forlaufend
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[* 1]
Fig. 2.
[* 1]
Fig. 3. sind wenig gebaucht und fast in der ganzen Länge gleich
breit. Die meisten dieser Feime
[* 2] sind
Bastard- und Schlichtfeilen
von 75 bis 400
mm Länge. Eine andere Art der flachen Feime sind
die
Spitzfeilen, von bauchiger Form und vorn in eine
Spitze aus- laufend. Sie sind auf allen vier Seiten
gehauen. Dreieckige oder Dreikantfeilen
haben gleich- seitig-dreieckigen Querschnitt
[* 1]
(Fig. 2 c),
Hieb
[* 3] auf allen drei
Flächen und laufen vornfpitz zu; sie kommen vor- wiegend als
Ba- stard- und schlicht- feilen
in kleinen
Größen vor, bis- weilen werden je- doch auch größere dreieckige Strohfei- len gebraucht. Drei-
eckige Feime mit schma- len gebrochenen Kanten und einhie- big
[* 1]
gehauen(Fig.2ä) heißen Sägefei-
len und dienen zum
Schärfen der Säge- blätter. Halbrunde Feime (Fig. 26) haben, wie ihr
Name andeutet, einen halbrunden Querschnitt
von der Form eines
Kreis- abschnitts; beide Seiten dieser Feime sind gehauen, vorn endigen sie in eine
Spitze.
Kleine halbrunde Feime, bei denen nur die flache Seite gehauen ist, heißen Wälz feilen;
sie dienen den Uhrmachern
und Fein- mechanikern zur Abrundung der
Zähne
[* 4] kleiner
Zahn- rüder. Feime mit den in
[* 1]
Fig. 2
k und F dargestellten Querschnitten
nennt man Vogelzungen. Die runden Feime, Rundfeilen
[* 1]
(Fig. 3), haben kreis-
förmigen Querschnitt, sind in der Mitte gebaucht und vorn spitz. Der Hieb ist, wie auf der gekrümmten
Fläche der halbrunden
Feime, nur aus einzelnen kurzen Einschnitten zusammengesetzt und bei (Ächlichtfeilen
nur einhiebig.
Große Rundfeilen
(Strohfeilen
)
sind seltener; ganz kleine werden Rattenschwänze ge- nannt.
Alle andern Sorten der Feime dienen Sonder- zwecken und haben demgemäß nur eine beschränkte Verwendung. Erwähnenswert sind von denselben: Messerfei l e n, mitmesferartigemQuerfchnitt,dünn und keilförmig, zur Hervorbringung fchmaler Ein- schnitte ;
Schweiffeilen
mit trapezförmigem Quer- schnitt, zum Schweifen von Schlüssellöchern verwen- det;
Backenfeilen
mit Längsfurchen und ein- fachem, querliegendem Hieb, zum Einfeilen der als Verzierung
an den Metallbacken der Messerschalen dienenden Querfurchen;
Liegefeilen, breite flache Feime ohne Heft, auf welchen von Gold- und ^ilber- arbeitern kleine Arbeitsstücke mit der Hand [* 5] hin und hergeführt werden.
Nadelfeilen und Riffel- feilen sind eiserne Feime, die sich beliebig biegen lassen müssen, um schwer zugängliche Stellen des Arbeits- stücks bearbeiten zu können. An das Hauen der Feime reiht sich als letzte Arbeit das Härten, welches ganz besondere Umsicht er- heischt, damit die Feime sich nicht verziehe oder springe. Die Angel der Feime wird nach dem Härten mit dem glühend gemachten Maule einer Schmiedezange erfaßt und bis zur blauen Anlauffarbe erwärmt, um auf diese Weise ihrer Sprödigkeit beraubt und vor dem spätern Abbrechen geschützt zu werden; die Feime selbst wird nicht angelassen.
Ist die Feime beim Ge- brauche stumpf geworden, so wird sie ausgeglüht, abgeschliffen und aufs neue aufgehauen und ge- härtet, bis sie schließlich zu dünn geworden ist, um ein neues Aufhauen zu ertragen. Früher wurden die besten Feime in England, na- mentlich in Lancashire (z. B. Warrington, unfern Liverpool) [* 6] verfertigt; die größte Menge englischer Feime kommt aber aus Sheffield. [* 7] Gegenwärtig stehen die aus Remfckeid, Lüoenscheid, Hagen [* 8] und andern deutschen Orten stammenden Feime den englischen Feime ganz gleich.
Feilenhauer, Arbeiter, dessen Gewerbe das Hauen der Feilen ist (s. Feile). Feilenhaumaschinen, s. Feile. Feilenmufchel (I^iin^), eine Muschelgattung mit gleichklappiger, schrägeirunder Schale, die meist etwas gewölbt und gerippt ist und auf den Rippen bisweilen noch feine Zähnchen trägt, selten aber glatt erscheint; das Schloß ist zahnlos. Der Fuß ist gering entwickelt und die Tiere schwimmen wie die Kammmuschcln (s. d.), mit denen sie auch nahe verwandt sind, und besitzen gleichfalls am Mantel- rande Augen.
Man kennt etwa 20 lebende Arten, von denen eine auch in der Nordsee vorkommt, und über 200 ausgestorvene, welche zuerst in der obern ^teinkohlenformation auftreten. Feilitzsch, Mar, Freiherr von, bayr. Minister, geb. in Trogen bei Hof, [* 9] einer Be- sitzung seiner zum altfränk. Ritteradel zählenden Familie, trat nach vollendetem Universitätsftudium in den bayr. Staatsdienst und wurde 1862 Bezirks- amtsassessor in Neustadt [* 10] a. d. Aisch. 1865 trat er als Sekretär [* 11] in das Ministerium des Innern, wurde 1866 Regierungsrat und 1872 Oberregierungsrat in diesem Ministerium, 1873 Direktor der Polizei- direktion München, [* 12] in dieser Eigenschaft 1876 Re- gierungsdirektor und 1877 Polizeipräsident, 1879 Präsident der Regierung von Oberbayern und im Juni 1881 an Pfeufers Stelle Staatsminister des Innern.
Auf landwirtschaftlichem Gebiete sind seiner Anregung die Gesetze über Flurbereinigung, über Errichtung einer staatlich geleiteten Hagelversiche- rung, einer Landeskultur-Rentenanstalt, sowie über Körung der Zuchtstiere u. s. w. zu danken. Im Feldzuge von 1870 und 1871 war er als Civil- tommissar der bayr. Kriegstruppen in Frankreich thätig und bekleidete dort auch vorübergehend die Stelle eines Präfekten zu Nancy, [* 13] Chälons-sur- Marne und zu Cord eil.
Feilkloben, ein Werkzeug zum Einspannen und Festhalten kleiner Arbeitsstücke dienend, in seiner Wirtungsweise dem Schraubstocke (s. d.) ähnlich, aber nicht, wie dieser, zur Befestigung am Arbeitstische be- stimmt, sondern mit der Hand zu halten. Es ermöglicht dadurch ein Drehen und Wenden der Arbeits- stücke beim Vefeilen, Löten u. s. w. In den Werkstätten der Schlosser, Uhrmacher, Mechaniker findet der Feime vielfache Benutzung (s. beistehende Abbildung). Das Zusammenschrau- ben der Backen, die sür gewöhnlich durch eine Feder auseinander ge- halten werden, geschieht durch eine Flügelmutter. ^ Feilmafchine, s. ^hapingmaschine. Feime, auch Schober, Dieme, Triste, die regelmäßig geschichteten Haufen von Getreide, [* 14] ¶