Buch-DiejenigeArt Farbendruck, deren Wirkungsweise die meiste
Ähnlichkeit
[* 2] mit der
Handarbeit zeigt, hat einen großen runden Reibstein
mit ebener Arbeitsfläche, auf welchem ein kleinerer unter Druck durch einen Mechanismus im
Kreise
[* 3] herumgeführt und dabei
beständig um seine eigene
Achse gedreht wird.
Eine sehr gebräuchliche Farbenreibmaschine zeigt die nachstehende Abbildung. Die wirkenden
Teile derselben
sind der rotierende
Kegela, und der ihn umgebende Steinmantel a1. Die
Farbe wird in dem Fülltrichter t aufgegeben, aus welchem
sie in den Rüttelschuh
s und über diesen in den die
Steine umgebenden und über dieselben hinausragenden gußeisernen Mantel
m gelangt. Die verriebene
Masse fällt in die unterhalb der
Steine liegende kreisförmige Rinne, die mit
einer Ausflußöffnung c versehen ist. Der
Antrieb erfolgt mittels der Handkurbel
k und die
Bewegung wird dann durch die konischen
Zahnräder x auf die vertikale
Welle übertragen. Das an dem untern Ende der letztern befestigte Schwungrad r ist von einem
Mantel k1 umgeben, dessen
Decke
[* 4] zugleich als Fundamentplatte der
Maschine
[* 5] dient.
Eine andere Art der Farbendruck ist diejenige, bei welcher statt der
Steine cylindrische
Walzen angewendet sind, die, zu zweien oder
dreien fest aneinander gedrückt, sich mit ungleicher
Geschwindigkeit drehen. Dieses
System findet hauptsächlich zum Verreiben
der
Buch- und Steindruckfarben Anwendung.
s. Newtons
[* 6] Farbenglas und
Nobilis Farbenringe. ^[= schöne, verschiedenfarbige kreisförmige Gürtel, die nach Nobili (1826) am besten auftreten, ...]
das Vermögen, die
Farben richtig zu erkennen. Während die Netzhaut Lichteindrücke
in ihrer ganzen
Ausdehnung
[* 7] empfindet, ist ihre nach vorn liegende Grenzzone in gewissem
Sinne farbenblind, und nur eine beschränkte,
den gelben Fleck umschließende
Region hat vollkommenen Farbensinn, und auch hier ist zum Erkennen der
Farben nicht nur eine gewisse
Lichtstärke und Sättigung, sondern auch eine gewisse
Größe des farbigen Feldes erforderlich. Sinken
die genannten Werte unter ein gewisses Minimum, so werden die
Farben nicht mehr als solche, sondern nur noch als Helligkeitsunterschiede
gegen
den
Grund wahrgenommen.
Die
Lehre
[* 8] von den Farbenempfindungen ist noch nicht abgeschlossen. Die eine
Theorie (Young-Helmholtz) nimmt drei
Grundfarben an:
Rot,
Grün,
Violett, und demgemäß in der Netzhaut drei
Arten von Fasern, rot-, grün-, violettempfindende,
die sämtlich durch jede Lichtart erregt werden. Ist die Erregung der drei Faserarten ziemlich gleich stark, so entsteht
die Empfindung des
Weiß
(Grau), dagegen die Empfindung der verschiedenen
Farben, wenn der Reiz die verschiedenen
Fasern in verschiedener
Stärke
[* 9] trifft.
Aubert und Mach lassen
Violett, in welchem man deutlich
Rot undBlau erkennen soll, als einfache
Farbe nicht gelten und nehmen
die vier Prinzipalfarben
Leonardo da Vincis an:
Rot,
Gelb,
Grün,
Blau. Diese
Theorie wird hauptsächlich von Hering vertreten,
der diese Grundfarben in zwei Paare von Gegenfarben gruppiert und dem entsprechend der Netzhaut außer
einer schwarzweißen eine rotgrüne und eine blaugelbe Sehsubstanz zuschreibt. (S. Farbenlehre.) In ähnlicher
Weise nimmt
Preyer, welcher den Farbensinn für einen verfeinerten, nur der Netzhaut zukommenden
Temperatursinn hält und die
Farben in warme (am
roten Ende des
Spektrums) und kalte (am violetten Ende des
Spektrums) scheidet, rotgrün- und blaugelbempfindende
Doppelzapfen an. Abgesehen von der eigentlichen
Farbenblindheit (s. d.) schwankt der Farbensinn in weiten Grenzen,
[* 10] d. h. bei verschiedenen
Personen ist der zum Erkennen einer
Farbe erforderliche Sättigungsgrad derselben ein verschiedener.
Zur quantitativen Bestimmung des Farbensinn benutzt man
Tafeln, die die vier Grundfarben:
Rot,
Gelb,
Grün,
Blau,
mit verschiedenen Mengen von
Grau gemischt enthalten, z. B. die
Tafeln von Ole
Bull (Chromatoptometrische
Tabelle, Krist. 1882).
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Vgl.
Allen, Der Farbensinn (deutsch von
Krause, Lpz. 1893).
eine bei
Tieren sehr allgemein vorkommende Erscheinung, welche darin besteht, daß gewisse Tierarten,
und zwar dieselben Individuen, zu verschiedenen
Zeiten verschiedene Färbung zeigen. Der Farbenwechsel hat sehr verschiedene
Ursachen
und beruht auf sehr verschiedenen Vorgängen. Zunächst sind es äußere, chem. und
physik. Einflüsse, welche auf die
Farbe einwirken können: Licht,
[* 12] Wärme,
[* 13] Beschaffenheit des umgebenden
Mediums, der Luft
oder des Wassers und der Nahrung. Bei manchen
Tieren erhöhen sich die
Farben unter Einfluß des direkten
Sonnenlichts, bei
andern (namentlich bei
Vögeln) blassen sie hierbei ab, verschießen. Füttert man
Gimpel anhaltend bloß mit
Hanfsamen, so neigt ihr Gefieder zum Schwarzwerden (Melanismus), durch den Genuß von Safran werden Canarienvögel orange,
und Indianer
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