geben;
dessen Stadtkommandant Consalvo Miro- fönte lieferte Form erst im Aug. 1504 an Julius II. aus, der es dem Kirchenstaate einverleibte. 1797 kam an die Cisalpinische Republik, dann an das Königreich Italien, 1815 nochmals an die Päpste, gegen die es an der Erhebung 1831 und 1848 teil- nahm; zogen die Päpstlichen aus Form ab, das nun an Sardinien [* 7] kam. -
Vgl. Bonoli, Higwrill äelig. cittü. äi I (Forli1666);
NcmoAraM 8tHti8tioa., seoQOmioa, HmininiZtrativa. äsiia pro vincia. äi I? (3 Bde., ebd. 1866-67).
ForN, Melozzo daMaler, geb.um 1438 zuForli, bedeutend als Vorläufer der großen ital. Meister, bildete sich zuerst an Piero della Francesca, erfuhr dann aber durch den Einfluß Mantegnas eine wesentliche Wandlung des Stils.
Letzterer äußert sich insbesondere in der damals noch seltenen An- wendung der Verkürzungen, namentlich bei Decken- malereien.
Sein Hauptwerk in dieser Hinsicht war die Ausschmückung des Chors der Apostelkirche in Rom [* 8] (1472), wo der zum Himmel [* 9] aufsteigende Hei- land und reizende Engel mit Musikinstrumenten dar- gestellt sind (jetzt zerteilt im Ouirinal und in der Sa- kristei der Peterstirche; gestochen von Ternite).
Da- neben ist von besonderm Interesse der Freskenschmuck in einer Kapelle der Marienkirche zu Loreto.
Als bedeutender Porträtmaler zeigt sich Form in der gleich- falls zu Rom für Papst Sirius IV. gemalten Dar- stellung der Einsetzung des gelehrten Platina zum päpstl.
Bibliothekar (um 1476).
Gegen Ende seines Lebens kehrte Form, den Giovanni Santi, der Vater Raffaels, in feiner Reimchronik unter den bedeu- tendsten Malern feiner Zeit namhaft macht, wieder in die Heimat zurück, wo er die Bibliothek Federigos von Montefeltre mit allegorischen Darstellungen der Wissenschaften (in Berlin [* 10] und London) [* 11] schmückte und starb. -
Vgl. Schmarsow, Melozzo da Form (Stuttg. 1886X Forlimpopöli, ^tadt in der ital. Provinz und im Kreis [* 12] Forll, unweit rechts vom Ronco, an der Linie Bologna-Ancona des Adriatischen Netzes, hat (1881) 2266, als Gemeinde 5510 E., ein Gymna- sium und Weinbau. Form ist das alte ^oruiu lopilii. Forlo, ehemalige kleine ägypt. Geldrechnungs- stuft, die Hälfte des Asper (s. d.).
Form (lat. koi-ma), die Gestalt (z.B. einer Statue) im Gegensatz zu Materie oder Stoff, daher ein Ve- ariff von ebenfo weitreichender Bedeutung wie die setztern Ausdrücke (s. Materie).
In der Philo- sophie bezeichnete Plato seine Idee, Aristoteles seine Entelechie auch als Form. Bei Kant ist am wich' tigsten seine Unterscheidung von Form und Materie ¶