die Erfindung der Kupferstechkunst zuschreiben, lebte um die Mitte des 15. Jahrh. zu Florenz und war ein Schüler Lorenzo Ghibertis,
unter dem er bei Verfertigung der zweiten bronzenen Thür des Baptisteriums beschäftigt gewesen zu sein scheint. Finiguerra war namentlich
ausgezeichnet im Niellieren. Eine ihm zugeschriebene, für den Altar der Johanniskirche seiner Vaterstadt
gearbeitete Metallplatte, sog. Pax von 1452, auf welcher die Krönung der Jungfrau Maria nielliert ist (im Museum zu Florenz),
galt lange als diejenige, von der die Kupferstechkunst ausging. Aquarellzeichnungen von Finiguerra werden in Florenz aufbewahrt.
Polonĭae! (lat., «Das Ende Polens !») soll nach der «Südpreußischen Zeitung» vom Kosciuszko ausgerufen
haben, als er nach der Schlacht bei Maciejowice schwer verwundet in feindliche Gefangenschaft geraten war. In einem
Briefe an den franz. Historiker Segur vom leugnete Kosciuszko entschieden, den Ausruf gethan
zu haben.
Departement im äußersten Westen Frankreichs, ein Teil der
ehemaligen Niederbretagne (s. Bretagne), hat 6721,12 (nach Berechnung des Kriegsministeriums 7070) qkm,
(1891) 727012 E., d. i. 108 auf 1 qkm, gegen 707810 im J. 1886, und zerfällt in die 5 Arrondissements Brest, Châteaulin, Morlaix,
Quimper, Quimperlé mit 43 Kantonen und 291 Gemeinden. Hauptstadt und Sitz des Bischofs ist Quimper. Außerdem unterscheidet
man noch die Landschaften Tréguier, Leon und Cornouailles.
Zwei niedrige bis gegen 400 m aufsteigende, aber malerische Bergzüge aus Granit, die Montagnes d’Arrée und die Montagnes
noires, durchziehen das Land von O. gegen W., der Boden besteht aus Granit, Gneis, Glimmerschiefer und Urthonschiefer. Brest
und Châteaulin haben Tertiärschichten, Roscanvel Kalk und Quimper Kohlen. Die 600 km langen Küsten sind
hoch und steil, von gewaltigen Felsenmassen und zahlreichen Inselchen, wie z. B. Ouessant
und Sein, umgeben und vielfach eingebuchtet, sodaß sie eine Menge von Vorgebirgen (Pointe de St. Mathieu), von Häfen, Baien
und Reeden (wie die von Brest, Douarnenez, Audierne, Anse de Bénodet, Forest u. a.) bilden.
Unter den zahlreichen Küstenflüssen sind Aune, Elorn, Odet am bedeutendsten. Auch Teiche und Seen sind
zahlreich. Das Klima ist unter dem Einfluß des Oceans sehr mild, feucht und stürmisch; die mittlere Jahrestemperatur von
Brest (11,7°) übertrifft die aller Orte des Landes auf gleichem Breitengrade. Selten fällt das Thermometer unter -6°, selten
steigt es über 23° C. Daher wachsen und gedeihen viele Pflanzen, welche den Winter von Paris nicht auszuhalten vermögen.
Allein wegen der geringen Sommertemperatur wächst kein Wein, und selbst an den Südgehängen kommt der Mais nicht immer zur
Reife. In Quimper und Morlaix fallen 800, an der Bai von Douarnenez 1000 mm Regen im Jahre. Der mit dem
Seetang gedüngte Boden liefert Getreide über Bedarf, vor allem viel Weizen (1890: 839276 hl, dann Roggen (597182 hl), Buchweizen
(523223 hl),
Hafer (1445774 hl) und Gerste (502554 hl) sowie Kartoffeln, Flachs, Hanf und Hülsenfrüchte, in manchen Gegenden
viel Gemüse, Äpfel und Birnen, welche überall zur Bereitung des Ciders verwendet werden.
Das Ackerland umfaßt 2840 qkm. Ausgedehnt sind die Viehweiden und Wiesen, die mitunter
drei Heuernten gewähren; weite Strecken bringen jedoch nichts als Heidekraut und Ginster hervor, infolge des Holzmangels das
gewöhnliche Feuerungsmittel. Nur 360 qkm kommen auf Wald. Bedeutend sind Rinder-, Pferde- und Schweinezucht
(410218, 108437 und 97924 Stück). Jedoch ist alles Vieh von kleiner Art, die Pferde aber sehr stark, die Schafe grobwollig.
Man gewinnt Butter und zieht Bienen (63153 Bienenstöcke); der Honig ist Gegenstand der Ausfuhr.
Die silberhaltigen Bleigruben von Huelgoat und Poullaouen werden nicht mehr ausgebeutet. Sonst finden sich
Eisen, Zink, Wismut, Steinkohlen, Porzellanerde, Granit, Porphyr, Serpentin und Schiefer. Zahlreich sind die Mineralquellen. Der
Gewerbfleiß beschränkt sich auf Fabrikation von Leinwand, Segeltuch, Tauen, Papier, Topfwaren, Wachskerzen, chem. Produkten,
sowie auf Wollzeuge, Leder und Seife. Wichtig ist die Fischerei auf Sardellen, Hummern, Austern und Langusten, der Handel wird
besonders durch die guten Häfen, gute Landstraßen (417 km Nationalstraßen), 15 schiffbare Flüsse,
Eisenbahnen (Paris-Brest und Nantes-Landerneau) und den Nantes-Brestkanal gefördert. Das Land ist reich an Denkmälern aus
der kelt. Zeit; vor allem finden sich (südöstlich von Brest) viele Reste von Druidensteinen. Die vorherrschende Umgangssprache
ist die bretonische. –
Vgl. A. Joanne, Géographie du Finistère (Brest 1878);
(Cabo de Finisterre, d. h. Landesende), Vorgebirge an der Nordwestspitze der span. Provinz Coruña, an der Ria de
Corcubion, bei den Alten Promontorium Nerium.
Hier siegten die Engländer unter Anson und Warren über die franz.
Flotte unter Jonquière und Saint-George, und unter Rob.
Calder und Rich.
Strachan über die franz.-span. Flotte unter Villeneuve und Gravina.
ein Gebirge in Kaiser-Wilhelms-Land, das sich am Südrande der Astrolabebai im Gladstone- oder Kantberge
bis 3475 m Höhe erhebt. Im W. und S. trennt es der Kabenaufluß vom Krätke- und Bismarckgebirge.
Das
Finisterre-Gebirge wurde zuerst von Hugo Zöller (s. d.) erforscht.
August, Maler, geb. in München, widmete sich anfangs dem Kaufmannsstande und verlebte sieben Jahre
in Amerika, ging aber 1870 zur Malerei über. Den ersten Unterricht in der Kunst erhielt er in München
bei Ed. Schleich und bei Lier; seit 1872 schloß er sich an Jos. Wenglein an und ist seit 1878 in München selbständig thätig. 1888 erhielt
er den Titel Professor. Er hat sich besonders durch Gebirgslandschaften mit Wildstaffage einen Namen gemacht; seine Werke wurden
meist nach England und Amerika verkauft. Hervorzuheben sind: Winterlandschaft mit Jägern (1879), Herbstmorgen
(1881), Herbstabend, Winterlandschaft mit äsenden Rehen, Aufgehender Mond im Winter (1882), Herbstmorgen im Gebirge mit Hochwild
(1883), Wintermorgen, Herbst an der Isar bei Lenggries mit röhrendem Hirsch (1886),
Wintermorgen im Gebirge (1888; Neue Pinakothek
mehr
in München), Herbstnebel (1889), Vorfrühling (1891). Auf der Internationalen Kunstausstellung in München 1892 sah man von
ihm: Winternacht, Spielhahnbalze, Mond am Morgen.