forlaufend
880
das Strafgesetzbuch für das preuß. Heer» (2 Tle., neue Ausg., ebd. 1869-70),
«Preuß. Militärstraf- gerichtsordnung» (ebd. 1873),
«Militärstrafgesctz- buch für das Deutsche [* 2] Reich» (2 Tle., Tl. 1 in 2. Aufl., ebd. 1880-81). Fleck, Joh. Friedr. Ferd., Schauspieler, geb. in Vreslau, bezog 1776 die Univer- sität Halle, [* 3] um Theologie zu studieren, entschloß sich aber Schauspieler zu werden, trat zuerst 1777 bei der Vondinischen Gesellschaft in Leipzig [* 4] auf und ging 1779 zu Ackermann und Schröder nach Ham- burg, wo er seinen Ruf begründete. In Berlin [* 5] fand er 1783 als Gast solchen Beifall, daß er bei der Döbbelinschen Gesellschaft blieb und 1786 bei der zum Nationaltheater erhobenen Berliner [* 6] Bühne an- gestellt wurde.
Seit 1790 Regisseur, nahm er spä- ter vielfach teil an der Direktion. Flecktyphus starb in Berlin. In manchen Rollen, [* 7] z. B. als Lear, mag er an poet. Auffassung selbst Schröder übertroffen haben. Ebenso war er als Shylock, Götz, Karl Moor, Otto von Wittelsbach, Tancred, Esser, Ethelwolf, Infant Don Pedro in «Ines de Castro» u. s. w. bedeutend. Fleck, Konrad, mittelhochdeutscher Dichter, wohl im schweiz. Jura zu Hause, verfaßte um 1220 nach einer franz. Dichtung (hg. von du Meril, 1856), als deren Verfasser er Ruprecht von Orbent (bei Biel) bezeichnet, eine Bearbeitung der lieblichen Sage von Flore und Blancheflor (s. d.). Flecktyphus hat sich haupt- sächlich an Hartmann von Aue, aber auch an Gott- fried von Straßburg [* 8] geschult. Rudolf von Ems [* 9] berichtet, daß Flecktyphus auch einen Artusroman «Olwä» (wohl nach dem " (^1^68» Chretiens von Troyes) begann. Ausgabe des «Flore» von Sommer (Qued- linb. 1846) und von Golther inKürschners «Deutscher Mndskaldaunen. Nationallitteratur» Flecke, zerschnittene und als Speise zubereitete Fleckeifen, Alfred, Philolog, geb. in Wolfenbüttel, [* 10] studierte in Göttingen [* 11] und trat 1842 eine Lehrstelle in Idstein an. Er wirkte seit 1846 am Gymnasium in Weilburg an der Lahn, seit 1851 an der Vlochmannschen Erziehungsanstalt und dem damit vereinigten Vitzthnmschen Gym- nasium in Dresden, [* 12] seit 1854 am Gymnasium in Frankfurt [* 13] a. M. Im Herbst 1861 kehrte er als Konrektor an das Vitzthumsche Gymnasium zurück und trat 1889 in den Ruhestand.
Seine litterar. Thätigkeit ist, abgesehen von der Redaktion der (Iahnschen) «Jahrbücher für Philologie und Päda- gogik», deren erste Abteilung für klassische Philo- logie er seit 1855 herausgiebt, besonders der Kritik des Plautus und des Terentius gewidmet. Beide hat er, wie auch den Cornelius Nepos, in der «VililiotliocH i6uI)uoi'iHiiH» herausgegeben. Flecken (frz.doui-^; engl. korou^Ii) hießen früher solche Ortschaften, die ursprünglich Dörfer waren, aber einzelne städtische Rechte namentlich in Bezug auf den Gewerbebetrieb erhalten hatten.
Insbe- sondere hießen sie Marktflecken, wenn sie im Be- sitz des Marktrechts waren. In den neuern Ge- meindegesetzgebungen sind die Flecktyphus nach ihrer Größe teils unter die Städte, teils unter die Landgemein- den eingereiht worden (s. Borough). In Ungarn [* 14] haben die frühern Flecktyphus seit 1891 die Bezeichnung Groß- Gemeinden (s. d.) und Klein-Gemeinden erhalten. Fleckenklee, s. 6ai6Fa. Fleckenmal, s. Leberfleck. Fleckfieber, s. Flecktyphus. Fleckkugeln, s. Fleckmittel.
Fleckmittel, die zur Vertilgung der Flecke aus Zeugen, besonders aus Wäsche und Kleidungsstücken dienenden Substanzen. Fettflecke entfernt man durch Reiben mit Benzin (Vrönners Fleckwasser), wobei nicht zu vergessen, daß die sich entwickelnden Dämpfe leicht entzündlich sind und Kopfweh verur- sachen. Tinten- und Rostflecke entfernt man aus weißen Stoffen durch Eintauchen oder Betupfen der betreffenden Stelle mit einer Lösung von Oxalfäure und Sauerkleefalz.
Flecke von Fruchtsäften, z. B Heidelbeeren und Kirschen, oder von Rotwein be- seitigt man durch öfteres Befeuchten der Flecken mit schwefliger ^ä'ure, frisch bereitetem Chlorwasser oder mit sog. Vleichwasser (Nau äs «laveiis, s. d.). In gefärbten Stoffen, namentlich in seidenen, mit den äußerst empfindlichen Anilinfarben gefärbten, ist die Vertilgung von Flecken, selbst den von Fett her- rührenden, mit Schwierigkeiten verknüpft, da die meisten der früher mit Recht angewendeten Flecktyphus (Ochsen- galle, Kölnisches Wasser, Seife, Borarlösung) die Farbe zerstören oder lösen, also selbst Flecke erzeugen. Statt Benzin verwendet man bei Tuch und ähn- lichen Wollstoffen auch ähnliche flüchtige Kohlen- wasserstoffe (wie Petroleumäther); auf der Anwen- dung derartiger Kohlenwasserstoffverbindungen be- ruht auch großenteils die sog. Chemische Wäsche [* 15] zur Entfernung der Flecken aus getragenen Klei- dern, infofern die meisten Schmutzflecke aus Fett oder Harz bestehen, das mit Staub überzogen ist. Entfernt man durch Benzin das Fett, so verliert damit der Staub seinen Halt, und der Fleck ver- schwindet. Durch wirkliche Zerstörung der Farbe entstandene Flecke, wie dies bei Einwirkung von Salpetersäure oder durch Aufbewahrung im feuch- ten Zustande (Stockflecke) geschehen kann, lassen sich nicht oder nur durch Anwendung chem. Mittel be- seitigen, deren Wahl dem sachverständigen Färber überlassen bleiben muß. Die in früherer Zeit in der Haushaltung selten fehlenden Flecktugeln und Flecks eisen, Gemische von gewöhnlicher Seife mit Pfeifenthon oder Walkererde, Soda und Ochsen- galle, sind fast vollständig vom Benzin verdrängt Fleckfeifen, s. Fleckmittel. ^worden. Flecktyphus, Fleckfieber, eranthemati- scher oder Petechialtyphus (I^us exautüe- mlUieus), eine akute, äußerst ansteckende Infektions- krankheit, die sich durch hohes Fieber mit schweren nervösen Symptomen und einem eigentümlichen maserähnlichen Hautausschlag zu erkennen giebt, vorzugsweise in dumpfen, überfüllten Wohnungen, in schlecht ventilierten Hospitälern, Gefängnissen und Auswandererschifscn, nach Mißernten und Teuerungen epidemisch auftritt (daher auch Hun- ger-, Lazarett-, Kerker-, Schiffs- oder Kriegstyphus genannt wird) und schon wieder- holt in einzelnen Gegenden (Irland, Oberschlesicn, Polen, Ostpreußen, [* 16] Rußland) die Bevölkerung de- cimiert hat. Der Anstccknngsstoff des Flecktyphus ist in der Ausatmungsluft sowie in den Hautschuppen, viel- leicht auch in den sonstigen Exkreten und Dekreten des Kranken enthalten und kann sich in schlecht ventilierten Ränmen infolge seiner großen Zähig- keit und Dauerhaftigkeit ein halbes Jahr und dar- über halten, ohne an Wirksamkeit einzubüßen. Die Krankheit beginnt in der Regel nach einem kurzen, 3 - 4 Tage währenden Vorbotenstadium, in welchem Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Frö- steln, Kopfschmerzen und große Mattigkeit die haupt- sächlichsten Erscheinungen bilden, mit einem heftigen ¶
Fledermäuse I 1. Mopsfledermaus (Synotus barbastellus). Länge 0,09m, Flugweite 0,28m. 2. Langflügelige Fledermaus (Miniopteris Schreibersii). Länge 0,11m, Flugweite 0,31m. 3. Gemeine Fledermaus (Vespertilio murinus). Länge 0,12m, Flugweite 0,40m. 4. Großer Flederhund oder Kalong (Pteropus edulis). Länge 0,40m, Flugweite 1,50m. ¶
Fledermäuse II 1. Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrum equinum). Länge 0,10m, Flugweite 0,36m. 2. Ohrenfledermaus (Plecotus auritus). Länge 0,085m, Flugweite 0,25m. 3. Graue Klappnase (Rhinopoma microphyllum). Länge 0,06m, Flugweite 0,20m. 4. Frühfliegende Fledermaus (Vesperugo noctula). Länge 0,12m, Flugweite 0,36m. ¶