Chirurgie», Lfg. 2
u. 3, Stuttg. 1883);
Herz, Untersuchungen über Wärme
[* 2] und Fieber
(Wien
[* 3] 1893);
Rabe, Die modernen Fiebertheorien
(Berl. 1893).
Bei den Haustieren ist das Fieber keine selbständige
Krankheit, sondern nur meist die Teilerscheinung einer solchen. Fieber wird ausschließlich
bei jenen
Krankheiten beobachtet, die durch Infektionserreger
(Bakterien) erzeugt werden. Die Erscheinungen
des Fieber sind Aufhören der Freßlust, gesträubtes, glanzloses
Haar,
[* 4] Mattigkeit, wechselnde
Temperatur auf der allgemeinen Körperdecke,
schnelleres
Atmen. Häufig ist das Durstgefühl erhöht. Bei näherer Untersuchung findet man beschleunigten
Herzschlag und
vermehrte Pulse, hauptsächlich aber eine auffallende
Erhöhung der innern Körpertemperatur
(Messen mittels eines in den
Mastdarm eingeführten
Thermometers); dieselbe übersteigt die normale Grenze beim
Pferde
[* 5] von 38,5° C., beim Rinde
und
Hunde
[* 6] von 39,5° C., beim Schweine
[* 7] von 40° C. Bei der Behandlung genoß in früherer Zeit der
Aderlaß eines großen Rufes.
Jetzt wird derselbe nur noch verwendet, wenn es sich darum handelt, im ersten
Stadium der fieberhaften
Entzündung eines Organs, z. B. der
Lunge,
[* 8] dasselbe von dem übermäßig dahinflutenden
Blute zu entlasten. Das Fieber selbst bekämpft
man nicht mehr durch
Aderlaß, weil man eingesehen hat, daß durch denselben der mit dem Fieber stets einhergehende Kräfteverbrauch
in hohem
Grade gesteigert wird. Die meisten fieberhaften Erkrankungen haben einen regelmäßigen oder,
wie man ihn auch nennt, typischen Verlauf, der durch die Anwendung von
Fiebermitteln nur wenig im allgemeinen gestört wird.
Eine große Rolle spielt bei der heutigen Fieberbehandlung die
Erhaltung des Kräftezustandes durch Anregung und Unterhaltung
des
Appetits. Dieses erreicht man durch
Fütterung von Kleie, Heu, Grünfutter und Verabreichung von sog.
Mittelsalzen. Stets ist für gute Luft zu sorgen; man bringt deshalb am besten fieberkranke
Tiere aus dem gemeinschaftlichen
Stall in besondere, luftige
Ställe, oder, wo diese fehlen, in Wagenschuppen, Remisen u. s. w. Erreicht das Fieber eine
sehr bedenkliche Höhe, so sucht man dasselbe durch Anwendung kalten Wassers in Form von
Umschlägen,
Begießungen,
Klystieren herabzudrücken. Innerlich giebt man als vorzügliches
Fiebermittel, das zugleich den Zweck eines
Kräftesparmittels erfüllt,
Wein oder
Alkohol und erst wenn diese Verordnungen im
Stich lassen, pflegt man zu den wirklichen
Fiebermedikamenten
(Antipyrin,
Antifebrin,
Phenacetin) zu greifen.
OhneNot verwendet man dieselben nicht, da sie die unangenehme
Eigenschaft besitzen, unter Umständen den
Appetit zu stören.
(Placenta febrilis), die stark vergrößerte, oft brettartig harte und durch aufgetretenen
Blutfarbstoff
schwarz pigmentierte
Milz, wie sie durch langwierige Wechsel- und
Sumpffieber entsteht (s. Mllzkrankheiten).
(Antipyretica), diejenigen Heilmittel, welche die krankhaft erhöhte Körpertemperatur (s.
Fieber) herabzusetzen vermögen. Sie wirken entweder dadurch, daß sie dem Körper direkt Wärme entziehen, wie die kühlen
Bäder, die kalten
Abreibungen, Waschungen und Einpackungen, oder dadurch, daß sie das Wärmecentrum des
Gehirns beeinflussen
und dadurch die Wärmebildung beschränken. Hierher gehören die meisten medikamentösen Fiebermittel, wie
das
Chinin, die Digitalis, das
Antifebrin, das
Antipyrin, das
Phenacetin, das Salipyrin u. a. Da die medikamentösen Fiebermittel unter
Umständen unangenehme, selbst nachteilige Nebenwirkungen entfalten können, so bedarf ihre Anwendung durchaus der ärztlichen
Überwachung.
die zur Bestimmung der
Temperatur des menschlichen Körpers besonders eingerichteten
Thermometer.
[* 9]
Dieselben umfassen meist nur einen kleinen
Teil der Celsiusskala, in deren Mitte die gewöhnlich durch roten
Strich
bezeichnete normale Bluttemperatur des
Menschen (37°) sich befindet.
Die
Grade des Fieberthermometer sind in Zehntel eingeteilt, sodaß eine
genaue Ablesung ermöglicht wird.
DasThermometer legt man unter die
Zunge oder in die Achselhöhle.
oder
Viole (gewöhnlich vom lat. fidicula abgeleitet; schon althochdeutsch fidula; ital.
viola; frz. vielle),
Streichinstrument, aus dem die kunstvollere
Violine (s.
Geige) hervorging, dient jetzt zur Bezeichnung
geringwertiger
Violinen;
ebenso ist
Fiedler die Bezeichnung für schlechte Violinspieler.
Heinrich, Schulmann und Mineralog, geb. zu
Neisse,
[* 28] studierte Naturwissenschaften und Mathematik
zu
Breslau,
[* 29] wurde 1854
Lehrer am Realgymnasium zum heiligen
Geist, 1876 Direktor der neuen Gewerbeschule (jetzigen Oberreal-
und Baugewerkschule) daselbst.
Daneben war er seit 1855 Kustos am Mineralogischen Museum der
BreslauerUniversität.
Als
Gründer des
Schlesischen Centralgewerbevereins nahm er den regsten Anteil an der Organisation der gewerblichen
Fortbildungsschulen
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