forlaufend
Schlag-861
Schraube

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Schrauben.oder Wicke lmaschinenvon ähnlicher Konstruktion wie die bei der Baumwollspinnerei angewendeten ff. Baumwollspinnerei, Vd. 2, S. 538 d und dazu- gehörige Tafel, [* 1] Fig. 4-8); die Karden oder Krempeln (s.Tafel: Flachsspinnerei [* 1] II,Fig.6) sind ähnlich ausgerüstet wie die Vaurnwollkrempeln. Durch den Krempelvrozeß wird die Entwirrung, Auf- lockerung und Zerteilung der Fasern, die Abscheidung der Schaben und Schmutzteilchen sowie der ganz kur- zen Fasern, welche das Garn rauh und knotig machen würden, bewirkt; außerdem werden durch denselben die Fasern umgeordnet, so daß sie in dem gebildeten Band im [* 2] Querschnitt und nach der Länge gleichmäßig verteilt sind. Es kommt hier hauptsächlich das Zu- sammenwirken einer Haupttrommel 3. (s. Taf. II, [* 1] Fig. 7) mit einer sog. Arbeitswalze d und dem Wen- der c in Betracht; die Trommel a empfängt das Fasermaterial von einem Zuführapparat, giebt alle Überschüsse an den Arbeiter I, und von diesem ge- langen sie durch den schneller umlaufenden Wen- der c wieder in das Beschläge der Trommel a. zurück, wo sie vorzugsweise an den noch leeren oder nur schwach gefüllten Stellen aufgenommen werden. Falls das Material nur einmal kardiert werden soll, darf man auf einer Karde nicht mehr als 200-250 kx pro Tag verarbeiten, während man bei zweimaliger Kardierung bis 350 1 gehen kann. Die von den Karden gelieferten Bänder werden auf zwei oder drei Streckmaschinen mehrfach dupliert und gestreckt und gehen alsdann auf die Vorspinnmaschine über. Die Vänder der ersten Krempel werden auf einer Vand - dupliermaschine (Vandwickelmaschine, s. Taf. II, [* 1] Fig. 8) zu dem der zweiten Krempel vor- zulegenden Vließ vereinigt. Die Wergstrecke (s. Taf. II, [* 1] Fig. 3) und die Vorspinnmaschine sind im Princip den ent- sprechenden zur Flachsbcarbeitung dienenden Ma- schinen gleich, da sie meist ebenfalls mit einem aus Hechelstäben bestehenden und durch Schrauben [* 3] be- wegten Hcchclapparat versehen sind und sich von jenen nur durch eine einfachere Bandzufübruna, direktübereillZuführungsblech, durch kleinere Strcct- weite und leichtere Bauart unterscheiden.
Die Werg- fein spinn Maschinen sind gleichfalls entweder Trocken- oder Naßspinnmaschincn und gleichen in ihrer Konstruktion den Flachsseinspinnmaschinen, mit dem einzigen Unterschied, daß bei ihnen gleich- falls, der geringern Fascrlänge entsprechend, eine kürzere Streckweite angewendet ist, sofern das Aus- ziehen trocken, ohne Durchfeuchten erfolgt. Das Haspeln der Flachs- und Wcrggarne findet auf dem Garnhafvel oder der Weisels. Taf. II, [* 1] Fig.
1) statt. Die Feinspinnspulen werden direkt über feste, nebeneinander auf einem Brett angeordnete dünne Drahtstifte oder besser erst auf Messinghülsen und mit diesen dann über die Stifte gesteckt. Die Fäden verbindet man mit dem Haspel, bei dessen Drehung sie sich auf dem Umfang desselben auswinden. Zu den weitern Vollendungsarbeiten gehört das Trocknen der naß gesponnenen und gehaspelten Garne, welches sofort vorgenommen werden muß, um dieselben vor dem Verderben zu bewahren.
Rohprotein - Röhren

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Röhren.Die Trocknung geschieht entweder in Trockenkammern, Trockenapparaten oder Trockenmaschinen. In den Trockenkammern erfolgt sie mittels erwärmter Luft. Vorteilhafter, weil weniger Raum einneh- mend, sind die Kanal- und Kastcntrocken- apparate, bei denen die Heizvorrichtung aus einem aufrecht siebenden schmiedeeisernen Cylinder von etwa 1,5 m Durchmesser und 3 m Höhe besteht, der im Innern etwa 500 Röhren [* 4] enthält; indem man entweder den abgehenden Dampf [* 5] der Vetriebs- dampfmaschine oder direkten Kesseldampf in den Cylinder leitet, wird die durch die Röhren streichende Luft erwärmt.
Die Bewegung der erwärmten Luft wird durch ein dieselbe ansaugendes Windrad [* 6] be-. wirkt. Unter den in der Flackerfeuer gebräuchlichen Trocken- maschinen ist die von Mather & Platt in Man- chester erwähnenswert; dieselbe hat den Vorteil, kontinuierlich zu arbeiten, so daß eine Arbeiterin die Garne an dem einen Ende der Maschine [* 7] in diese hineinhängt und eine zweite die nach 40-50 Mi- nuten am andern Ende getrocknet ankommenden Garne wieder herausnimmt. Um das Garn direkt in die zum Verweben erforderliche Form zu bringen, wird dasselbe oft schon in den Spinnereien mittels sog. Schuhspulmaschinen (wie Taf. I, [* 1] Fig. 4 eine solche zeigt) gespult. - Litteratur, s. Spinnerei.
Venedig

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Venedig.Flachswolle, s. Flachsbaumwolle. Flaclus, Matthias, eigentlich Vlacich, Führer der streng luth. Richtung des Reformationszeit- alters, geb. zu Albona in Illyrien (daher der Beiname Illyricus), studierte in Venedig [* 8] Humaniora, begab sich 1539 nach Basel, [* 9] 1540 nach Tübingen, [* 10] 1541 nach Wittenberg, [* 11] wo er sich unter Luihers Einfluß der evang. Lehre [* 12] zu- wandte. Er wurde 1544 Professor der hebr. Sprache [* 13] zu Wittenberg und las auch über die Paulinischen Briefe und über Aristoteles.
Antwerpen

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Antwerpen.Als Melanchthon in das Leipziger Intcrun willigte, verließ Flackerfeuer 1549 Wittenberg und eröffnete von Magdeburg [* 14] aus einen heftigen Kampf gegen Melanchthon und dessen Schule. 1558 ward Flackerfeuer als Professor an die neu begründete Universität Jena [* 15] berufen. Sein Einfluß auf den Herzog Johann Friedrich brachte die Einigungsversuche der evang. Fürsten zu Frank- furt (1558) und zu Naumburg [* 16] (1561) zum Scheitern. Er veranlaßte das sog. Konfutationsbuch (1558): «Holidg. colltVitutil) l^t condoniiiAtio praseiMkrum ^0i'i-l!pt6iai'uiN) 860tarttin etc.», eine Verdammung aller Abweichungen von der luth. Lehre. Dazu kam der fynergisusche Streit (s. Synergismus) mit Victorin Strigel (s. d.). Nach dem Kolloquium zu Weimar [* 17] 1560, wo Flackerfeuer die 'Äußerung that, die Erb- sünde gebore zur Substanz des Menschen, wurde er 1561 seines Amtes entsetzt. Er ging nach Negens- burg, 1566 nach Antwerpen, [* 18] 1567 nach Frank- furt a. M., darauf nach Straßburg, [* 19] 1574 wieder nach Frankfurt [* 20] ins Kloster zu den Weißen Frauen, wo er starb. - Flackerfeuer war Hauptarbeiter an den sog. Magdeburger Centurien (s. d.) und schrieb: " (^tgloZiiä t63tiuin V6riti5ti3» (Bas. 1556),
«01a,vis 8ci'iMn'H6 8aci-H6» (1567) und ein biblisches Wörter- buch. -
Vgl. Twesten, Matthias Flackerfeuer Illyricus (Berl. 1844);
Preger, Matthias Flackerfeuer Illyricus und seine Zeit (2 Bde., Erlangen [* 21] 1859-61).
Flackerfeuer, ein Feucrwerkssatz zum Signali- sieren sür Schiffe. [* 22] Flackerfeuer brennt so intensiv, daß es weder vom Winde, [* 23] noch durch Regen ausgelöscht wird. Man verwendet die Flackerfeuer bei schwerem Sturme, wenn die gewöhnlichen Signallaternen ausgeblasen werden. Die Fischerfahrzeuge, welche keine Schisfs- laternen (rot und grün) zu führen brauchen, machen sich den in der Nähe vorbeisegelnden größern Schiffen durch ein Blüfe genanntes Flackerfeuer bemerklich. Die Bluse besteht aus einem mit Stiel versehenen und in Terpentin oder Teer getauchten Ballen, der mit hellblauer Flamme [* 24] brennt. ¶
Flaggen der Seestaaten

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Seite 56.863a.Flackmaschine - Flagge

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Seite 56.864.Flaggen [* 26] der Seestaaten ¶