sollte sechs
Serien umfassen, und mit der vierten (enthaltend die Dokumente der J. 1774 - 76) wurde begonnen.
Durch Vernachlässigung
des Projekts seitens des
Kongresses geriet das Werk ins
Stocken und ist erst 1879 wieder aufgenommen worden. Foote starb in
Washington.
[* 2]
Seine großen Sammlungen (22000
Bände und 40000 Pamphlete zum
Teil sehr seltener Art) wurden 1867 von
der Kongreßbibliothek zu
Washington angekauft.
Von F.s Werken sind zu nennen: «American archives, consisting of a collection
of authentic records, state papers, debates, letters and other notices of public affairs» (4.
Serie, 6 Bde., Washingt. 1837 -
46; 5.
Serie, 3 Bde., 1848 - 53);
ferner «Tracts and other papers relating to the origin etc.
of the colonies in
NorthAmerica» (4 Bde., 1836 - 47),
(spr. -tschell-),Egidio, ital.
Philolog, geb. unweit
Feltre
(ProvinzBelluno), kam 1704 in das Seminar zu
Padua,
[* 4] wo ihn sein
Lehrer Facciolati bald
an seinen lexikographischen
Arbeiten teilnehmen ließ. Forcellini war 1724 - 31 Rektor des Seminars von Ceneda und 1731 - 53
Beichtvater
im Seminar zu
Padua, wo er starb. Nachdem er mit Facciolati 1715 - 18 eine Revision des Wörterbuches
des Calepinus beendet, begann er 1718 sein berühmtes «Totius latinitatis lexicon»
und beendete es unter Leitung und
Beistand Facciolatis im Febr. 1753. Sein Werk erschien erst nach seinem
Tode (5 Bde.,
Padua
1771) und ist wegen der Reichhaltigkeit seines
Inhalts die Grundlage aller spätern lat. Wörterbücher
geblieben.
In der zweiten
Auflage (1805) wurden aus Cognolatos Nachlaß
Supplemente beigefügt. Ein
Appendix von Furlaneto erschien 1816. Weitere
Ausgaben veröffentlichten
Bailey (2 Bde., Lond. 1827), Furlanetto
(4 Bde.,
Padua 1826 - 31) mit einem
«Appendix» (1841) dazu, ferner Voigtländer mit Hertel (4 Bde.,
Zwickau
[* 5] und Schneeb. 1831 - 35),
Conradini mit Beiträgen von
Klotz, Döderlein, Freund
(Padua 1858 fg.) und eine weitere
De
Vit (6 Bde.,
Prato 1858 - 79; Onomastikon
[«Pars altera»], ebd. 1859 fg., noch im Erscheinen). -
Vgl.
Ferrari, Vita Aegidii
Forcellini
(Padua 1792).
Joh.
Georg, Geolog, geb. zu
Husum,
[* 7] seit 1835 Professor der Mineralogie an der
Universität zu
Kopenhagen,
[* 8] gest. daselbst hat sich namentlich um die Geognosie
Dänemarks verdient gemacht.
«Bidrag til Skildringen
af Danmarks geographiske Forhold» (ebd. 1837) und «On the composition of
seawater
in different parts of the ocean» (1864) hervorzuheben.
Peter Wilh.,
Bruder des vorigen, Altertumsforscher, geb. zu
Husum, widmete sich zu Kiel
[* 9] den Altertumsstudien
und habilitierte sich an der Kieler
Universität, an derer 1837 eine ordentliche Professur erhielt. Er
unternahm 1830 eine mehrjährige wissenschaftliche
Reise durch
Italien
[* 10] und
Griechenland
[* 11] und 1838 eine zweite nach
Griechenland
und
Kleinasien, von wo er über
Ägypten
[* 12] und
Rom
[* 13] zurückkehrte. Schätzbare Beiträge zur
Topographie des alten Hellas
und der
griech. Küstenländer
Kleinasiens sind F.s «Hellenika», Bd. 1 (Berl.
1837),
«Halkyonia» (Berl. 1857). Zur Mythologie der
Griechen nahm Forchhammer einen in vielen
Abhandlungen vertretenen ganz selbständigen Standpunkt ein. Das
Substrat und dieSubstanz,
die aller griech. Mythologie zu
Grunde liegt, ist nach ihm das Wasser in allen seinen Formen und Erscheinungen. Infolge dieser
Ansichten erklärte er in der
Schrift «Achill» (Kiel 1853) den wesentlichen
Inhalt der Iliade aus dem winterlichen Kampfe der
Elemente in der Ebene von
Troja. (Vgl. seine Erklärung der Ilias, Kiel 1884.) Seine letzten
Schriften
waren die «Prolegomena zur Mythologie als Wissenschaft und Lexikon der Mythensprache»
(Kiel 1891) und
«Homer. Seine
Sprache.
[* 16] Die Kampfplätze seiner Heroen und
Götter in der
Troas» (ebd. 1893). Forchhammer war 1868 - 70 Mitglied
des preuß. Abgeordnetenhauses (liberales Centrum), 1871 - 73 des
DeutschenReichstags (Fortschrittspartei).
Seit 1874 vertrat er die
Universität Kiel im preuß. Herrenhause. Er starb in Kiel.
1)
Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, hat 421,44 qkm, (1890) 28384 (13684
männl., 14700 weibl.) E. in 63 Gemeinden mit 158 Ortschaften, darunter 2
Städte. - 2)
UnmittelbareStadt und Hauptort
des
Bezirksamtes Forchheim, 24 km im SO. von
Bamberg,
[* 17] in 263 m Höhe, am
Ludwigskanal, rechts an der
Regnitz und unweit rechts der oberhalb
von Forchheim mündenden Wiesent, an den Linien
München-Ingolstadt-Bamberg-Hof, Forchheim-Ebermannstadt (14,8 km) und Forchheim-Höchstadt
a. A.
(22,7 km) der Bayr. Staatsbahnen,
[* 18] Sitz des
Bezirksamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Bamberg),
Rent-
und Forstamtes, hat (1890) 5971 (2891 männl., 3080 weibl.) E., darunter 1414
Evangelische und 160 Israeliten, Postexpedition,
Telegraph;
[* 19] fünf kath.
Kirchen, darunter die alte Martins- oder Stiftskirche im got.
Stil, ein Schloß (14. Jahrh.), einen Kanalhafen;
Papier- und Maschinenfabriken,
Weberei,
[* 20]
Spinnerei, Gerberei, ein
Hammerwerk, Obst- (namentlich Kirschen),Spargel-,
Hopfen- und etwas
Weinbau sowie
Handel mit Obst, Getreide
[* 21] und Mastvieh. -
Schon im 8. Jahrh. wird Forchheim als karoling.
Pfalz Foraheim genannt. Zur Zeit
Karls d. Gr. wird Forchheim (im
Pagus Ratenzgowe) als ein Hauptstapelplatz auf der
Straße aus den
Ländern der
Slawen und
Avaren erwähnt. Im 9. und 10. Jahrh. wurden daselbst eine Anzahl
Reichs- und Fürstentage sowie 890 eine Kirchenversammlung gehalten.
Arnulf (887),
Ludwig das
Kind (900) und Konrad I. (911)
wurden hier zu deutschen Königen gewählt. Auf einem 1077 hier abgehaltenen
Reichstage wurde
Heinrich IV. abgesetzt und an
seiner
StelleRudolf von
Schwaben zum König gewählt.KaiserHeinrich II. schenkte Forchheim 1007 an das neugegründete
BistumBamberg. 1802 fiel es mit diesem an
Bayern.
[* 22] Als bischöfl. Grenzfeste wurde Forchheim 1552 vom Markgrafen
AlbrechtAlcibiades
von
Brandenburg-Culmbach überrumpelt und 1634 von
Bernhard von
Weimar
[* 23] belagert. Die Werke wurden zuletzt 1791 wiederhergestellt, 1838 aber
Forchheim als Festung
[* 24] aufgegeben. -
Vgl. Hübsch,Chronik der Stadt und Festung Forchheim (Nürnb. 1867).