forlaufend
637
wurde er 1838 Bergrat und Professor der Forst- wissenschaft an der Berg- und Forstakademie zu Schemnitz in Ungarn [* 2] und 1847 der Hofkammer für Münz- und Bergwesen zugeteilt. 1848 zum Sektionsrat und 1851 zum Ministerialrat im öfterr. Finanzministerium ernannt, wurde er als sol- cher technischer Chef des gesamten Forstwesens in Österreich. [* 3] Er trat 1869 in den Ruhestand und starb in Wien, [* 4] nachdem er 1865 in den Ritterstand erhoben worden war. Felanitx hat das osterr.
Forstgesetz vonl verfaßt. Er schrieb: «Die Forstwissenschaft nach ihrem ganzen Umfange und mit besonderer Rücksicht auf die österr. Staaten, systematisch dargestellt» (4 Abteil., Wien 1835-37), sein Hauptwerk, dessen naturwissenschaftlicher Teil indesten ohne Bedeutung ist;
«Allgemeine Wald- bestandstafeln oder übersichtliche Darstellung der vorzüglichsten Wachstums- und Holzertragsverhält- nisse der Forste» (ebd. 1854; neu bearbeitet von A. Rokitansky, 1876),
«Die polit. Ökonomie mit Rücksicht auf das forstliche Bedürfnis» (ebd. 1856). Feistritz.
1) Windisch-Feistritz, slowen. 3i0V6ii8lv5l. Zi8ti'ica, Stadt in der Vezirkshaupt- mannschaft Marburg [* 5] in Steiermark, [* 6] an der Südost- seite des Bachergebirges, an dem zur Dräu gehen- den Feistritzbach, in einer frucht- und weinreichen Gegend, an der Linie Wien-Triest der Öfterr. Süd- bahn, hat (1890) 1306 E., Post, Telegraph, [* 7] Be- zirksgericht (289,72 (iicni, 43 Gemeinden, 87 Ort- fchaften, 19 772 E., 17 290 Slowenen, 2342 Deutsche), [* 8] roman. Pfarrkirche (13. Jahrh.), Rathaus, Schloß des Grafen Attems; Kupferhammerwerk, Blech- und Drabtfabrikation, Handel mit Lederwaren und in der Umgegend Weinbau («Brandner»),
Porzellan- erdegruben und Brüche von weißem Marmor. - 2) Deutsch-Feistritz, Markt im Gerichtsbezirk Frohnleiten der Bezirkshauptmannschaft Graz in [* 9] Steiermark, rechts an der Mur, wo der Übelbach ein- fließt, mit dem gegenüber liegenden Peggau durch eine Brücke [* 10] verbunden, hat (1890) 1411, als Ge- meinde 2888 E., Post, Feldwirtschaft und Vieh- zucht, Sensenfabrit, einen Großzeughammer und Bergbau [* 11] auf silberhaltiges Blei [* 12] und Zinn, der aus kelt.-german. Zeit stammen soll (Produktion 1886: 300 t Zinkerze, 95 t.Vlei, 117 ^ Silber). - Markt in der Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Nadmannsdorf in Kram, in der durck ihre landschaftliche Schönheit berühmten Wochein (Vukova DoliüN, d. i. Buchenthal), in 507 in Hohc an der Wocheiner Save, in die sich hier der Feistritz- bach in Kaskaden stürzt, hat (1890) 663, als Ge- meinde 1791 slowen.
E., Post, Telegraph, 11 Käserei- genossenschasten (jährlich bis 60000 KZ). Auf dem nahen Heidenhügel Spuren röm. Gebäude. Feith, Rhijnvis, Holland. Dickter, geb. zu Zwolle in Oberyssel, studierte in Leiden [* 13] die Rechte und lebte seit 1776 in seiner Vaterstadt, wurde 1780 Bürgermeister und dann Steuerbeamter. Er starb daselbst Felanitx versuchte sich fast in allen Formen der Dichtkunst; in frühern Zeiten neigte er sich sehr zu einem lächerlich empfindsamen Tone, der in seinem Roman «Ferdinand und Kon- stantia» (1785) sowie in seiner «Julia» (Leid. 1783; 2. Aufl. 1793) vorherrscht und auch in seinem Lehr- gedicht «5l6t 6i-Hk» (Amsterd. 1792; 2. Aufl. 1819; deutsch von Eichstorf, Zütphcn 1821) noch durch- klingt. Frei davon, aber ohne bestimmten Plan, ist «1)6 oucloräom» (Amsterd. 1802; 2. Aufl. 1819). Unter seinen «Oäen 6n ^eäicktßu» (5 Bde., ebd. 1796 - 1810) sind mehrere Hymnen und Oden durch Schwung und Gefühl ausgezeichnet. Von seinen' Trauerspielen wurden besonders «Mii^g.» (ebd. 1784; 4. Aufl. 1822),
(^o^uua 6^7" (ebd. 1791) und «Ill63 Verbindung mit Vilderdijk gab er van Harens berühmtem Gedichte »Do (^6u?6u" eine glattere Form. Seine «Lrisven aan Zopkis ovei- den F663t vau ä6l ^8d»^66rt6» (Amsterd. 1806) sind ein schwaches Werk. Unter seinen prosaischen Werken zeichnen sich die «I^rieven over V6r8cli6i- äsn ouäei^vOrpeii') (6 Bde., ebd. 1793) durch Poesie aus. Eine Gesamtausgabe seiner Werke in 11 Bän- den erschien in Rotterdam [* 14] 1825. Fejer, Georg, ungar. Historiker, geb. zu Keszthely im Zalaer Komitat, studierte in Pest und Preßburg [* 15] (bis 1790), war Erzieher in adligen Familien, 1802 - 4 Professor der Dog- matik in ^tuhlweißenburg, 1808 an der Pester Universität, später Domherr von Grohwardein, Studienoberdirektor des Raaber Schuldistrikts und seit 1824 Universitätsbibliothekar in Pest. Er starb zu Pest. Felanitx war ein sehr fruchtbarer Schriftsteller auf dem Gebiete, der Theologie, der Moral, Psychologie, Ästhetik, Geographie und Ge- schichte. Von seinen histor. Arbeiten ist besonders sein »l^oäex clipIomaticuZ HnuF3.li3.6" (43 Bde. und 2 Bde. Register, Ofen 1829-44) zu nennen.
Fejervar, Szekes-Fejörvär, ungar. Name von Stuhlweißenburg [* 16] (s. 0.). Fejervary de Komlös-Keresztes (spr. kömmlohsch kerrestesch), Geza, Freiherr von, ungar. Landesverteidigungsminister und General der Ka- vallerie, geb. in Iosefstadt, trat 1851 als Lieutenant aus der Wiener-Neustädter Militärakademie in die Armee. Als Generalstabs- hauptmann zeichnete er sich 1859 im ital. Feldzuge aus. 1872 trat er als Oberst in die ungar. Land- wehr über und wurde bald darauf zum Staatssekretär im Landesverteidigungsministerium ernannt.
Seit 1884 ist F.ungar.öandesverteidigungsminister; im selben Jahre schied er als Feldmarschalllieutenant aus dem aktiven Militärdienste aus. Seitdem ist er zum General der Kavallerie avanciert und zum Inhaber des 46. Infanterieregiments ernannt wor- den. 1892 führte er auch das durch Ernennung von Szögyenis zum Berliner [* 17] Botschafter erledigte Mi- nisterium am königl. Hoflager ad interim bis zur Berufung Ludwig Tiszas. Die Organisation der ungar. Landwehr ist F.s Verdienst.
Fejüm, ägypt. Provinz, s. Fajum. Fekulomöter oder Fä'kulometer, Stärke- messer, ein von Bloch konstruiertes Instrument zur Feststellung des Wassergehaltes im Stärkemehl, zur Prüfung der Stärke [* 18] auf ihre Reinheit. Die Ein- richtung desselben beruht auf der Thatsache, daß das Stärkemehl beim Benetzen mit Wasser sein Volumen in einem bestimmten Verhältnis vergrößert, und be- steht im wesentlichen aus einem mit einer empi- rischen Skala versehenen Glasrohre, in welchem die Volumenzunahme einer bestimmten Menge der zu untersuchenden stärke unter der Einwirkung des Wassers genau gemessen werden kann. Fekund, s. Fökund. I'ei (lat.), die Galle;
?. cai-picwum, Karpfen- galle;
^. wuri, Rindsgalle;
^. vitri, Glasgalle. Felanitx, Stadt im südöstl.
Teile der span. Insel Mallorca (Balearen), hat (1887) 12053 E., ¶