gewählten Sternen in seiner Nähe mit Hilfe eines Mikrometers (s. d.) mißt; hierzu ist namentlich das Heliometer (s. d.)
sehr brauchbar. Bessel und Struve waren die ersten, denen es auf diesem Wege gelang, sichere Werte von Fixsternparallaxen zu bestimmen. Jetzt
kennt man solche von etwa 50 Sternen. Dabei hat sich gezeigt, daß namentlich das Vorhandensein großer
Eigenbewegung (s. d.) einen ziemlich sichern Schluß auf das Vorhandensein meßbarer Fixsternparallaxen gestattet. Die Entfernung der Fixsterne
pflegt man gewöhnlich durch Angabe ihrer Lichtzeit (s.d.) zu veranschaulichen; trotzdem das Licht 300000 km in 1 Sekunde
zurücklegt, braucht es doch 4 Jahre, um von α Centauri, dem nach unserer heutigen Kenntnis nächsten
Fixstern, zu uns zu gelangen. (S. auch Sternweite.)
(spr.-soh), Armand Hippolyte Louis, franz. Physiker, geb. zu
Paris, wo er auch als Privatmann ganz der Wissenschaft lebte. Seit 1860 ist er Mitglied der Akademie. 1878 wurde
er Mitglied des Längenbureaus. Er arbeitete gemeinsam mit Foucault über optische Fragen und führte die von Arago vorbereiteten
Untersuchungen über die Geschwindigkeit des Lichts aus. Zahlreiche Abhandlungen von ihm über optische und photogr. Gegenstände,
über strahlende Wärme, über die elektrische Induktionsmaschine u. s. w.
enthalten seit 1843 die «Annales de physique et de chimie» und die «Comptes
rendus».
(schwed. Fjäll), norweg. Bezeichnung für die ausgedehnten Hochflächen der skandinav.
Gebirge, die, zumeist über der Schneegrenze liegend, jeder Vegetation ermangeln.
Die wichtigsten Fjeld sind Jötunsfjeld, Dovrefjeld
u. a.
(dän.), in Schottland Firth, in England Frith (vom lat. fretum, d. i. Meerenge), in Schleswig Föhrde, auf engl.
Seekarten gewöhnlich sound (Sund) genannt, Bezeichnung für eine tief ins Land eingreifende, nach oben sich verzweigende,
schmale und tiefe Meeresbucht. Meist treten die Fjord gesellig auf und bilden sog. Fjordküsten. Am häufigsten
und ausgeprägtesten finden sie sich in hohen Breiten: in Europa: in West- und Nordskandinavien, Schottland, Irland, Island,
Bretagne;
in Nordamerika: auf Labrador, Neufundland, Neuschottland, an der Küste der Vereinigten Staaten bis Maine;
an der Westküste
bis zur Vancouverinsel;
in Südamerika: an der patagon.
Westküste im Smithkanal, in der Magalhaesstraße,
auf Feuerland; in Australien: an der Westküste von Neuseeland; ferner auf Spitzbergen und an der Westküste Grönlands, während
sonst in der polaren Inselwelt Fjord nur vereinzelt oder schwach ausgeprägt gefunden wurden. Doch sind die Fjord nicht
durch die 10° Jahresisotherme gegen den Äquator begrenzt, wie Peschel annahm; dies widerlegt schon das
Vorkommen der Fjord in der Bretagne; sogar an der chines. Ostküste südlich von 30° nördl.
Br. hat von Richthofen solche Bildungen gefunden. Die Fjord sind auch nicht auf Meeresküsten beschränkt, sie finden sich auch
an den canad. Seen, besonders am Nordufer des Huronsees. Die Ufer der Fjord sind häufig sehr
hoch und steil; die Tiefe ist in der Regel bedeutend; meist findet sich am Ausgang eine mehr oder weniger hohe Schwelle, deren
geolog. Zusammensetzung in keinem Falle bekannt ist.
Über die
Entstehung der Fjord sind die Meinungen noch geteilt. Am wahrscheinlichsten ist, daß es ehemalige Flußthäler
sind, die durch Hebung des Meers oder Senkung des Festlandes untergetaucht wurden, wie auch ihre Fortsetzung
nach dem Innern in der Regel Flußthäler sind. Die Erosion der Fjord durch Eis oder gar durch die Brandung mag in einzelnen Fällen
zutreffend sein, ist aber bei der Mehrzahl der Fjord nicht anzunehmen. Die Veränderung der Küstenlinie
wird bewiesen durch die Strandlinien, die bei Fjord häufig sehr deutlich ausgebildet sind. Vereinigen sich zwei an ihren obern
Enden, so entstehen sog. Fjordstraßen, wie Matotschkin Scharr zwischen der Nord- und Südinsel
von Nowaja Semlja; geschieht die Vereinigung zwischen parallel laufenden Fjord, so scheint sich der Fjord deltaartig
zu teilen. Wird ein Fjord abgedämmt, so bildet sich ein Fjordsee. -
Vgl. Peschel, Neue Probleme der vergleichenden Erdkunde (4.
Aufl., Lpz. 1883);
Dinse, Die Fjordbildungen (in der «Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde»
zu Berlin, 1894).
Fleeken, Rutengeflechte an Dämmen oder Ufern, die als Schutzmittel der Böschungsflächen gegen die Angriffe
des Wassers durch Wellenschlag u. s. w. dienen. (S. auch Flechtwerk.)
(spr. -schah), Eugène, franz. Ingenieur, geb. in
Nimes, bildete sich unter Leitung seines ältern Bruders Stephan, mit dem er 1823-30 das Projekt eines Kanals zwischen Havre
und Paris bearbeitete. Hierauf studierte er in England den Dockbau. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich
wendete er sich dem Eisenbahnbau zu, war bis 1857 Oberingenieur der Ostbahn und wurde dann beratender Chefingenieur der Südbahn.
Flachat gründete 1841 den Verein der Ingenieure, 1844 die Konferenz der Eisenbahn- und 1848 die der Civilingenieure. Er
starb in Arcachon. Flachat schrieb: «Établissements commerciaux, Docks de Londres, Entrepôts de Paris» (1836),
«Rapport
sur le canal du Rhône au Rhin» (1840),
«Traité de la fabrication du fer» (mit andern, 3 Bde.
und Atlas, Par. 1842-46; deutsch Lpz. 1847-51),
«Mémoire sur les traveaux de l'isthme de Suez» (Par. 1865),
«Navigation à vapeur transocéanienne» (2 Bde.,
ebd. 1866) u. a.
in der Geometrie jede Raumgröße, die nach zwei Seiten ausgedehnt ist oder die Grenze eines
Körpers bildet.
Die Fläche werden von Linien begrenzt, wie z. B. eine Dreiecksfläche, oder sind
unbegrenzt, wie Paraboloide und Hyperboloide, oder geschlossen, wie Kugel und Ellipsoid.
Man teilt die Fläche in ebene (s. Ebene)
und krumme (s. Krumme Flächen).