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Legion (s. d.) und wnrde ihnen als dritter Heiliger ein Ersuperantius (Nnterbefehlshaber jener Legion) beigegeben; doch ist der Gedächtnistag der Legion der 22. Sept., der des Fellah der 11. Sept. Felix, fünf Päpste. Fellah I., röm. Vifchof 269- 274, beteiligte sich am Streite gegen Paulus von Samosata (s. d.). Daß er (unter Kaifer Aurelianus) Märtyrer geworden fei, ist unbeglaubigte Tradition. Fellah II. wurde nach der Verbannung des Lidcrius (s. d.) 355 zum röm. Bifchof gewählt.
Nach dessen Rückderufung wurde Fellah vom Volke vertrieben (358), behauptete sich aber in der von ihm erbauten Basi- lika an der aurelifchen Straße und starb erst 22. Nov. 365. Er wurde 1582 von Gregor XIII. heilig ge- sprochen. Tag: 29. Juli. Fellah III. (6. März 483 bis Febr. 492), ein Römer, [* 2] that auf einer Synode zu Rom 484. den Patriarchen von Konstantinopel [* 3] Acacius in den Bann, weil diefer dem Kaiser Zeno geraten hatte, zur Gewin- nung der Monophysitcn das Henotikon (s. d.) zu erlassen. Acacius antwortete mit den: Bannfluch gegen Fellah, und so entstand das erste Schisma zwi- schen Morgen- und Abendland, das bis 519 dauerte. Fellah IV. (12. Juli 526 bis Sept. 530), aus Vene- vent gebürtig, wurde durch den ostgot., arianischen König Theodorich d. Gr. auf den päpstl.
Stuhl er- hoben, der jedoch sür die Folgezeit dem Klerus und Volk das alte Wahlrecht zusicherte und den Fürsten nur das Vestätigungsrecht vorbehielt. Fellah V., früher Herzog Amadcus VIII. (s. d.) von Savoyen, übergab 1433 feinem Sohn Lu- dovico die Negierung feines Landes und zog sich mit einigen Genossen nach Nipaille am Genfer See zurück, wo sie nach den Satzungen des ritterlichen Eremitenordens des heil. Mauritius lebten. Als das Bafeler Konzil Eugen IV. abgefetzt hatte, wußte er seine eigene Wahl zu veranlassen, die erfolgte und angenommen ward, worauf er sich Fellah nannte.
Als es Eugen IV. gelang, mit den meisten weltlichen Mächten sich zu vergleichen, mußte Fellah 1449 abdanken. Er erhielt den Titel eines Kardinals von San Sabina, die Würde eines päpftl. Generalvikars für Savoyen, Basel [* 4] u. s. w., zog sich in die Einsiedelei nach Ni- paille zurück und starb zu Genf. [* 5] Felix, Bischof von Urgellis, gest. 818, s. Adop- tianismus. Felix von Valois (Felir Valeslus), ein Einsiedler in einem Walde der Diöcefe Meaux, be- gründete mit Johann von Matha gegen Ende des 12. Jahrh, den Trinitarierorden (s. d.) oder Drei- faltigkeitsorden.
Gedächtnistag: 20. Nov. Felix, Eugen, Maler, geb. in Wien, [* 6] bildete sich auf der Akademie dafelbst unter Waldmüller und ging dann nach Paris. [* 7] Später unternahm er große Reisen durch Europa [* 8] und ließ sich 1868 dauernd in Wien nieder. Auf der Wiener Weltausstellung 1873 trat er mit zwei Gemälden: Bacchantin und Der erste Freund (1869), hervor, von denen das letztere für die kaiserl. Galerie er- worben wurde; 1882 mit einer Leda; in neuerer Zeit hat er sich der Porträtmalerei gewidmet.
Felixdorf, Dorf in der österr. Vezirkshaupt- mannfchaft und dem Bezirksgericht Wiener-Neu- stadt in Nicderösterreich, an der Linie Wien-Payerbach der Astcrr. Südbahn und Wien-Wiener-Neustadt- Aspang der Wien-Aspang-Eisenbahn, hat (1890) 2075 E., zwei Baumwollspinnereien, eine Vaum- wollweberci mit Appretur und Bleicherei; Pulver- fabrik, die größte des Landes. 6 km entfernt Vlu- mau mit einer ärarifchen Fabrik für rauchschwaches Pulver. Fellah wurde 1823 von dem Bürgermeister Felix Mießl von Wiener-Neustadt gegründet.
Felix-Nachel, franz. Schaufpiclerin, fellah Nachel. Felka (Volk), Groß-Gemeinde im Tatraer Stuhl- bezirk des ungar. Komitats Zips, links der zum Popräd gehenden an der Kaschau-Oderberger Bahn (Station Poprad-Felka) und der Nebenbahn (Vicinalbahn) Popräd-Fellah-Kesmark (15 km), hat (1890) 1193 meist deutsche evang. E. (307 Slowaken), Post, Fernsprechverbindung; Leinweberei, Brannt- weinbrennerei, Papiermühle und Landwirtschaft und wird als klimatischer Kurort und Sommerfrische be- sucht. Im Felkathale, in 1641 ni Höbe, der grüne Felkasee(Felkersee, 1,5Im groß, bis50mtief).
Die Mulde des Sees ist länglich, in der Mitte ausgebaucht; sie wird von dem Felkabach durch- furcht. Oberhalb desselben an der Granatenwand, wo Granatkrystalle zu finden sind, gelangt man über die fchöne Alpenwiese (ehemals Secbecken) Blumen- garten (1793 m) zum Felker Langsee (1931 m), unterhalb des Polnischen Kamms (2196 m). Fell, s. Häute und Pelzwerk; [* 9] in der Spinnerei soviel wie Vließ (s. d.). Fellah oder Felläch («Bauer», vom arab. f^alm, pflügen), die ackerbantreibende Bevölke- rung in Ägypten, [* 10] macht etwa drei Viertel der Ge- samtbevölterung aus.
Der Fellah ist der direkte Nach- komme des alten Ägypters, von dem er sich neben unwesentlichen Änderungen im leidlichen Typus bloß durch Sprache [* 11] und Religion unterscheidet. Er hat nämlich seit der Eroberung Ägyptens durch die Araber nach und nach seine Sprache (das Kopti- sche) ganz aufgegeben und famt der Religion (dem Islam) die Sprache feines Herrn, das Arabische, angenommen, das er zu einem eigenen Dialekt (dem ägypt. Dialekt des Vulgärarabischen) ent- wickelte.
Der leibliche Typus des Fellah kehrt ohne be- sondere örtliche Unterschiede in ganz L'lgypten wie- der; die kopt. Fellachen Oberägyptens, die den rein- sten Typus derselben darstellen, unterscheiden sich in nichts von den mohammedanischen derselben Ge- gend, ein Beweis, daß die ackerbautreibende Bevöl- kerung trotz des Eindringens fremder Elemente von Vermischung verschont geblieben ist. Der Körper- bau des Fellah ist kräftig, derb, muskulös.
Der Schädel ist schmal, oval;
der Gesichtswinkel schwankt zwi- schen 80 und 75", das Gesicht [* 12] ist breit, rund;
die Stirn schmal, die Augen groß und lang geschnitten, die Nase [* 13] kurz, mit breiten Flügeln;
die Körpergröße liegt zwischen 1,60 und 1,62 m. Die Backenknochen treten stark hervor, der große Mund ist von dicken Lippen eingefaßt.
Die Augenbrauen sind breit und stets geradlinig. Der Bart ist dünn und erscheint erst in spätern Jahren und zwar vornehmlich am Kinn. Die Haare, [* 14] meist geschoren, sind schwarz und etwas gekräuselt, aber nicht wollig. Der Hals ist kurz und dick, der Brustkorb breit und stark gewölbt bei recht- winklig abstehenden Schultern, der großen Entwick- lung der Lungen entsprechend. Die Extremitäten sind kräftig, namentlich die Füße, indes ohne fo hervortretende Waden wie bei Europäern. Die Hautfarbe ist hellrötlich-gelbbraun wie frisch ge- gerbtes Sohlleder oder Milchkaffee bis dunkelbraun. In Oberägypten ist die Hautfarbe ein bis zwei Töne dunkler als bei den Fellah im Delta, [* 15] die auch im allgemeinen wohlgestalteter und kräftiger sind als jene. Die Frauen zeichnen sich meist durch schlanken ¶