Die
Statue stellt den mit riesigen Formen und einer aufs höchste gesteigerten Muskulatur
ausgestatteten
Heros dar, wie er nach der Erbeutung der Hesperidenäpfel, die er in der
Hand
[* 3] hält, erschöpft und auf seine
Keule gestützt, ausruht (s. die
Textfigur beim
Artikel Herakles).
[* 4]
Stier (ital.
Toro Farnese), eine früher im
Besitz der Familie
Farnese (daher der
Name), jetzt im Museo Nazionale
zu Neapel befindliche kolossale Marmorgruppe, ein Werk der Künstler
Apollonius und Tauriseus aus Tralles. Die Gruppe stellt
einen wilden
Stier dar, an dessenHörnerAmphion
[* 5] und Zethos die Dirke, die ihre
MutterAntiope mißhandelt
hatte, zu binden im
Begriff sind. Der pathetische Charakter des Werkes wie die
Komposition entspricht der Entstehungszeit im 2. Jahrh.
v.Chr. Die Gruppe war ursprünglich wahrscheinlich als Schmuck einer Gartenanlage so aufgestellt, daß man sie von allen
Seiten betrachten konnte. Sie wurde 1546 oder 1547 in den
Thermen des
Caracalla zu
Rom
[* 6] in einem sehr verstümmelten
Zustande aufgefunden, so daß die Gestalten des
Stiers, der Dirke, der
Antiope und der Zwillingsbrüder sowie des unten sitzenden
Hirten und des
Hundes neben ihm bedeutend ergänzt wurden. (S.
Tafel:
Griechische KunstIII,
[* 1]
Fig. 8.)
(spr. fahrnämm),Stadt in der engl.
GrafschaftSurrey, in den
North-Downs, am linken Ufer des zur
Themse fließenden
Ney und an der Eisenbahn
Winchester-Guildford gelegen, hat (1891) 5545 E., ein Schloß des
Bischofs von
Winchester, im 12. Jahrh.
vomBischof von
Blois erbaut, 1662–84 erneuert, mit
Turm
[* 7] aus dem 18. Jahrh., und ist Mittelpunkt einer
bedeutenden Hopfenbaugegend. Farnham ist Geburtsstadt von William Cobbett. In der Nähe
Aldershot (s. d.) und die alte
Waverley-Abtei
(1128), nach der W. Scott seinen Geschichtsroman benannt hat.
(spr. fahrnämm),ElizabethWoodson, geborene Burhaus, amerik. Philanthropin
und Schriftstellerin, geb. zu Rensselaerville im
Staate Neuyork,
[* 8] war 1844–48 Oberin der
Abteilung für weibliche
Gefangene im Staatsgefängnis zu
Sing-Sing, welche
Stelle sie angenommen hatte, «um zu beweisen, daß es möglich sei, eine
derartige Anstalt durch bloßes Wohlwollen zu leiten». Von 1849 bis 1856 lebte sie in Kalifornien,
kehrte dann nach Neuyork zurück und widmete ihre Liebesthätigkeit eingewanderten Frauen. Sie starb in Neuyork.
Sie schrieb: «Life in prairie land» (Neuyort 1846),
«California indoors and out» (1856),
«My early days» (1859) und «Womanand her era» (2 Bde., 1864).
Wurmfarn oder Johanniswurzel (RhizomaFilicis maris), der als
Bandwurmmittel dienende fleischige Wurzelstock
von
AspidiumFilix masSw. (s.
Aspidium). Dieser Wurzelstock, auf dem
Bruche von grünlicher
Farbe, mit ringförmig gestellten,
großen
Gefäßbündeln, liegt horizontal im
Boden und ist mit den dicht übereinander liegenden Blattstielresten der abgefallenen
Wedel bedeckt. Die Blattstielreste sind außen mit rostfarbenen
Schuppen bekleidet, innen fleischig und
auch von
grünlicher
Farbe.
Die im Herbst gesammelten
Wurzeln werden von den Wurzelfaserresten befreit, der Länge nach halbiert und getrocknet (halb
mundiert), oder Blattstielreste und Wurzelstock werden ganz geschält und getrocknet (ganz mundiert). Länger als ein Jahr
ist die Farnkrautwurzel nicht haltbar und darf nur verabfolgt werden, solange sie auf dem
Bruche grünlich erscheint.
Wirksame
Bestandteile der Farnkrautwurzel sind Filixsäure, ätherisches Öl und Gerbstoff. Das
Mittel wird meist in Form des ätherischen
Extrakts,
Farnextrakt, Wurmfarnextrakt(Extractum Filicis des
Arzneibuches für das
Deutsche Reich),
[* 10] angewandt. Das Extrakt
ist frisch bereitet am wirksamsten; mit der Zeit geht die darin enthaltene Filixsäure (s. d.)
aus dem amorphen in den krystallisierten Zustand über, wodurch die Wirkung schwächer wird.
(Furo), linker Nebenfluß des
Binue, in
Adamaua iu Nordwestafrika, entspringt im
Gebirge nördlich
Ngaundere, nahe
den
Quellen des Hauptstroms, nimmt links den ansehnlichen Maodeo auf, der in den Gendero
Bergen
[* 14] (2000 m)
entspringt, und mündet oberhalb der Stadt Jola bei Taepe.
(spr. -ru),Hauptstadt des portug. Distrikts Faro der
frühern
ProvinzAlgarve (4849 qkm, [1881] 204037 E.), Bischofssitz, liegt an der Südküste im NW. der
Südspitze
(Cabo de Sta. Maria) des Königreichs, im Hintergrunde einer von Sandinseln umgebenen
Bai, und
hat (1878) 8561 E. Die Stadt bietet ein freundliches Ansehen, hat einen schönen Platz (Praça
da Rainha), eine
Kathedrale, ehemalige Klöster, theol. Seminar und eine Militärschule. Im östl., höchsten
Teile steht das alte, von maur. Befestigungen umgebene Schloß. Der
Hafen, am Ausgang des kleinen Rio
[* 15] Valformos, ist geräumig,
aber auch bei
Flut nur 5 m tief und der Versandung durch die Flußablagerungen ausgesetzt; doch wird lebhafter
Handel, namentlich Ausfuhr von
Südfrüchten, betrieben.
(d. h. Schafinseln), zu
Dänemark
[* 16] gehörige Inselgruppe im Atlantischen Ocean, zwischen 61°20' und 62°25'
nördl.
Br., 445 km südöstlich von
Island,
[* 17] 305 km nordwestlich von den Shetlandsinseln, von denen sie
eine 1000–1100 m tiefe Rinne trennt, bestehen aus 24 Felseilanden, von denen nur 17 bewohnt sind, und umfassen zusammen
ein
Areal von 1333 qkm mit (1890) 12954 E. (S. Nebenkärtchen zur Karte:
DänemarkundSüdschweden, Bd. 4, S. 760.) Die größten
Inseln sind
Strömö (358 qkm), Osterö (275 qkm), Sandö, Suderö und Vaagö. Die Färöer sind hoch
und steil mit zerrissenen
Küsten, heben sich oft in
Terrassen (Hamre) und erreichen in Slattaretindur auf Osterö eine Höhe
von 915 m.
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