forlaufend
zusammen-791
bangende Masse von Tafelform, den sog. Preß- kuchen.
Die Trucksteigeruug in der Presse [* 2] geht mit der Anfüllung des Filterraumes durch feste Substanz Hand [* 3] in Hand, da durch letztere der Durchtritt der Flüssigkeit durch die Filterstächen mehr und mehr erschwert wird, so daß sich bei der Bildung sehr fester Kuchen die Pressung schließlich ans tt bis 10 Atmosphären erhebt.
Das Material für die Platten und Nahmen ist meist Gußeisen, i'eltcner Holz, [* 4] zuweilen auch Bronze [* 5] oder Blei. [* 6] In der Filtrieren [* 7] werden Filterkörper der beschriebenen Art in größerer Anzahl (bis zu 50 Stück) zusammen- gesetzt, um dadurch eine möglichst große Filterfläcke, welche die Leistungsfähigkeit des Filters bedingt, in kleinem Naum aufzuspeichern.
Sämtliche Filter- lammcrn besitzen dann einen gemeinsamen Ein- lrittstanal, werden also auch gleichzeitig gespeist und gefüllt.
[* 1] Fig. 3 zeigt eine nicht vollständig ge- [* 1] Fig. 3. schlossenc Nahmcnpresfe.
Die elf Filtcrkörper (Plat- ten und Nahmen) ruhen mit Nasen a. auf den bei- den horizontalen Tragstangen d und c, welcbe an dem Kopfstück ä der Prcsi'e und an den Säulen [* 8] e t' befestigt sind.
Der linksseitige Teil dieser Stan- gen trägt Schraubengcwindc, und zwei mit den Handrädern 3 ii ausgerüstete Schraubenmuttern dienen zum Schließen der Presse, indem sie die Schlusiplatte i gegen die an ä lehnenden Filter- törpcr pressen, k ist der Eintritt für das zu scbei- dende Gemisch, die Hähne 1 bilden den Austritt sür das Filtrat.
Ist die Gewinnung des letztern das Endziel der Filtration, wie z. V. in den Zucker- fabriken, so enthält die Presse noch Einrichtungen, um die in ihr zurückbleibenden Preßkuchen durch Vasser oder Dampf [* 9] auszulaugen;
das Nohrm würde in diefem Fall den Eintritt für die Auslaugflüssig- Filterstein, s. Filtrierstein. ^keit bilden. Filtertuch, s. Filtricrtuch.
Filtrat, die beim Filtrieren (s. d.) durch das Filter gegangene Flüssigkeit.
Filtrieren (lat.), ein im chem. Laboratorium, [* 10] in der Technik und im häuslichen Leben angewendetes Verfahren, um Flüssigkeiten von meist festen Stoffen zu trennen, oder auch chem. Veränderungen mit den Flüssigkeiten vorzunehmen.
Zweck des Filtrieren ist häufig nur eine Klärung von Flüssigkeiten, der abfiltriertc Stoff ist dann wertlos;
in andern Fällen soll der absiltrierte Stoss gesammelt werden, und das Filtrat ist wertlos;
oder aber es kommt aus die ^ammluug des abfiltrierten Stoffs sowobl wie auf die des Filtrats an, beide sind wertvoll.
Hiernach müssen die zum Filtrieren dienenden Vorrichtungen gcwäblt werden. Im chem. Laboratorium bedient man sich mei- stens der aus Filtrierpapier (s. d.) gefertigten Fil- ter. Man stellt den Filter her, indem man kreis- förmige Scheiben fchneidet und diese nach zwei sich rechtwinklig kreuzenden Durchmessern faltet, wo- durch beim Aufklappen ein Trichter gebildet wird. Als Träger [* 11] des Filters dient ein Glastrichter, in ! den der mit der spitze abwärts gerichtete Papicr- tegel fo gesteckt wird, daß das Papier sich überall gleichmäßig an die Trichterwandung anschmiegt;
die Größe des Trichters ist so zu wählen, daß der Nand desselben wenigstens um einige Millimeter über den Nand des Filters hervorragt.
Der Trick- ter wird entweder unmittelbar auf ein flascbcn- sonniges Gefäß [* 12] gefetzt oder von einem Gestell ge- tragen, um das Filtrat in einem Bcchcrglafe, an desfen Innenwandung sich die Spitze des Trichters anlegt, zu sammeln. Um die Filtrationsgeschwin- digkeit zu beschleunigen, wendet man Apparate an, bei denen die Mündung des Trichters in einen luftleer gemachten Behälter endet;
es ruht dann das ganze Gewicht der Atmosphäre auf dem Spie- gel der im Filter befindlichen Flüssigkeit und preßt diese durch die Poren des Papiers.
Ein solcher von Bunscn konstruierter Apparat besteht aus einem starkwandigen Glaskolben, der mittels eines zwei- mal durchbohrten Kautschukstöpsels verschlossen ist. In die eine Durchbohrung ist ein rechtwinklig gebogenes Glasrohr eingefügt, das mittels eines Gummifcklauches mit einer Wasserluftpumpe oder einer fonstigcn Saugvorrichtuug in Verbindung steht;
die zweite Durchbohrung nimmt das Ablauf- robr des Trichters auf. Da bei dem starken Drucke leicht die weicbe, srei in dem Trichterhals schwebende Spitze des Filters durchbrochen wird, so giebt man dieser einen Schutz in Form eines ganz kleinen, aus fein durcklöcbertem dünnem Platin angefertigten Konus.
Flüfsigkeiten, die das Papier angreifen, wie starke Säuren, Alkalien u. dgl., filtriert man durch Schichten von Asbest, Glaswolle, Glaspulver. ! In der Technik, wo es sich darum handelt, große Mengen von Flüssigkeiten zu klären, benutzt man ! Spitzbeutel von Leinen, Filz oder der Beschaffen- heit der Flüffigkeit angepaßtem Material, die frei fchwebend an viereckigen Holzböcken aufgehängt werden, oder gewirkte Schläuche, die, unten ge- i fchlosfen, am obern Ende an Nohrftutzen befestigt ! sind, welch letztere in den Boden eines kastenförmi- ! gen Behälters eingeschraubt sind. Die zu filtric- ^ rende Flüssigkeit wird aus eiuem höher stehenden ! Neservoir in den Behälter geleitet, fließt durch die Schläuche, das Filtrat sammelt sich in einem unter den Schläuchen befindlichen Nefervoir.
Zum Sam- meln von Niederfchlägen und zum Auswafchen der- selben bedient man sich im Großbetriebe der (^eih- ' bottiche. Es sind Behälter, von Holz oder Metall angefertigt, die dicht über ihrem eigentlichen Boden einen zweiten durchlöcherten oder geschlitzten Boden ! haben, der mit Zeug überspannt ist. Die Flüssig- ! keit, in welcher der Niederschlag verteilt ist, wird ^ in den Bottich gebracht, der Niederschlag bleibt, von ^ dem Filter getragen, zurück, während das Filtrat ! durch eine zwifchcn beiden Böden angebrachte ^ff- ^ nung abfließt; durch wiederholtes Aufgießen von Waffer wird dcr Niederfchlag gewaschen. Das Ver- fahren kürzt man ab,, indem man die Abflußöffnung mit einem luftleer gemachten Behälter verbindet. ! In neuerer Zeit wird im Großbetriebe, nament- ^ lich zur Ansammlung fchr feiner oder gelatinöser ¶