7) Die Polyporoidinen (Polyporoidinae), eine aus einer Gattung und zwei Südafrika
[* 2] und
Madagaskar
[* 3] bewohnenden
Arten bestehende
Familie, besonders durch einen ansehnlichen, gestreckten Schnabel, sehr lange Flügel und nacktes
Gesicht
[* 4] ausgezeichnet.
Mehrere
Arten der echten Falken, insbesondere der Jagd- und der Wanderfalke, wurden zu der einst so
beliebten und hoch gehaltenen Reiherbeize (s.
Beize) oder Falknerei benutzt. Um die Falken zu diesem Zweck abzurichten, werden
sie, wenn nicht jung eingefangen und gezähmt, durch
Hunger und Entziehen des Schlafs und des Lichts zahm gemacht, an das
Tragen der Haube, das Sitzen auf der
Faust, an das «Luder» und an den Lärm gewöhnt
und zum Zurückkehren zum
Jäger auf dessen Lockung hin abgerichtet.
Wenn derFalke völlig «abgetragen» und «berichtigt»
ist, wie es in der Falknersprache heißt, so wird er behufs der Jagd mit der Haube versehen, «verkappt»,
auf der
Faust des Falkners entweder frei oder mittels eines dünnen Lederriemens, dem «Geschuhe»,
festgehalten in das
Revier getragen und beim Erblicken eines Jagdobjekts, von
Fessel und Haube befreit, in die Höhe geworfen.
Nach sehr kurzer Orientierung stürzt sich der
Falke auf die
Beute, packt sie und soll sie dem
Jäger zutragen, ohne sie vorher
zu kröpfen.
(Über die Abrichtung der Falken und ihre Behandlung im Mittelalter vgl.
MeisterEberhard Hicfelts Aucupatorium Herodiorum, hg. von Dombrowski,
AltdeutschesWeidwerk, Bd. 1,
Wien
[* 5] 1887.) Am spannendsten
ist die Jagd auf Reiher, bei der sich häufig sehr wertvolle Falken am Schnabel der geschickt sich verteidigenden
Reiher spießen.
Bei den sog.
Habichtslehnen im 14. Jahrh. wurde dem
Vasallen die Pflicht auferlegt, sich jährlich bei seinem
Lehnsherrn namentlich mit einem abgerichteten
Habicht, wie damals häufig der
Falke genannt wurde, einzustellen. Unter König
Franz I. feierte die Falknerei in
Frankreich ihre Glanzperiode. Die Falknereianstalten standen damals unter dem
Befehl eines
Oberfalkenmeisters, der 50 Edelleute und 50 Falkenmeister unter sich hatte, über 300 Beizvögel gebot
und das
Recht hatte, im ganzen Königreich nach Belieben zu jagen. Die jährlichen
Ausgaben betrugen etwa 40000
Livres. Auf
allen
Reisen des Königs wurde der kolossale
Apparat mitgenommen. (S.
Beize.)
1) Bezirkshauptmannschaft in
Böhmen,
[* 6] hat 506,49 qkm und (1890) 71789 deutsche E. (35210 männl., 36579 weibl.),
darunter 516
Evangelische und 512 Israeliten, 9234 bewohnte
Gebäude und 15468 Haushaltungen in 84 Gemeinden mit 123 Ortschaften
und umfaßt die Gerichtsbezirke Elbogen und Falkenau. - 2) an der
Eger,
[* 7] czech. Falknov, Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft
Falkenau, rechts an der
Eger, in welche hier links die Zwodau mündet, an den Linien
Prag-Komotau-Eger und Klingenthal-Falkenau
(30 km) der
Buschtiehrader Eisenbahn, Sitz eines Bezirksgerichts (299,26 qkm, 53 Gemeinden, 81 Ortschaften, 38553 meist deutsche
E.) und eines Revierbergamtes, ist nach dem
Brande von 1874 neu gebaut, hat (1890) 5450 meist deutsche E., darunter 46
Evangelische und 156 Israeliten, eine eiserne
Brücke
[* 8] (132 m lang) über die
Eger, ein 1480 vom
Grafen Nikol. Schlick
erbautes gräfl. Nostitzsches Schloß mit vier
Türmen, eine Fideïkommißherrschaft und in der Umgebung bedeutende Steinkohlengruben,
Spinnereien und
Glashütten. Falkenau litt sehr durch einen großen
Brand 1874.
- 3) Falkenau bei Haida, Dorf im Gerichtsbezirk
Haida der österr.
Bezirkshauptmannschaft
Böhmisch-Leipa in
Böhmen, an der Linie
Bodenbach-Warnsdorf
(Station Falkenau-Hillemühl) der
Böhm. Nordbahn,
hat (1890) 648, als Gemeinde 1606 deutsche E., eine
Glasraffinerie,
Glasmalereien und ein Dampfsägewerk. 1443 wurde hier eine
Glashütte, eine der ältesten im
Lande, errichtet. Sie wurde später aufgelassen, aber um die Mitte des 18. Jahrh.
von dem Kreibitzer Glasmeister Jos. Kittel wieder errichtet. Mit der neuen Unternehmung entstand
das Dorf Falkenau, wo namentlich Glasschleifer angesiedelt wurden, deren hervorragende Leistungen den Ort berühmt
machten.
1)
Kreis
[* 9] im preuß. Reg.-Bez. Oppeln,
[* 10] hat 602,50 qkm, (1890) 39387 (18514
männl., 20873 weibl.) E., 3
Städte, 82 Landgemeinden und 78 Gutsbezirke. - 2) Falkenberg in Oberschlesien, Kreisstadt
im
Kreis Falkenberg, 23 km im WSW. von Oppeln, an der
Steinau und der
NebenlinieDeutsch Leipe-Schiedlow der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 11] Sitz
des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Neisse),
[* 12]
Kataster- und Steueramtes, hat (1890) mit dem
nahen Rittergut Falkenberg (140 E.) 2001 E., darunter 693
Evangelische und 57 Israeliten, Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 13] je eine evang.
und kath.
Pfarrkirche, Johanniterkrankenhaus, Schloß des
Grafen von Praschma, Vorschußverein; Cigarrenfabrik, Ziegeleien.
- 3) Falkenberg in Lothringen, frz. Faulquemont, Hauptstadt des Kantons Falkenberg (244,82
qkm, 12661 E., 32 Gemeinden) im
KreisBolchen des
Bezirks Lothringen, an der
Deutschen Nied und der Linie
Metz-Saarbrücken der Elsaß-Lothr. Eisenbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Saargemünd),
[* 14] Steueramtes, kath.
Dekanats und einer Oberförsterei, hat (1890) 1026 E., darunter 46
Evangelische, Post,
Telegraph, spätgot. Rathaus; Bierbrauerei,
[* 15] Mühlen,
[* 16] Getreide-, Gemüse- und Obstbau. - 4) Dorf im
Kreis Oberbarnim des preuß. Reg.-Bez.
Potsdam,
[* 17] 6 km
im NW. von Freienwalde, in hübscher
Lage am Oderbruch und an der Linie
Berlin-Freienwalde der
Preuß.
Staatsbahnen, hat (1890) 940 meist evang. E., Post,
Telegraph, viele Landhäuser von
Berlinern, ein
Pädagogium (Victoriastift),
schöne Badeanstalt
[* 18] und Papierfabrik. In der Nähe Braunkohlengruben und ein schönerPark.-
5) Marktflecken im
Bezirksamt Tirschenreut des bayr. Reg.-Bez. Oberpfalz, im wildromantischen
Thale der Waldnaab, hat (1890) 739 E., Postexpedition, großartige Schloßruinen auf einem Felsen, schöne
Pfarrkirche, Mineralquelle;
Leinweberei und Garnhandel.
Stadt im
Kreis Dramburg des preuß. Reg.-Bez. Köslin,
[* 20] 15 km östlich
von Dramburg, an der Drage und der
Nebenlinie Ruhnow-Neustettin-Konitz der
Preuß.
Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Stargard),
[* 21] hat (1890) 4079 E., darunter 3828
Evangelische, 27 Katholiken, 96 andere
Christen und 128 Israeliten,
Post,
Telegraph, königl. Webeschule;
drei Tuchfabriken, Dampfsägemühlen, Ziegelbrennereien und
Ackerbau.
bei dem Dorfe Rottleben, 4 km westlich von Frankenhausen in Thüringen, ist 2 km lang, bis über 30 m breit, 3-7 m hoch, hat
mehrere kleine Seen und wunderbare Gipsbildungen.