forlaufend
697 Ferulasäure - Fes Sklaven benutzt; in dem Marke dieser Pflanze ^Hnnex) soll Prometheus das Feuer zur Erde gebracht haben. Von zwei besonders in denStcppen- gcgenden Pcrsicns vorkommenden Arten wird das als ^.83, fostiäa. (s. d.) bekannte Gummiharz ge- wonnen, besonders von 1^. Looi'oäozmH ^e,tt^. et ^soo^'. ftcoräoLma foetiäuin ^.'il)i s. Tafel: Um- bellifloren I, [* 1] Fig.
4) und 1^. ng,it1i6x Zoiss. i^iii'ttiex ^8Ä f06tiäl^ ^tt?cc"?l6'). Von zwei gleich- falls pers. Arten, 1^. Faidüniüu^ und i-ndi-ic^uliz F0l5., wird ein anderes Gummiharz, das Gal- banum gewonnen. Ferulasäure, (^II^O^ eine einbasische or- ganische Säure, die fertig gebildet in der ^3^ koo tiäa, (s. d.) vorkommt und daraus durch Extraktion mit Alkohol gewonnen werden kann. Sie läßt sich künstlich darstellen durch Kochen von Vanillin mit Essigsäureanhydrid und essigsaurem Natrium, ist in Alkohol leicht löslich und scheidet sich auc dieser Lösung in farblosen, langen Nadeln [* 2] ab. In Wasser ist sie unlöslich.
Sie ist als der Me- thyläthcr der Kaffeesäure (s. Kafseegcrbsäure), Cß ll" (00llg1 (011) - (^11 -. (^ll - (^OOll, aufMassen. Förussac (spr.-rüssäck), Andre Etienne Iuste Pascal Ios. Francois d'Audebard, Baron de, franz. Naturforscher, geb'. zu llbartron im Depart. Tarn-et-Garonne, war Professor der Geo- grapbie und Statistik an der Generalstabvschule in Paris [* 3] und starb daselbst Als Na- turforscher machte er sich namentlich bekannt durch Vollendung der von seinem Vater Jean Bap- tiste Louis d'Audebard, Varon de Fes begon- nenen «11i8wii'6 I1Ätur6ii6) ^LN61'I.i6 6t ^3,1'ti- on1i616 (168 IN0i1u8l1U68 t61'r68N'68 6t iiuvj^til63» (fortgesetzt von Deshayes, 4 Bde., Par. 1821-51). Fervent (lat.), heiß, glühend, heftig.
Ferver, bei den Parsen t'roli^r, im iüngern Avesta frav^lii (weiblich), die Schutzgeister der Ge- rechten in der Religion Zoroasters. (^ie sorgen für den Fortgang der guten Schöpfung, die Umdrehung oer Gestirne, den Lauf der Gewässer, das Wachs- tum der Bäume, die Geburt der Kinder u. s. w., sie helfen den Frommen in der Schlacht zum Sieg, er- retten sie in Nöten und kämpfen als Heerscharen dec Ormuzd gegen die bösen Mächte zum Schutz und endlichen ^ieg der guten Geschöpfe. Ibre Zahl ist unendlich, da alle guten Wesen, die leben, ge- lebt baben und leben werden, vom Urmenschen und oen Heroen der Vorzeit an bis zum Heiland des jüngsten Tags ihre Fes haben, wie denn auck Ormuzd und die guten Geister. Der Kultus der Fes deckt sich nur teilweise mit dem Manenkultuv, da es auch Fes der Lebenden und der noch Unge- borenen giebt. Die Fes ist nicht die Seele des Ge- storbenen, sondern überhaupt eine dem Bewußtsein und der ^eele verwandte, aber von ihr verschiedene seelische Potenz, die, ewig und unvergänglich, vor der Geburt wie nach dem Tode des (frommen) Menschen besteht.
Das Wort fi^vu3iii (aus fi'^- vkvti) ist lautlich fast gleich mit ti^oi-Lti (aus fi-avni", das Glaubensbekenntnis bedeutet. Ferverdin, der erste Monat der mobammed. Perser, beginnt mit dem 20. März. Aes oder Fez, eine bei den heutigen Türken, Griechen, Albanesen und andern Orientalen für Männer und Frauen gebräuchliche Kopfbedeckung aus rotem Wollzcug, eine Art eng anliegender schirmloser Mütze, gewöhnlich mit blauer seidener Quaste (dic bei reicherer Kleidung durch einc silberne ooer goldene ersetzt wird), nach der Stadt Fes in Marokko [* 4] benannt, wo diese Mützen ursprünglich verfertigt wurden.
Der hierzu verwendete Stoff wird durch Wirken aus Schafwollgarn, nachfolgen- des Walken, Färben, Rauhen und Scheren [* 5] (welche beiden letzten Operationen mittels Maschinen aus- geführt werden, die von den für die Tuchfabrikation üblichen nur bezüglich der Form und der Bewe- gungsmeckanismen abweichen), durch Dämpfen und fchließlickes Pressen hergestellt. In der Türkei [* 6] ist der Fes statt des Turbans seit 1826 für Staats- beamte fowie für die reguläre Armee vorgeschrieben.
Die besten Fes kommen jetzt aus Tunis, doch wird diese Ware anch in Deutschland [* 7] (Sachsen), [* 8] in Böhmen [* 9] und Mähren sowie in Frankreich und in der Schweiz [* 10] als wichtiger Handelsartikel für den Export nach der Levante fabrikmäßig hergestellt. I°S8 (ital. fg. d6N0ii6; frz. l^ 1)6in"1; engl. k üat), in der Mnsik das um einen halben Ton erniedrigte f; es wird durch fund vorgezeichnetes!? bezeichnet und ist bei Tastinstrumenten dem Tone 6 gleich. Als Grundton eines Accords oder einer Tonart trifft man es nie an, also auch weder 1^63-äu!' noch 1^68'inoii.
Fes, Fez oder Fas, eine der beiden Haupt- und Residenzstädte des Sultanats Marokko, liegt etwa 200 Ivin im S. der Straße von Gibraltar, [* 11] in 350 m Höhe, in einer von hohen Bergen [* 12] umschlosse- nen, fruchtbaren, 25 km langen Thalebene, zwischen anmutigen Blumen- und Fruchtgürten, am Fuße des Dschebel-Salah, und wird von einem wasserreichen, durch mehr als 60 Quellen genährten Nebenfluh des 6 km entfernten Sebu oder Sbu, dem Wao Fes, in zwei Teile geteilt: im W. Fes el-Vali, das alte Fes; im O. auf einer Terrasse Fes el - Dschedid, das neue, im 13. Iabrh. gegründete Fes; beide Städte vereinigen sich im Norden [* 13] an einem Berge, der die Kasbab trügt.
Die Straßen sind ohne Pflaster: die ganze Stadt ist verfallen und schmutzig und trägt ein sehr düsteres Aussehen. Fes hat gegenwärtig noch etwa 100000 E., meist Mauren, Araber und Berber, 10000 Juden, die ein besonderes Viertel bewohnen, und Neger; aber von den 785 Moscheen der Glanzzeit sind nur nock 130 vorhanden; die des Muley-Edris mit dem Grabmal des Gründers und die Karauin sind die heiligsten und berühmte- sten. In der letztern befindet sich eine weithin be- rühmte Schule mit großer Bibliothek, die viele mohammcd.
Tbeologen aus Marokko und Algier heranbildet und Fes zum geistigen Mittelpunkt des Landes macht. Außerdem giebt es noch sieben böhere und viele niedere, stark besuchte Schulen. Der alte Palast der Sultane ist groß, aber verfallen. Im übrigen gleicht Fes mit seinen vielen Bädern, Karawanserais, Bazars und Garküchen im äußern allen mohammed. Städten, und uur die Menge von Wirtshäusern und Kaufläden giebt ihr ein curop. Gepräge. Am Treffpunkt wichtiger Handels- straßen gelegen, treibt Fes noch bedeutenden Kara- wanenhandel mit den südlich und östlich angrenzen- den Ländern, selbst bis Timbuttu, und ist auch der Hauptsitz der marokk. Industrie. Man fabriziert wollene Beduinenmäntel, Gürtel, [* 14] wollene Decken, Sättel, seidene Tücher, treffliches Leder zu Pan- toffeln, Kissen, die weltberühmt sind; ferner rote wollene Mützen, Leinen, Teppiche, Kanonenpulver, grobes Gefchmcide und schlechte Fayence. [* 15] - Fes stebt wahrscheinlich an der Stelle einer röm. Nieder- lassung, die, von Vandalen zerstört, im 6. Jahrb. ¶