Flaschner,
soviel wie Klempner.
soviel wie Klempner.
Gestein, s. Gabbro.
(spr. -áng), Gaetan Raxis, Graf von, franz. Diplomat und Geschichtschreiber, geb. 1760 zu Bedouin im Depart. Vaucluse, trat 1787 in die Kriegsschule, wurde später Abteilungschef im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, ging aber während der Revolution zur Armee des Prinzen von Condé nach Koblenz. [* 2] Nach dem 18. Brumaire kehrte er nach Frankreich zurück und wurde Lehrer an der Kavallerieschule in St. Germain-en-Laye, dann Historiograph des Auswärtigen Amtes und 1814 der franz. Gesandtschaft zum Wiener Kongreß beigegeben. Er starb zu Paris. [* 3] Flassan schrieb im Auftrag Napoleons Ⅰ. eine «Histoire générale et raisonée de la diplomatie française jusqu’au 10 août 1792» (6 Bde., 1808; 7 Bde., 1811) und die oberflächliche «Histoire du congrès de Vienne» (3 Bde., 1829; deutsch von Hermann, 2 Bde., Lpz. 1830).
Heinr. Theod., Historiker, geb. in Tanneberg bei Rossen, studierte Philologie und Geschichte in Leipzig, [* 4] wurde 1850 Lehrer am Gymnasium zu Plauen [* 5] und 1866 Professor an der Fürstenschule zu Meißen. [* 6] Seine litterar. Thätigkeit ist vorzugsweise auf die sächs. Specialgeschichte gerichtet. Außer verschiedenen Monographien in von Webers «Archiv für sächs. Geschichte» erschienen von ihm die Neubearbeitung und Fortsetzung von E. W. Böttigers «Geschichte des Kurstaats und Königreichs Sachsen» [* 7] (3 Bde., Gotha [* 8] 1867‒73, in Heeren und Ukerts «Geschichte der europ. Staaten»); ferner die Neubearbeitung von Engelhardts «Vaterlandskunde des Königreichs Sachsen» (3. Aufl., Lpz. 1877),
«St. Afra. Geschichte der königlich sächs. Fürstenschule zu Meißen» (ebd. 1879),
«Katechismus der allgemeinen Weltgeschichte» (2. Aufl., ebd. 1884),
«Das Zeitalter der Restauration und Revolution 1815‒51» (in Onckens «Allgemeiner Geschichte in Einzeldarstellungen», Berl. 1883),
«Die neueste Zeit» (in der «Allgemeinen Weltgeschichte» von Th. Flathe, Hertzberg u. s. w., ebd. 1887 fg.),
«Deutsche [* 9] Reden» (2 Bde., Lpz. 1893‒94).
(spr. flätt’hedds), eigentlich Selisch (Salish), Indianerstamm, ehemals zwischen Bitter-Root und dem Felsengebirge, am Flathead- und Clarke-River verbreitet. Der Name hat mit Flachkopf nichts zu thun, da die Sitte des Kopf-Abplattens ihnen stets unbekannt war. Sprachlich gehören die Flatheads zum sog. Tschaili-Selischstamm. Die Sprache [* 10] ist durch eine lateinisch geschriebene Grammatik des Jesuiten G. Mengarini sowie ein ausführliches Lexikon des Kalispel- oder Kullespelmdialekts näher bekannt. Heute leben die wenigen Überreste (etwa 1000) in einer Reservation im Süden des Flatheadsees. Den Flatheads verwandt sind die Okanagen und Shushwap in Britisch-Columbia, sowie die Stämme vom Puget-Sund und des südöstl. Teils der Vancouver-Insel.
Insel im Bristolkanal, zur engl. Grafschaft Somerset gehörig, im S. von Cardiff, 2⅓ km im Umfang, ist mit Leuchtturm und Batterien versehen.
1) Kreis [* 11] im preuß. Reg.-Bez. Marienwerder, [* 12] hat 1526,24 qkm, (1890) 65156 (31887 männl., 33269 weibl.) E., 5 Städte, 107 Landgemeinden und 56 Gutsbezirke. – 2) Flatow, poln. Zlotowo, Kreisstadt im Kreis Flatow, 136 km im SW. von Marienwerder, zwischen drei Seen, in 117 m Höhe, an der Glumia und der Linie Schneidemühl-Konitz-Dirschau der Preuß. Staatsbahnen, [* 13] Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Konitz), [* 14] Steuer- und Katasteramtes, hat (1890) 3852 E., darunter 1368 Katholiken und 402 Israeliten, Post zweiter Klasse mit Zweigstelle, Telegraph, [* 15] Reichsbank-Warendepot, Vorschußverein; je eine evang. und kath. Pfarrkirche, kath. St. Rochuskapelle, Maschinenfabrikation, Spiritusraffinerie, Destillation, [* 16] Tischlerei, Bierbrauerei; [* 17] Ackerbau und Torfgräberei. Die Herrschaften Flatow (18947 ha) und Krojanke (5472 ha) mit 11865 ha Wald gehören dem Prinzen Friedrich Leopold von Preußen. [* 18]
races (engl., spr. flätt rehßĕs), Flachrennen (s. d.). ^[= Provinz P., ehemals die nordöstlichste Provinz der preuß. Monarchie, wurde 1. April 1878 infolge ...]
s. Milium. ^[= (Grutum), Hautgries, kleine weiße oder gelblichweiße Knötchen, welche durch Ansammlung von ...]
s. Eichhörnchen. ^[= Eichhorn oder Eichkätzchen (Sciurinae), eine ungefähr 60 Arten zählende und über die ganze ...]
s. Pelzflügler.
die im obern Teil der Schornsteine sich abscheidende voluminöse, stockige, kohlige Masse, zum Unterschiede von Glanzruß, der sich in der Nähe der Feuerung als kompakte, glänzende, vorzugsweise aus teerigen Bestandteilen bestehende Substanz ablagert.
s. Fledermäuse.
s. Ulme. ^[= # (Ulmus L.) oder Rüster, Pflanzengattung aus der Familie der Ulmaceen (s. d.) mit 16 in der ...]
Flatteur (spr. -töhr), Schmeichler;
Flattĕrie, Schmeichelei.
(lat.), Blähsucht, Blähungsbeschwerden, s. Blähungen;
flatulént, blähend, blähsüchtig.
(lat.), s. Blähungen. ^[= die im Magen und Darmkanal befindlichen Luftarten (Darmgase), besonders wenn sie, ...]
rechter Nebenfluß des obern Inns im Oberengadin. Der Flatz entspringt als Berninabach aus dem Lago Nero (2222 m), auf der Höhe des Berninapasses, fließt nach NW. und mündet, 19 km lang, bei Samaden. In seiner obern Thalstufe empfängt er rechts den Bach des Val da Fain; in der mittlern, in welcher er in einer Reihe prächtiger Wasserfälle abstürzt, links den Abfluß des Morteratschgletschers. Durch den Engpaß von Puntota bei Pontresina tritt er in die unterste Thalstufe, in der er nach Aufnahme des Rosegbachs (links) den Namen Flatz annimmt, der allmählich durch die Bezeichnung Berninabach verdrängt wird.
kraftlos, matt, schwach, dient in Börsenberichten zur Bezeichnung der Stimmung, bei Waren soviel wie wenig verlangt, wenig abgesetzt.
(spr. flobähr), Gustave, franz. Romanschriftsteller, geb. in Rouen, [* 19] bereiste mit seinem Freunde Maxime Du Camp 1849‒51 den Orient (Ägypten, [* 20] Nubien, Syrien, die Türkei) [* 21] und prüfte und sammelte lange seine Kraft, [* 22] ehe er als Schriftsteller hervortrat. Eine erste größere Arbeit «La tentation de Saint-Antoine», ein an Quinets (s. d.) Ahasver anknüpfender philos.-archäol. Visionsroman, ist erst spät erschienen (1874),
als Flaubert schon lange sein von ihm selbst nicht wieder übertroffenes Meisterwerk «Madame Bovary» (2 Bde., 1857; Édition définitive, Par. 1873; deutsch Dresd. 1892 und in der Kollektion Hartleben, Wien [* 23] 1894) veröffentlicht hatte. Dieser Roman ist der Ausgangspunkt des modernen franz. Naturalismus, der leidenschaftslos und genau die physische Wirklichkeit darstellt und dem das Unbedeutende und Bedeutende gleich wichtig ist. Flaubert ist nicht der Gedanke, sondern die Ausführung die Hauptsache; der Dichter hat das Höchste erreicht, wenn es ihm gelungen, ein aus schärfster, anhaltender Beobachtung hervorgehendes, mit rücksichtsloser Genauigkeit und kalter Unerbittlichkeit ausgeführtes Bild wirklicher Vorgänge zu zeichnen. ¶
Die Rücksichtslosigkeit in Sprache und Schilderung zog Flaubert eine Anklage wegen Verletzung der Sitten zu, doch wurde er freigesprochen. 1858 machte Flaubert eine Reise nach Tunis, [* 25] von wo er die Anregung zu einem histor.-archäol. Roman mitbrachte, der 1862 u. d. T. «Salammbô» (Edition definitive, Par. 1888; deutsch von Habs in Reclams «Universalbibliothek») erschien, aber die große Lesewelt wenig befriedigte. «Salammbô» spielt in der Zeit des Söldnerkrieges und des Kampfes zwischen Rom und [* 26] Karthago. [* 27]
Eine Fülle glänzender Schilderungen und Beschreibungen von künstlerischer Ausführung und archäol. Treue überwuchern die Handlung des Romans, die hinter der Darstellung der Zustände vollständig zurücksteht. «L’education sentimentale, histoire d’un jeune homme» (2 Bde., Par. 1869 u. ö.) soll die Charakterentwicklung des modernen jungen Mannes darstellen, ist aber matt, weil auch hier der Dichter den Gegenstand mit kalter Objektivität behandelt.
Ein Lustspiel in vier Akten, das 1874 erschien: «Le [* 28] candidat», hatte keinen Erfolg. Bessere Aufnahme fanden drei Novellen, die Flaubert u. d. T. «Trois contes» (1877) herausgab. Flaubert starb auf seiner Besitzung Croisset bei Rouen. Sein nachgelassener Roman «Bouvard et Pécuchet» (1881) bekundet nur stellenweise das kraftvolle Talent seiner frühern Werke. Eine Gesamtausgabe von F.s Werken erschien 1885 (8 Bde., Paris). –
Vgl. F.s Briefe an George Sand, hg. von Guy de Maupassant (4. Aufl., Par. 1889) und seine Correspondance. 1830‒80 (4 Serien, ebd. 1887‒93);
P. Bourget, Essais de psychologie contemporaine (ebd. 1884);