Eine Gesamtausgabe ward 1778‒80 zu Madrid
[* 2] von
Campomanes herausgegeben (33 Bde.);
eine treffliche Auswahl («Discursos,
cartas, poesias») veranstaltete in der «Biblioteca de autores españoles»
(Bd. 56) Vicente de la Fuente (Madr.
1863).
–
Vgl.
PardoBazan, Estudio crítico sobre el P. Feijoo (Coruña 1887).
(frz. fiacre), soviel wie Mietkutsche, benannt nach dem heil.
Fiacrius, der, wie die Legende erzählt, ein Sohn Eugens Ⅳ., Königs von
Schottland, war, aber aus Frömmigkeit und Liebe
zum Einsiedlerleben seinen Thronrechten entsagte und nach
Frankreich ging. Hier schenkte ihm der
Bischof von Meaux ein kleines
Stück Land im
Walde von Fordille in der
Brie, wo er seine
Klause baute und bei seinen Lebzeiten viele Wunder verrichtete, die
sich nach seinem
Tode (um 600) zu
Paris
[* 4] in der ihm in der
KircheSte. Catherine du
Val-des-Ecoliers geweihten
Kapelle fortsetzten, wo man eine ansehnliche
Reliquie dieses
Heiligen, den sich die Gärtner zum Schutzpatron erkoren, bewahrte.
Das
Bildnis des heil. Fiacrius diente als Schild
[* 5] an einem
Pariser Wirtshause in der
Straße St. Fiacre, wo die ersten Mietkutschen,
als sie unter
Ludwig ⅩⅣ. 1662 aufkamen, ihren
Stand hatten. Seitdem blieb der
Name Fiaker Bezeichnung für
die gegenwärtig in den meisten größern
Städten vorhandenen Mietfuhrwerke, die man auch, nach einem in
Rußland gebräuchlichen
leichten
Fuhrwerk, Droschken nennt.
im got.
Baustile die schlanken, in eine
Spitze auslaufenden und mit einer
Bekrönung endigenden
Türmchen, welche sich entweder zu beiden Seiten der giebelförmigen Fenster- oder
Thürverdachungen (Wimperge)
[* 6] befinden oder
als
Bekrönung von
Strebepfeilern, Lisenen, Freipfeilern u. s. w. auftreten.
Ihre Grundform ist meist vier- oder achteckig.
Der untere, selten mit einem besondern
Sockel oder Fuß, häufig aber mit Maßwerksfüllungen versehene und durch Giebel abgeschlossene
prismatischeTeil heißt Leib (Schaft), der obere, pyramidale
Teil heißt
Riesen (Haupt), ist an den Kanten
mit
Blättern
(Knaggen, Krabben oder
Bossen) besetzt und durch eine Kreuzblume
[* 7] bekrönt (s. beistehende
[* 1]
Figur).
In der Spätgotik nehmen die Fiale statt der frühern senkrechten eine vielfach gekrümmte Gestalt an. Die Fiale sind
ursprünglich zur Belastung der dem Gewölbschube ausgesetzten Mauerkörper erfunden. In der
Frührenaissance
finden sich dann die Fiale meist zu der Form von Kandelabern und Obelisken umgestaltet.
Bezirkshauptmannschaft
Pisino-Mitterburg in Istrien,
[* 8] an
einer tief ins Land reichenden fjordartigen
Bucht des
Quarnero, hat (1890) 1452, als Gemeinde 4997 serbokroat. und ital. E.,
Post,
Telegraph.
[* 9] Fianona steht an derStelle des röm. Flanona, von welchem der Golf von
Quarnero den
Namen Siuns
flanaticus hatte.
Nördlich Monte-Sissol (831
m) als letztes
Glied
[* 10] der Gebirgsgruppe des Monte-Maggiore.
(ital. fiasco, d. h. Flasche,
[* 11] in der Mehrzahl
fiaschi), ein früher im Großherzogtum
Toscana und im Herzogtum Modena übliches Flüssigkeitsmaß.In
Toscana war es zweierlei:
1) für
Wein und
Spirituosen = 2,2792 l, 2) für Öl = 2,0393 l. In Modena, wo der Fiasko als Weinmaß diente, war er =
2,0828 l. – In der Theatersprache bezeichnet der aus dem
Italienischen auch ins
Französische, Deutsche
[* 12] und
Englische
[* 13] übergegangene
Ausdruck, im Gegensatz zu Furore, dasDurchfallen eines
Stückes, Schauspielers oder Sängers. In weiterer
Bedeutung wird Fiasko machen von jedem mißglückten Unternehmen gebraucht (wohl von der Zerbrechlichkeit des
Glases übertragen).
(lat.), es werde! es geschehe! Fiat justitĭa et perēat mundus, Gerechtigkeit
muß sein und gehe die Welt darüber zu
Grunde, nach den «Loci communes» (Basel
[* 14] 1563) des Joh.
Manlius der
WahlspruchKaiser Ferdinands Ⅰ.;
fiat lege artis oder fiat secundum artem, kunstgemäß zu bereiten (auf
Rezepten);
fiat applicatĭo, man mache die Anwendung;
fiat insinuatĭo, es geschehe (erfolge) die Einhändigung.
(lat.) oder Fasern, die fadenförmigen, faserigenBestandteile der Gewebe
[* 16] der
Tiere und
Pflanzen.
In denPflanzen sind es die aus
Bündeln langgestreckter Zellen bestehenden sog.
Gefäßbündel,
[* 17] welche sich bei den verschiedenen
Pflanzengattungen je nach
Bau und
Richtung in charakteristischer
Weise unterscheiden. In der Tieranatomie bezeichnet man mit
Fibern nur die feinsten Gewebselemente der
Muskeln
[* 18] (Muskelfibrillen) und der
Nerven
[* 19]
(Nervenfasern). Beide bestehen
aus einem Schlauch (einer Scheide), welcher die jenen Geweben eigentümliche
Substanz umschließt.
Die
Muskelfaser enthält die wieder aus mehrerlei zum
Teil geformten
Stoffen bestehende Muskelsubstanz, welche sich zusammenzuziehen
fähig ist und so die Verkürzung des ganzen
Muskels bewirkt. (S.
Muskeln.) Die
Nervenfaser dagegen enthält eine gleichfalls
aus mehrern
Bestandteilen gemischte
Substanz, welche die
Verbindung zwischen dem
Gehirn
[* 20] und Rückenmark mit den Organen des Körpers
herstellt. (S.
Nerven.) Diese Fibern sind sehr schmal (0,009 bis 0,6
mm), aber unverhältnismäßig lang. Die
Muskelfasern können
sich durch den ganzen
Muskel erstrecken, die
Nervenfasern fast ununterbrochen vom
Gehirn oder Rückenmark
bis zu dem betreffenden Organ verlaufen.
1874 in Rußland, 1875‒78 zweiter Kapellmeister am Prager Landestheater und hatte 1878‒80 die Leitung des Chors in der russ.
Kirche daselbst. Unter den jüngern czech. Komponisten hat sich Fibich bemerklich gemacht durch sog. symphonische Dichtungen («Othello»,
Op. 6, «Lenz», Op. 13),
Sinfonien, Quartette und Trios, sowie durch Lieder, Balladen, Chöre, eine Klavierschule,
verschiedene czech. Opern, von denen mehrere («Blanik», «Braut von Messina»)
[* 26] in Prag zur Aufführung kamen, und durch Melodramen,
namentlich die Trilogie «Hippodamia», bestehend aus drei Tragödien Vrchlickýs, deren gesprochener Text von Fibich durchweg melodramatisch
behandelt ist.