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heraus, später «Granadinische Elegien» (Lpz. 1885), durch das furchtbare Erdbeben [* 2] in Andalusien her- vorgerufen, und «^i^ni-68 äe 1'^.1i6inaFN6 contkm- zwi-llillk» (2. Aufl., Par. 1887).
Den Htanen Al- ions' XII. widmete er «Die zwölf Alfonsos von Castilien» (Lpz. 1886),
ein poet. Bild der span. Ge- schichte.
Ferner veröffentlichte Fastnacht «Catalanische Troubadoure der Gegenwart» (Lpz. 1890),
worin er Deutschland [* 3] mit der catalanisch - valencianisck- mallorquinischen Litteratur bekannt machen will, und die Übertragung der catalanischen Trilogie «Die Pyrenäen» (ebd. 1892) von Victor Valaguer. Fastentuch, soviel wie Hungertuch (s. d.). I^sti (zu ergänzen äi68), seit den frühesten Zeiten in Rom [* 4] Name der Tage, an welchen Recht .gesprochen werden durfte, im Gegensatz zu den 6i68 n6lH8ti, an denen dies unstatthaft war. (S. I)i68.) Mit der Zeit dehnte man den Ausdruck I auf die Verzeichnisse aus, die über die stattfindenden Ge- richtstage ausgestellt wurden.
Aus Grund eines von dem Ädil Gnäus Flavius (304 v. Chr.) veranlaßten Volksbeschlusses wurden diese Verzeichnisse, welche die Pontifices anfertigten, bis dahin aber niemals veröffentlicht hatten, von da ab jährlich auf Tafeln aufgeschrieben und allgemein bekannt gemacht;
sie vertraten nunmehr die Stelle eines Kalenders (s. d.). Eie führten alle Tage des Jahres, durch die 12 Monate hindurch, einzeln auf, zeigten die Tage, auf welche XklLnäae, ^ona6 und Iäu8 fielen, an und machten die Tage, an welchen Gericht gehalten wurde, mit einem ^ (1?. äi68) kenntlich, die andern mit einem X. (^6tH8ti äi63), die zu Gerichtssitzun- gen, sowie zur Wahl der Obrigkeiten, Fassung von Beschlüssen über Gesetze u. s. w. geeigneten Tage mit einem sielen, mit 5 endlich die halben Gerichtstage mit IM. (Und0t6i-ei8i oder Int6i'ci8i).
Außerdem sind in den erhaltenen Kalendarien die Tage in Ab- schnitte von je acht geteilt, indem in ununterbroche- ner Reihenfolge den Tagen je die Buchstaben ^V-II deigeschrieben sind. Es werden dadurch achttägige Wochen ähnlich unsern Wochen bezeichnet.
Seit der Bekanntmachung des Kalenders durch Gnäus Fla- vius wurden auch von Privatpersonen Kalender sowie mit erklärenden Kommentarien verfehen. Handschriftlich ist eine amtliche Redaktion aus de:n 4. Jahrh., geschrieben von Fastnacht Dionysius Philocalus, und eine christl. Umarbeitung von Polemius Syl- vius aus dem 5. Jahrh. n. Chr. erbalten.
Von den inschriftlich überlieferten Kalendarien, welche sämt- lich aus der ersten Kaiferzeit herrühren, ist das ein- zige vollständig aufgefundene, von seinem ersten Besitzer Mafsei das (^isnäNi-wni ^lüifüiHnuin ge- nannt, im Original wieder verloren gegangen und nur durch alte Abschriften und Ausgaben erhalten. Unter den Bruchstücken auf Stein gegrabener I?., deren Zahl durch neue Funde sich immer mebr ver- größert hat, sind wichtig die 1770 entdeckten 1^. Ii-H6N63twi (die Monate Januar bis April und den Monat Dezember enthaltend, hg. von Foggini u. d. T. I «^I^torum Huui I^0iii3,ui i'6li », Rom 1779) wegen der auf ihnen angebrachten Be- merkungen des gelehrten Grammatikers Verrius Flaccus, der sie für die Stadt Präncste (Palestrina) .abfaßte, ferner das Monate März, April und August enthaltend), das (^Ikn^Hrinni V6nu8innin und I^8hui1imim (in bei- den Mai bis Juni), ^rnoLiin^in (Februar bis März). Eine kritische Ausgabe des gesamten auf die ^. bezüglichen inschriftlichen Materials findet sich im ersten Bande des " (^0rpu8 in8oripti0num I^linHi-um» (Berl. 1863),
die später gefundenen Bruchstücke in der «Npbeinei'^ epiFrapIiicI.».
Ver- schiedenen Inhalts waren die 1^. cun8u!a,i'68 oder IV mÄFi8trHtvunn, Verzeichnisse der jährlichen höchsten Magistrate.
Von einem solchen, unter Augustus auf Marmortafeln eingegrabenen, bis 765 nach Erbauung Roms reichenden Verzeichnisse wurden 1546 n. Chr. am Forum [* 5] Romanum bedeutendeFrag- mente aufgefunden, zu denen im 19. Jahrh, noch einige neuentdeckte kamen.
Sie werden auf dem Kapitol im Palazzo dei Confervatori als ?. (^pi- wlini aufbewahrt und wurden am besten von Bor- ghesi («Xuovi frainniOuti äei fH8ti coi^olari oaMo liui», 2 Tle. in 1 Bd., Mail. 1818-20) heraus- gegeben. An sie schließen sich die I?. triumpliklsg an, Verzeichnisse der Namen der Triumphatorcn in chronol. Folge nebst Angabe des besiegten Volts und des Tages des Triumphs.
Auch von ihnen und andern ^., namentlich von Priesterschaften (bV 8ac6r(1otHl63), haben sich innerhalb und außerhalb Roms Fragmente erhalten. -
Vgl. de Boor, I?. c6n80i'ii (Berl. 1873);
Wehrmann, I?. praewi-ii (ebd. 1875);
Hölzl, 5. pi-^torii (Lpz. 1876);
Klein, ^. c0N8uIai'63 (ebd. 1881);
Cichorius, 1)6 fg,8ti8 corl8nlai'idn8 ^nticiui88iini8 (ebd. 1886);
Seeck, Die Kalendertafel der Pontifices (Berl. 1885);
Kauf- mann, Die Fasten der spätern Kaiserzeit (im «Phi- logus», Bd. 34, Gott. 1874).
Fastidiös (lat.),
Ekel, Widerwillen erregend oder: solchen begend, äußernd. I'a.sti I"iint)ur^bN803 (oder ^3.8ti I^impur- K6N868), Chronik von der Stadt und den Herren zu Limburg [* 6] an der Lahn, das Wert des Notars (cloricus ux0i-g.tn8 bezeichnet er sich auch) Tileman Elhen von Wolf Hagen [* 7] (Niederhesfen), geb. 1347, ge- storben wahrscheinlich 1402. Er machte sich seit 1377 Aufzeichnungen und ging wohl bald darauf an die Ausarbeitung, die mit 1398 plötzlich abbricht und fpäter von Georg und Adam Emmel und dann uoch einmal von Johann Mechtel (bis 1612) weiter ge- führt ward.
Obwohl es dem Verfasser nicht an Ge- lehrsamkeit fehlt und er diefe auch gern zur Schau trägt, ist seine Arbeit doch besonders durch die Auf- nahme volkstümlicher Erzählungen, Schwante, Modeberichte, Sprüche und namentlich der damals gefungenen Lieder wichtig, ein vortreffliches Seiten- stück zu der oberdeutschen Zimmerischen Chronik (s. d.).
Neuere Ausgabe von A. Wyss in den «^lonu- insuta (^6!'mknik6 Qi^orica» («Deutsche [* 8] Chroniken», Vd.4, Abteil. 1,Hannov. 1883). - Vgl.Wvss,Die Limourgcr Chronik untersucht (Marb. 1875). Fastnacht, in der Schweiz, [* 9] in Schwaben und Elsaß richtiger Faßnacht (Fasnacht, vom alten Verbum ta^n ^ faseln), schon in der ältern deut- schen Sprache [* 10] Name des dem Aschermittwoch (s. d.) vorangehenden Tags. Um sich für die bevorstehen- den EntbcbrungM der Fastenzeit, wodurch aus volkvetymolog.
Wege Fastnacht entstanden ist, schadlos zu balten, beging man seit frühester Zeit die Fastnacht mit Gelagen (Faftnachtfchmäufen), Possen (Fastnacht- spiclon, s. d.), Tänzen, Maskeraden u. s. w., woraus sich allmählich der Karneval (s. d.) oder Fasching berausbildcte.
Die Sitte geht in die altgermanischc beidn.
Zeit zurück, wo man das Fest der wieder er- wachten Natur feierte.
Hiermit hängt es zusammen, daß in vielen Gegenden die Zeit der Fastnacht noch heute 38* ¶