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der Opposition gegen dieOrientpolitikBeaconssields und wurde 1880 unter Gladstone Generalpostmeister. Außer mehrern andern wichtigen Reformen führte er besonders die Paketpost ein. Er starb zu Cambridge. Von seinen Schriften sind zu erwäh- nen: «?Hup6ri8m, it8 can868 and r6ineäi68» (Lond. 1871),
«^883.^8 3,Q(1I6»tur68 0U 80013.1 Äiiä I)0iitictll 8udj6ct8" (1872),
«8p66c1i68 011 80IN6 curi-6ut poli- tical liu68tiou8» (1873),
«I^i 66 tr3 3.11a pi-atectiou» (1878; 6. Aufl. 1885 - deutsch u. d. T. «Freihandel und Zollschutz», Lpz. 1878),
«Inäiau üii!iuc6» (1880), «8UU6 80cia,1i8in ^uä t1i6 QHti0iia.1i3Hti0ii 0t' t1i6 l3.n6» (1883),
«I^dour and ^368» (1884). -
Vgl. Leslie Stephen, I.il6 0t' ll6u^ ^. (Lond. 1885).
F.s Gattin, Millicent Garrett Fay, geb. 1847, steht uvücr den Führerinnen der Frauenbewegung in England in erster Reihe, unterstützte ihren Gatten vielfach bei Abfassung seiner Werke und trat mit dem Buche «I0iitica,16^011011^ l0i'I)6^inii6i'6» (18701 6. Aufl. 1887: deutsch Verl. 1888) auch selbständig als Schriftstellerin mit Erfolg auf. Fatvkes (spr. fahks), Guy, ein Zauptteilnehmer an der engl. Pulververschwörung (s. d.), geb. 1570 in ^)ork, war zum Katholicismus übergetreten, diente unter den Spaniern in Flandern und wurde nach seiner Rückkehr 1605 von den Anstiftern des Plans gewonnen. Er hatte an den der Entscheidung vorangehenden Tagen die Wache bei den in den Kellern des Parlamentshauses angehäuften Pulver- fässern und wurde hier ergriffen, durch die Folter zum Geständnis gebracht und als letzter unter seinen Genossen hingerichtet.
Noch heute wird in England am 5. Nov. der 6117- l^w1(^8'I)9^ gefeiert, wobei eine Fay vorstellende Strohpuppe verbrannt wird. I'a.sx (lat.), Bodensatz, Hefe', [* 2] besonders gebräuch- lich in der Mehrzahl I^a6e68 (s. d.). Faxekalk, eiu Kalkstein, der fast nur aus Ko- rallenschutt besteht, zahlreiche Reste von Mollusken [* 3] (Velemniten, Nautilus, Gasteropoden) sowie von Krabben einschließt und der obersten Kreideforma- tion ls. Damen) der dän. Inseln angehört. Fay (spr. fahj), Andr., uugar.
Dichterund Schrift- steller, geb. zu Kohany im Zempliner Komitat, machte seine philos. und jurist. Studien am Särospataker reform. Kollegium und begann seine Advokatenpraxis wie seine amtliche Lausbahn als Stuhlrichter in Pest, muhte jedoch der letzteru seiner geschwächten Gesundheit halber bald entsagen, worauf er sich mit Eifer der litterar. Thätigkeit zu- wendete. Auf die Gedichtsammlung «I5o1 (d. i. » Strauß [* 4] «,Dest 1807) folgte 1818 »^i-i88 do- ki'6 («Neuer Strauß»),
womit er seinen Dichter- ruhm begründete. Noch ungeteiltern Beifall fanden die «N686K» («Fabeln», Wien [* 5] 1820; 2. Aufl. 1824; deutsch von Petz, Raab [* 6] 1825). Sein Trauerspiel «^ 1 Mt,1ior'» («Die beiden Bäthory», Pest 1827) und mehrere Lustspiele (besonders «Die alten Mün- zen oder die Siebenbürger in Ungarn», [* 7] 1824, und die «Jagd in der Mätra», 1860) gelangten mit Er- folg zur Aufführung. Der soeiale Roman «^. Lol- wk^-Ii^» («Das Haus Beiteky», 2 Bde., Pest 1832) und die meist in Zeitschriften erschienenen Erzählun- gen stellten Fay in die Reihe der besten ungar. Pro- saiker.
Bis zum Auftreten Kossuths (1840) war Fay im Pester Komitat, das er 1835 auch auf dem Reichstage vertrat, der Wortführer der Opposition und wirkte auch später in verschiedenen Stellungen e^vvo ^ür den geistigen und materiellen Fortschritt Bruckhaus' Konvcrsatiuus-Ll'xiton.. 1^. Aufl. VI. der Nation. Unter den zahlreichen Schriften, die er in dieser Hinsicht veröffentlichte, sind hervorzuheben: «^0U6V6i68 63 I10l16V6i() ilit6/6t6li IlH5i1iM)g.I1» («Frauenerziehung und ihre Institute in Ungarn^, Pest 1840) und »1 N6p6 n^ii^oton" («Das Volk des Ostens im Westen», ebd. 1841). Nach den Er- eignissen von 1848 und 1849 schrieb Fay noch mehrere humoristische Romanzen und Erzählungen, worunter «.iHvol 0I-V08 63 8201^9^ Lakatoi' ^Nidi-U8» («Der Arzt Iavor und sein Diener Ambrosius Vakator», 2 Bde., Pest 1855). Er starb Die Pester Sparkasse gründete mit 20000Fl. die «Faysche Stiftung», deren Zinsen jährlich zur Belohnung einer ausgezeichneten (nicht belletristischen) litterar.
Arbeit bestimmt sind. Eine Gesamtausgabe seiner belle- tristischen Werke erschien in acht Bänden (Pest 1843- 44), seine «Sämtlichen Novellen» in neuer Ausgabe (3 Bde., ebd. 1883). Sein Leben beschrieben Paul Erd und Franz Badics (beide Budapest [* 8] 1890). Fay lspr. fä), Charles Alexandre, franz. General, geb. zu St. Jean Pied de Port (De- part. Basses-Pyrene'es), wurde in Pondichöry er- zogen, wo sein Vater als Kapitän in Garnison stand, besucbte dann zwei Jahre die Militärschule von St. Cvr und trat 1847 als Lieutenant in den franz. Generalstab, in dem er mit Vermessnngsarbeiten in den Pyrenäen und später in Algerien [* 9] beschäftigt wurde. 1854 nahm Fay als Adjutant des Generals Bosquet am Krimkriege teil; 1864 wurde er Stabs- offizier, bereiste 1868-69 im Auftrage seiner Re- gierung Deutschland [* 10] und machte sich mit den militär. Verbältnissen des Norddeutschen Bundes bekannt. Am Deutsch-Französischen Kriege nahm er als Oberst- lieutenant im Generalstabe des Marschalls Vazaine teil und geriet durch die Kapitulation von Metz [* 11] in deutsche Kriegsgefangenschaft.
Nach dem Friedens- schlüsse wurde Fay Oberst und leitete 1874 die Orga- nisation des Großen Generalstabes, wobei er seine frübern Studien in Deutschland geschickt zu ver- werten und den franz. Militärverhältnissen anzu- passen wußte. Fay wurde 1879 zum Brigadegcneral befördert, zum Sous-Chef des Großen General- stabes ernannt und vielfach mit wichtigen polit. und organisatorischen Aufgaben betraut. 1885 zum Divisionsgeneral befördert, erhielt er 1890 das Kommando über das 11. Armeekorps in Nantes [* 12] und fchied 1892 aus dem aktiven Dienste. [* 13] Auch litterarisch war Fay sehr thätig und schrieb unter anderm: ^8onv6Qii-8 ä6 1a. ^U6rr6 ä6 lürini66" (Par. 1867; 2. Aufl. 1889),
«^wäo 8^i-19. FN6ir6 ä'^116- M3SU6 6ll 1866» (ebd. 1867) und «Ntuä6 8111' 168 0Z)6i'3ti0N8 611 Voli/'IN6 611 1866», «D6 lg. loi uiili- iHii'6» (1870),
tt^oui-imi ä'un lMci6i- ä6 1'3.rin66 äu knin" (Par. 1871; 5. Aufl. 1890; deutsch Posen [* 14] 1871),
«Ii'0^6t ä'orA!uii8itti0ii 6t cl6 M0di1i8ation cl6 1'^im66 lra.ii a. pi'opoL ä'un oräi^ inöäit »^IlN'c1i68 ä68 3.rui668 a,1IcinHQ(i63 lin 31 Quillst K11 1" 36pt6inw-6 1870" (Par. 1889). Fay, Joseph, Maler, geb. 10.Aug.1813inKöln, war 1833-41 Schüler der Düsseldorfer Akademie, dann von P. Delaroche in Paris. [* 15] Später ließ er sich dauernd in Düsseldorf [* 16] nieder. Fay malte zuerst Historienbilder, die seine hervorragende Begabung verrieten- so 1843 a,1 li'68co den nicht mehr vor- handenen großen Fries für das Rathaus in Elber- feld, darstellend Leben und Sitten der alten Deut- schen. Von seinen Ölgemälden sind zu nennen! Simson und Delila (1840- Museum Wallraf 39 ¶