un-696 marterte. Die nachher eingeleitete Untersuchung ergab die Unschuld F.s und seiner Familie.
Über seine
Beziehungen zum
franz.
Hofe berichtet das von Klinckowström veröffentlichte Memoirenwerk «Le
[* 2] ComtedeFerrotypie et la cour deFrance» (2 Bde., Par. 1877–78)
Heinrich,
Freiherr von,
Baumeister, geb. in
Wien,
[* 3] widmete sich an der
Akademie unter
van der
Nüll, Siccardsburg und Rösner der
Architektur und trat 1851 in das
Atelier seines Onkels
Stache. Zu seiner künstlerischen
Ausbildung besuchte Ferstel sodann
Deutschland,
[* 4]
Belgien,
[* 5]
Holland und England. Bei der Konkurrenz für die
Wiener Votivkirche (1855)
als
Sieger hervorgegangen, kehrte er von
Italien
[* 6] zurück, um die Ausführung zu leiten (1850–79). Auch
seine Konkurrenzarbeiten für den
Bau des
Bankgebäudes wurde angenommen und wenige
Tage nach der Grundsteinlegung der Votivkirche
auch dieser
Bau begonnen.
Die
Stadterweiterung gab
Anlaß zu der in Gemeinschaft mit Eitelberger 1859 verfaßten
Broschüre «Das bürgerliche
Wohnhaus
[* 7] und dasWiener Zinshaus»
(Wien). 1860–64 entstand eine Reihe von Wohnhäusern und Villenbauten in
Brünn
[* 8] und
Wien, darunter auch das Palais des Erzherzogs
Ludwig Victor im Renaissancestil, die
Kirchen in
Brünn und Schönau bei
Teplitz.
Ferstel ward 1864 Mitglied des Kuratoriums des
Österreichischen Museums für Kunst und
Industrie und 1866 ord.
Professor der
Baukunst
[* 9] am Polytechnischen
Institut in
Wien. Seitdem entstanden die Bauten des
k. k. österr.
Museums, einer Villa des Erzherzogs
KarlLudwig in Reichenau bei
Wien, der prächtige
Bau derUniversität in
Wien 1871–84, das
Winterpalais des Erzherzogs
Ludwig Victor zu Klesheim bei
Salzburg
[* 10] 1880–82, der Gartenpalast des Fürsten
Johann Liechtenstein
[* 11] in der Rossau in
Wien, 1880–83 das Palais des Österreichisch-Ungarischen Lloyds. Ferstel wurde 1879 vom
Kaiser von
Österreich
[* 12] in den Freiherrenstand erhoben und bekleidete den Rang eines Oberbaurats. Er starb in Grinzing
bei
Wien.
1) LaFerté-Bernard (spr. -nahr),Hauptort des Kantons La Ferté (168,17 qkm, 13 Gemeinden, 12371 E.)
im
Arrondissement Mamers des Depart. Sarthe, an der Linie
Paris-Brest der Westbahn, hat (1891) 5168, als Gemeinde 5239 E.,
eine sehr schöne, reich ausgestattete
Kirche Notre-Dame-des-Marais, ein in ein altes Festungsthor eingebautes
Stadthaus; Leinwandindustrie,
Sägemühlen, Vieh-und Getreidehandel. –
2) LaFerté-Macé (spr.-ßeh), Hauptort des Kantons La Ferté (140,35 qkm, 9 Gemeinden, 15133 E.) im
Arrondissement Domfront
des Depart. Orne, an der Linie Couterno-Briouze der Westbahn, hat (1891) 7959, als Gemeinde 8121 E.,
Gewerbekammer, Friedensgericht; Fabrikation von
Zwillich und Buchsbaumarbeiten,
Brennerei, Färberei sowie ansehnlichenHandel.
–
3) LaFerté-Milon (spr. -lóng),Flecken im Kanton
[* 13] Neuilly-St.
Front,
ArrondissementChâteau-Thierry des Depart.
Aisne, am Ourcq, an den Linien Compiègne-Villers-Cotterets-La Ferté-Milon (49
km) der Nordbahn und
Château-Thierry-La Ferté-Milon (49 km) der
Ostbahn, hat (1891) 1592 E. und Reste eines Schlosses (Wall und
Türme), ist Geburtsort von Racine (1639), dem eine
Statue von
David d'Angers errichtet ist. –
4) LaFerté-sous-Jouarre (spr. ßu schŭahr),Hauptort des Kantons La
Ferté (209,58
qkm, 19 Gemeinden, 14885 E.) im
Arrondissement Meaux des Depart. Seine-et-Marne, an der Mündung des
Morin in die
Marne, an der
Linie
Paris-Chalons-sur-Marne und an der anschließenden
Nebenlinie La Ferté-sous-Jouarre-Montmirail (45 km)
der
Ostbahn, hat (1891) 4610, als Gemeinde 4070 E., Steinbrüche und Mühlsteinbearbeitung. Hier wurde Macdonald
von der russ.
Vorhut geschlagen.
Mittels
Fertigung, welcher richterliches
Aufgebot und richterliche Friedenswirkung folgten, wurde im Mittelalter die
Leibzucht, die Satzung (das deutsche Pfandrecht), die Leihe zu Zinsrecht begründet. So erfolgte die
Belehnung. – In
Österreich
bedeutet Fertigung die Namensunterschrift.
ein Geschoßzünder, namentlich für Feldartillerie, der bereits während des
Transports sich fertig
zum
Schießen
[* 14] im
Geschoß
[* 15] befindet;
das Ideal aller Zünderkonstruktionen.
Doch scheuen sich immer noch
einige
Artillerien
(Deutschland, England,
Rußland) wegen der immerhin selbst bei der besten Konstruktion vorhandenen Möglichkeit,
daß ein Scharfwerden des Zünders schon beim
Transport eintritt, von Fertigzünder Gebrauch zu machen.
Diese Gefahr ist bei liegender
Verpackung der Munition erheblich geringer als bei stehender.
Dar Fertit
[* 16] oder Kredj (Kredsch), Land in Innerafrika, im S. von
Darfur und im N. von den
Niam-Niam, eine fast
unbewohnte Wildnis.
Schon seit langer Zeit haben die Sklavenhändler (Dschellabahs) dieses Gebiet südlich vom
Bahr el-Arab
heimgesucht; einige derselben haben sich darin festgesetzt und ausgedehnte befestigteNiederlassungen,
sog. Dem oder Seriba
(Städte), als Depots für ihre schwarze Ware gegründet. Allmählich schlossen sich ihnen die Elfenbeinjäger
mit ihren bewaffneten
Banden an, und damit wurden die vereinigten Seribas die Marktplätze des
Sudan.
Schweinfurth, der das Land 1870–71 als erster Europäer durchreiste, hat im F. fünf solcher Handelsplätze kennen gelernt,
deren wichtigster, Dem Siber, nach der Eroberung durch Gessi
Bay (1878) zur Hauptstadt der ägypt.
ProvinzBahr el-Ghasal erhoben
wurde. In ethnogr.
Beziehung bietet Fertit ein wunderliches Völkergemisch: neben den
Bongo finden sich
Golo und Ssere, gruppenweise
verteilt sind die Kredj, entschieden die häßlichsten von allen;
außerdem trifft man Togoi,
Schir und
Manga. – Fertit nennt man im
Sudan auch den
Guineawurm, wahrscheinlich weil jene Negerstämme besonders dieser Plage ausgesetzt
sind.
lat. Bezeichnung des
Bischofsstabs (s. d.). ^[= (baculus episcopalis, pedum pastorale, ferula, sambuca u. s. w.), von seiner spätern Form Krummstab ...]
L.,Ruten- oder
Steckenkraut, Pflanzengattung aus der Familie der
Umbelliferen
[* 17] (s. d.) mit gegen 60
Arten in
den Mittelmeerländern. Es sind stattliche
Stauden, die mit ihren vielfach zusammengesetzten oder drei-
bis vierfachspaltigen
Blättern oft mächtige
Büsche bilden, über denen sich 2–3 m hohe
Stengel
[* 18] mit großen
Dolden gelber
Blüten erheben. Mehrere
Arten werden einzeln oder gruppenweise auf den Gartenrasen gepflanzt, wo sie längere Jahre dauern,
namentlich das in Südeuropa einheimische Ferula communisL.; die
Stengel wurden von den Alten zur Züchtigung
der
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