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die Zahlungen, für welche sie bestimmt waren. Auf diese Weise entstanden seit 1715 die Gesamtfonds saFFloFatL luuä): der Südseefonds, der allgemeine Fonseca, der Amortisationsfonds (äwkinF tunä) und endlich der konsolidierte Fonseca (o0U80iicIa.t6ä tunä), der seit 1786 nach Aufhebung der genannten Fonseca die Ge- samtheit der öffentlichen Einkünfte mit Ausschluß der jährlichen Bewilligungen vereinigt. Aus diesem Fonseca werden die Zinsen und fälligen Kapitale des gan- zen Staat^schuldenwesens, die Zinsen der Schatz- kammerscheine, die Civilliste, alle Pensionen, Gehalte u.s.w. bezahlt; der Überschuß aber wird jährlich von dem Parlament für die Bedürfnisse des laufenden Jahres angewiesen. - In Frankreich wurde der Ausdruck l'01168 pudlicF schon früh auch auf solche Staatsschuldverschreibungen angewendet, die eine Fundierung auf bestimmte Einnahmequellen gar nicht besahen, und gegenwärtig faßt man unter diesem Namen alle Schuldverschreibungen des Staates, der Departements und der Gemeinden zu- sammen, während man die Schuldtitel des Staates allein als I?. cl'^tat bezeichnet. Auch in Deutsch- land hat der Ausdruck öffentliche Fonseca eine dem franz. Sprachgebrauche gleiche Bedeutung. - ^. fonäs i)6räu, wörtlich: in den verlorenen Fonseca, be- deutet eine Geldanlage, die man von vornherein für verloren hält, z. V. unverzinsliche, nicht rückzahl- bare Zuschüsse zu gemeinnützigen Unternehmungen (s. Eisenbahnsubvention). sbörse, s. Börse.
Fondsbörse (spr. fong-), soviel wie Effekten- Fondsgcfchäfte sspr.fong-), dieBdrsengeschäfte in Staatspapieren (s. d.), im weitern ^inne auch solche in andern Obligationen und selbst zuweilen in Aktien. In der Regel denkt man dabei an reelle Kapitalumsätze, also an die Esfektivgeschäfte, nicht an Spiel- und Differenzgefchäfte (s. d.). Die Fonseca zerfallen in Kassen- oder Tagesgeschäfte (s. d.) und m Aeferungs- oder Zeitgeschäfte (s. d.). Sie werden durch Makler (s. d.) vermittelt, und zwar sind gerade die Tagesgeschäfte in Staatspapieren noch vielfach nur in den Händen der amtlich bestellten oder privile- gierten Vermittler.
Dies gilt namentlich von ocr Pariser Börse, wo die Privatmakler, die sog. Cou- lissiers, sich hauptsächlich nur mit Zeitgeschäften be- fassen. Die Feststellung der authentischen Kurse (s. d.) der Staatspapiere sowie überhaupt aller Bor- scnwerte ist auch in Deutschland [* 2] den vereidigten Maklern vorbehalten, erfolgt bez. lediglich auf Grund ihrer Angaben. (S/Börse, Effekten und Effektengeschäfte.) Fondsverwechselung (spr. fong-), im Staats- rechnungswcsen die Anweisung einer Einnahme oder Ausgabe auf einen zu deren Aufnahme nicht bestimmten Etatfonds oder sonstigen staatlichen Fonds, wodurch entweder eine unzulässige Fonds - Verstärkung [* 3] entstedt, wenn dadurch der eine Fonds zuungunsten des andern entlastet wird, oder cme Fondsschwächnng herbeigeführt wird, wenn dadurch der eine Fonds zu Gunsten des andern be- lastet wird. Die rechnungsmäßige Richtigstellung einer derartigen Fonseca heißt Fonds aus gleichung. Fonduk, Fondutli oder Pondukli-Zec- chine.
1) Eine türk. Goldmünze des 18. Jahrh., die nach Untersuchungen durchschnittlich 3V.2 3 Gewicht und 800 Tausendteile Feinheit, demnach ein Feingewicht von 2^ F und (zum Preise von 2790 M. für 1 kF Feingold) ^ etwa 7 M. 80 Pf. deutfcher Währung war. Es wurden auch halbe Fonseca ausgemünzt. 2) Eine frühere ägypt. Goldmünze aus dem 18. und 19. Jahrh., nach Untersuchung durchschnittlich 2^ ß schwer und 690 Tausendteile fein, somit im Feingewicht von reichlich 1^/,o ß ^- etwa 4"/4 deutschen Mark. Man prägte auch halbe Fonseca, die aber verhältnismäßig etwas weniger fein und schwer, daher nur etwa --- 2 M. 18 Pf. Reichs- währung waren.
I'oonioülnin ^ckams., Pflanzengattung aus der Familie der Nmbelliferen (s. d.) mit nur wenigen Arten in den Mittelmeerländern, die vielleicht nur Varietäten einer Art sind. Dies ist der Fenchel, 1 olücwaiL ^4i/. (s. Tafel: Nmbellifloren 1, [* 1] Fig. 3), der auch in Deutschland (Provinz Sachsen) [* 4] vielfach im großen kultiviert wird und häusig ver- wildert. Durch die fein zerteilten Blätter, deren letzte Abschnitte fast fadenförmig ausgebildet sind, ähnelt er sehr der Dillpflanze.
Die Früchte sind als ^i-uctus ^06uiculi offizinell und werden als Kamm- und Stroh fenchel gehandelt; ersterer ist der arzneilich ausschließlich gebrauchte. Man ge- winnt aus dem Fenchel das Fencbelöl sowie das ;u Augenwasser häusig benutzte Fenchelwasser. Eine in Italien [* 5] und Frankreich häufig kultivierte Form ist der sog.Italienische oder Bologneser Fenchel, bei dem die untern Partien der Stengel [* 6] und Blätter ziemlich fleischig entwickelt und durch Bedecken mit Erde gebleicht sind. Es werden diese Teile besonders in Italien roh gegessen und sind dort unter dem Namen I^iuoeodio bekannt.
Föns, röm. Quellgott, s. Fontus. Fonsagrada, Hauptstadt eines Gerichtsbezirks der span. Provinz Lugo (Galicien), im NO. von ^ugo, in gebirgiger (965 m) und viehreicher Gegend, hat (1887) 16 419 E. Fön-schui-ma-thou (vom chines. Worte ^ün- s^Ilui, Wasserscheide), die Stelle, wo der Kaiserkanal (s. d.) durch Einmündung des Wön-Ho bei der Stadt Tsi-ning in Schan-tung in eine nördl. und eine südl. Halste geteilt wird. Die erstere stammt vom Kaiser Kublai-Chan der mongol. Dynastie Jüan her.
Fonseca, G 0 lfv o'n, Bucht des Stillen Oceans in Ecntralamerika, von Nicaragua, [* 7] Honduras [* 8] und Salvador [* 9] begrenzt, ist 30 kin lang und 70 km breit und enthält mehrere Inseln, wie Sacate und Tigre mit der Stadt Amapala (s. d.). Mehrere der ein- mündenden Flüsse [* 10] sind schiffbar. Die Bai wurde 1522 von Gil Gon;ale.; de Avila entdeckt: 1523 wurde sie nach dem Bischof von Burgos Fonseca benannt. Am Eingänge der Bai erhebt sich im NW. derVul- tan Eonchagua, im SO. der Coseguina (s. d.). Fonfeca, Deodoro da, Präsident von Brasilien, [* 11] gcd.um 1834, wurde auf derpolytechn.Schule in Rio [* 12] oe Janeiro erzogen, diente im Kriege mit Paraguay [* 13] (1865-70), gründete einen Militärklub in Rio de Janeiro, der ein Mittelpunkt der Mißvergnügten war, und wurde, republikanischer Gesinnung ver- dächtig, 1887 als Gouverneur in die Provinz Mato Grosso geschickt. Am trat cr, nachdem er kurz vorher zum Marschall ernannt war, an die Spitze der Revolution, die den Untergang des Kai- serreichs veranlaßte. (S. Brasilien, Bd. 3, S. 448.) Ohne Wahl nahm er den Präsidententitel der Re- publik an, den ihm der Kongreß dann auf 4 Jahre übertrug. Sein willkürliches Re- giment und leine Günstlingswirtfchaft machten ihn i'edoch bald unbeliebt, und als er Nov. 1891 gegen ein vom Kongreß beschlossenes Gesetz sein Veto ein- legte, erklärte dieser es für ungültig. Fonseca löste den Kongreß, ohne gesetzlich dazu berechtigt zu sein, auf, ¶