de' Medici, der ihm keinen
Widerstand zu leisten gewagt hatte, vertrieben. Savonarola (s. d.), der Prior
von
San Marco, gewann den größten Einfluß und errichtete ein theokratisches Regiment, das mit seiner Hinrichtung (1498)
zusammenbrach. 1512 kehrten die Medici mit Hilfe des Papstes Julius II. zurück. 1527 wurden sie zum zweitenmal vertrieben,
aber von
KaiserKarl V. und Papst Clemens VII.
(Giulio Medici) der Stadt nach längerer
Belagerung und Eroberung
mit Gewalt wieder aufgedrungen und Alessandro Medici zum
Herzog von Florenz
[* 2] ausgerufen (1531). Sein Nachfolger
Cosimo I. fügte
Siena dem bisherigen florentin.
Staate hinzu und nahm 1569 den von
Pius V. ihm verliehenen
Titel eines
Großherzogs
von
Toscana an. Seitdem teilte die Hauptstadt die Geschicke des
Staates. (S.
Toscana.) 1799 von den
Franzosen besetzt, 1801 Hauptstadt
des Königreichs
Etrurien, 1807 mit dem franz. Kaiserreich vereint, 1814 wieder Hauptstadt des Großherzogtums, 1849 auf
kurze Zeit Sitz einer provisorischen Regierung, wurde sie 1859 wieder Provinzialstadt, was sie auch blieb,
nachdem durch die
Volksabstimmungen (11. und Toscana dem piemont.
Staate einverleibt worden war. Infolge der
September-Konvention
wurde Florenz 1865
Italiens
[* 3] Hauptstadt und blieb es bis 1871. In diesen sechs Jahren geschah unter der Leitung von Ubaldino
Peruzzi
außerordentlich viel zur Verschönerung und Vergrößerung der Stadt. Die endgültige Verlegung der
Residenz nach
Rom
[* 4] hatte große wirtschaftliche Nachteile und finanzielle Verlegenheiten zur Folge; erst in neuester Zeit hat
sich die Stadt von der Krisis erholt.
Litteratur.Abgesehen von den
bis in das 16. Jahrh. hineinreichenden
Chroniken und Historien, die mit Villani
und
Dino Compagni beginnen, mit denen Varchi, Nardi, Jacopo Pitti enden, wie von ältern
Darstellungen, unter denen Machiavellis
Florentinische Geschichte (deutsch von
A. von Reumont, 2 Bde., Lpz. 1846)
hervorragt, sind von neuern Werken hervorzuheben: A. von Reumont, Tavole cronologiche e sincronologiche della storia fiorentina
(Flor. 1844);
Sieveking, Geschichte von Florenz (Hamb. 1844);
Napier, Florentine history (6 Bde., Lond.
1846);
Zobi, Storia civile della
Toscana dal 1737 al 1848 (5 Bde., Flor.
1850-52);
Vannucci, I primi tempi della libertà florentina (ebd. 1856);
Trollope, History of the commonwealth of Florence
(4 Bde., Lond. 1864-65);
A. von Reumont,
Lorenzo de' Medici il Magnifico (2. Aufl., 2 Bde.,
Lpz. 1883);
besonders in der
Chemie (meist veraltete) Bezeichnung sehr fein verteilter
Stoffe, wie sie z. B. bei der
Sublimation entstehen. Flores Antimonii argentei,
Antimonoxyd, als Mineral
Antimonblüte;
oder Floris, eine der
KleinenSunda-Inseln, südlich von Celebes, im W. durch die
Mangerai-Straße von Rindja,
im O. durch die
Flores-Straße von
Solor und Sabrao getrennt, hat 15610 qkm und etwa 250000 batakische E. Die
Küsten sind fruchtbar, das noch wenig bekannte
Innere ist gebirgig und dicht bewaldet. Der
Osten ist tertiäres
Land und trägt
wie die Südküste
Vulkane,
[* 8] wie Gunung Lobetobi (2170 m), Gunung Keo (2763 m), ferner den Gunung Rocka und Gunung Api. Der
Westteil heißt bei den Eingeborenen
Mangerai, der Ostteil Endeh. An der Ostküste liegt die europ.
NiederlassungLarantuka, mit gutem
Hafen und bedeutendem
Handel mit Sandelholz, Schildpatt und Vogelnestern. Seit Fortgang der Portugiesen
(1859) gehört die Westhälfte zum niederländ. Gouvernement Celebes, die Osthälfte zur
Residentschaft
Timor. Im Innern herrschen fast unabhängige Häuptlinge.
Venancio, südamerik.
General, schloß sich 1853 als Oberst dem Militäraufstande gegen den Präsidenten
Giro
von
Uruguay an und trug wesentlich zum
Sturze der bestehenden Regierung bei. Die Colorado-Partei erhob ihn hierauf 1854 zum
Präsidenten, doch wurde er 1855 durch einen
Aufstand aus
Montevideo
[* 10] vertrieben und sah sich veranlaßt,
die Präsidentschaft niederzulegen. 1858 mußte er nach
Buenos-Aires fliehen und trat als Brigadegeneral in die Dienste
[* 11] der
Argentinischen Republik. Es gelang ihm, den Präsidenten Mitre für die Einmengung in die innern Angelegenheiten
Uruguays zu
gewinnen. Flores landete, von Mitre heimlich unterstützt, im April 1863 mit nur 30 Mann bei Colonia
del Sacramento, erließ einen Aufruf zur
Erhebung und erhielt starken Zuzug.
Unterstützt von den reichen Brasilianern im Norden
[* 12] des
Landes, rückte er alsbald gegen
Montevideo vor und erhielt von seiten
Brasiliens Hilfe gegen den Präsidenten Aguirre. Flores nahm La Florida und Salto, erstürmte
Paysandu und rückte schließlich in
Montevideo ein, wo er zum provisorischen Präsidenten ausgerufen wurde. Er schloß mit
Brasilien
[* 13] und
Argentinien eine
Tripelallianz gegen den
Diktator Lopez von
Paraguay und übernahm den
Befehl über die
Vorhut der
Verbündeten, zeichnete sich in den folgenden Kämpfen persönlich mehrfach aus, mußte jedoch infolge
starker
Verluste Sept. 1866 nach
Montevideo zurückkehren und nahm am weitern Verlaufe des
Krieges keinen
Teil. Flores widmete sich
ganz der innern Regierung und suchte durch
Milde seine polit. Gegner, die
Blancos, zu versöhnen; doch gelang ihm dies nicht.
Infolge einer Verschwörung wurde er zuMontevideo ermordet.