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wurde aber durch Unruhen und Aufstände gezwungen, 23. Nov. sein Amt niederzulegen. Er starb in Rio [* 2] de Janeiro.
wurde aber durch Unruhen und Aufstände gezwungen, 23. Nov. sein Amt niederzulegen. Er starb in Rio [* 2] de Janeiro.
e Vasconcellos, Joaquim Antonio da, portug. Schriftsteller, s. Vasconcellos.
Fontäne (frz.), s. Springbrunnen. ^[= Fontäne ein Brunnen, bei welchem das Wasser, durch seinen eigenen Druck in einem ...]
1) Arrondissement im franz. Depart. Seine-et-Marne, hat 1224,15 qkm, 101 Gemeinden, (1891) 86 291 E. und zerfällt in die 7 Kantone La Chapelle-la-Reine (248,83 qkm, 8477 E.), Château-Landon (233,96 qkm, 13 168 E.), Fontainebleau (29,40 qkm, 19 573 E.), Lorrez-de-Bocage (213,18 qkm, 9588 E.), Montereau-saut-Yonne (181,34 qkm, 13 852 E.), Moret-sur-Loing (129,38 qkm, 10 273 E.), Nemours (188,06 qkm, 11 360 E.). - 2) Hauptstadt des Arrondissements Fontainebleau, 60 km südöstlich von Paris, [* 3] 5 km vom linken Ufer der Seine, in 79 m Höhe, an der Linie Paris-Dijon der Franz.
Mittelmeerbahn, mit stillen, breiten Straßen und kleinen Häusern, ist Sitz eines Gerichtshofs und einer Artillerie- und Genieschule, hat (1891) 10 923, als Gemeinde 14 222 E., in Garnison einen Teil des 46. Infanterieregiments, das 4. Husarenregiment, 3 Reitende Abteilungen Feldartillerie, die 5. Traineskadron; eine Bibliothek, Krankenhäuser, ein Theater; [* 4] Brauerei, Fabrikation von Porzellan und Steingut, Kunsttischlerei, Schiffahrt und Handel mit Gutedeltrauben (Chasselas).
Berühmt ist das Lustschloß, das, vom 13. bis 18. Jahrh. erbaut und erweitert, jetzt fünf Höfe umschließt. Franz I., Heinrich II. und Heinrich IV. erwählten den zur Jagd herrlich gelegenen Platz zur Residenz, Napoleon I. ließ das während der Revolution ausgeleerte Schloß teilweise neu möblieren, und Ludwig Philipp restaurierte die ältern Teile. Die merkwürdigsten Räume sind: die Galerie Franz' I., mit Fresken und Stuccaturen von Rosso und Domenico Fiorentino;
der Ballsaal oder Salle Henri II, mit Wandmalereien von Primaticcio.
Die Ulyssesgalerie mit dem von Niccolò dell'Abbate gemalten Deckenbildern wurde im 18. Jahrh. niedergerissen, und die Hirschgalerie dient gegenwärtig als Gewächshaus. Hier empfing Franz I. den Kaiser Karl V. auf seiner Reise nach Gent [* 5] (1539); die Exkönigin Christine von Schweden [* 6] ließ hier in der Hirschgalerie ihren Oberstallmeister Monaldeschi hinrichten (1657). Ludwiq XIV. unterschrieb hier die Widerrufung des Edikts von Nantes [* 7] (1685). Napoleon I. hielt hier 1812-14 Pius VII. gefangen und verzichtete 1814 auf den franz. Kaiserthron. Das Schloß, jetzt im Sommer Aufenthaltsort des Präsidenten der Republik, stößt an den großen Wald von Fontainebleau (17000 ha), der mit seinen Felspartien und Hügelketten, Quellen und Aussichtspunkten einen beliebten Ausflugsort der Pariser bildet. -
Vgl. Laube, Franz. Lustschlösser, Bd. 1 (Mannh. 1840);
Pfnor, Monographie du château de Fontainebleau (mit Text von Champollion-Figeac, Par. 1859-64; 2. Aufl. ohne den Text 1874);
(spr. fongtähn lĕwäk), Hauptort des Kantons Fontaine-l (67 797 E.) in der belg. Provinz Hennegau, 10 km westlich von Charleroi, an der Linie Charleroi-Mons der Belg.
Staatsbahnen, [* 8] hat (1891) 5617 E., Eisen- und Kohlenindustrie, Kupferschmieden und Steinbrüche.
(spr. fongtähn), franz. Name des span. Feldherrn Fuentes (s. d.).
Pulver, 1866 von Fontaine (spr. fongtähn) in Paris erfundenes, zu den Pikratpulvern (s. d.) gehörendes Gemisch von pikrinsaurem Kalium und chlorsaurem Kalium.
Sehr stark wirkend, aber im höchsten Grade gefährlich, rief es bereits 1867 die furchtbare Explosion der an der Place Sorbonne gelegenen Fabrik Fontaines hervor.
(spr. fongtáng), Louis Marie, franz. Dramatiker, geb. in Lorient (Morbihan), war zuerst Schreiber daselbst, ging nach Paris und trat in die Redaktion der «Tablettes» und des «Album»; wegen eines im «Album» 1829 veröffentlichten Artikels «Le [* 9] mouton enragé», worin er Karl X. angriff, mußte er fliehen. Aus den Niederlanden vertrieben, flüchtete er nach Hannover [* 10] und kehrte dann nach Frankreich zurück. In Paris ward er verhaftet und zu fünf Jahren Gefängnis und 10000 Frs.
Geldstrafe verurteilt; erst die Julirevolution befreite ihn. Er starb in Thiais bei Paris. Von seinen Stücken verdienen Erwähnung: «L'actrice ou les deux portraits» (mit Ader, Par. 1826),
«Perkins Warbeck» (1828),
«L'espion» (mit Lion Halévy und Drouineau verfaßt und von Fenimore Cooper nachgeahmt, 1828),
«La bossue» (mit Ader, 1829),
«Gilette de Narbonne» (ein Vaudeville, mit Ader und Ch. Desnoyer, 1829),
«André le chansonnier» (mit Ch. Desnoyer, 1829) und das Drama «Jeanne la folle» (1830). Er verfaßte auch einen Band [* 11] «Odes et épîtres» (Par. 1825 u. 1827).
Lago, Quellsee des Rio Senger in den argentin.
Carlo, ital. Baumeister, geb. 1634 zu Bruciato bei Como, gest. 1714 in Rom, [* 12] ein Schüler Berninis, war als päpstl. Architekt Erbauer vieler Kirchen im Barockstil. Sein Hauptwerk ist die Façade der Marcelluskirche am Corso. Ferner erbaute er die mit Kuppel versehene Dreieinigkeitskirche in der Via Condotti und entwarf den Plan zum Gartenpalast des Fürsten Liechtenstein [* 13] in Wien [* 14] (1667-1708); er baute den Torloniapalast in Rom, die Vorhalle von Sta. Maria in Trastevere (1702). Fontana war auch Baumeister der Peterskirche, in welcher Eigenschaft er nach deren Vollendung auf Papst Innocenz' XI. Befehl 1694 ein Tafelwerk («Il tempio Vaticano e sua origine», lat. u. ital., Rom) herausgab.
Domenico, ital. Baumeister, geb. 1543 zu Mili am Luganersee, gest. 1607 zu Neapel, [* 15] studierte in Rom die alten und neuern Meister und wurde dann Architekt des Kardinals von Montalto, welcher ihm den Bau der großen Kapelle des Präsepiums bei der Kirche Sta. Maria Maggiore und des benachbarten Palastes übertrug. Als der Kardinal unter dem Namen Sixtus V. den päpstl. Stuhl bestiegen hatte, gab er Fontana zahlreiche weitere Aufträge. Der lateranische Palast nebst dem Seitenportikus der Basilika, [* 16] der neuere Teil des Vatikanpalastes, in welchem sich die päpstl.
Wohnung befindet, die Vatikanbibliothek, ein Teil des Quirinalpalastes, die große Fontäne von Termini u. a. sind sein Werk. In diesen Bauten zeigte sich Fontana als ein verhältnismäßig strenger und nüchterner Anhänger der Schule des Vignola, der aber mit großen Massen trefflich zu schalten wußte. Auch richtete Fontana 1586 den großen Obelisken auf, der gegenwärtig auf dem Platze vor der Peterskirche steht, damals aber noch zum Teil unter Trümmern versteckt lag. Die Art und Weise des Transports des Obelisken beschrieb er in der Schrift: «Della transportatione dell' obelisco ¶
Vaticano e delle fabbriche di Sisto V» (Rom 1590). In der Folge richtete er noch drei andere Obelisken an verschiedenen freien Plätzen auf. Auch unter Clemens VIII. unternahm Fontana verschiedene Bauten, bis man ihn beschuldigte, öffentliche Gelder unterschlagen zu haben. Er verlor 1592 seine Stelle am päpstl. Hofe, erhielt aber einen Ruf nach Neapel. Hier baute er verschiedene Kanäle und den königl. Palast. Sein Plan, einen neuen Hafen bei Neapel anzulegen, wurde erst nach seinem Tode ausgeführt.