533 geboren ist, und Reste
(Mauern und
Türme) eines im Mittelalter wichtigen Schlosses der normann.
Herzöge;
Bibliothek (20000
Bände), Kommunal-Collège; bedeutende
Spinnerei,
Woll- und Baumwollweberei, Färberei, Gerberei,
Nadel- und Maschinenfabriken.
Im
August findet in der Vorstadt Guibray ein berühmter
Pferde- und Maultiermarkt, verbunden mit Pferderennen statt.
(spr. -lähs’), die steilen Kreideküsten (bis 100 m hoch)
der östl.
Normandie, an der franz. Nordküste, beginnen 20 km südlich von der Sommemündung und
ziehen bis gegen
Havre.
[* 2]
Der
Name wird auf ähnliche
Bildungen allerorts angewandt.
(arab.), eigentlich ein mit
Schnüren versehenes Holz,
[* 3] durch das der Fuß eines Sträflings in die zur
Erteilung der
Bastonnade geeignete
Lage gebracht wird;
eine im Mittelhochdeutschen (vâlant) vorkommende Bezeichnung für den
Teufel, die im Neuhochdeutschen als
Eigenname (Faland, Phaland, Foland,
Volland) noch fortlebt.
Das Wort bezeichnet eigentlich einen
Riesen und ist mit dem altnord.
fæla (in Schrecken setzen, verscheuchen) verwandt.
(lat.), auch Phalarika,Feuerpfeil, ein größeres, pfeilartiges
Brandgeschoß, das aus
Katapulten oder ähnlichen Schießmaschinen geschleudert wurde. Die Falarika kommt zuerst bei den Saguntinern (218
v. Chr.), dann bei den
Römern und
Byzantinern vor und war während des ganzen Mittelalters in Anwendung. Sie wurde namentlich
gegen die hölzernen
Maschinen und Schutzvorrichtungen der Belagerer seitens der Verteidiger der befestigten Plätze gebraucht.
Der zündende
Stoff wurde unterhalb der
Spitze des Pfeils angebracht, indem man den Schaft mit
Werg umwickelte
und dieses mit
Pech, Schwefel, Harz tränkte, oder er
war in einem Sack um den Schaft gewickelt. Die Falarika wurde brennend fortgeschleudert.
Auch die Schießmaschinen selbst werden Falarika genannt.
ein hamitischer Volksstamm inAbessinien, den Abessiniern nahe verwandt. Sie sind nicht,
wie sie behaupten, Nachkommen eingewanderter
Juden, sondern Reste einer alten, zum
Judentum bekehrten Landesbevölkerung, die
eigene Fürsten hatte und noch im Mittelalter mächtig war, aber von den
Christen allmählich verdrängt wurde; in dem Hochgebirge
von Simên hatten sie ihr letztes selbständiges Gemeinwesen. Jetzt wohnen sie zersprengt in den
Ländern
westlich von
Takaseh (namentlich in Simên, Wogera, Walkait, Tschelga,
Dembea, Tankal, Agaumeder und Quara) abgeschlossen in
eigenen Dörfern, ziehen aber auf
Arbeit auch auswärts.
Sie gebrauchen das
Alte Testament und einige andere
Bücher in Geez (s.
Äthiopische Sprache,
Schrift und Litteratur), haben
auch liturgische Gebete in ihrer
Sprache;
[* 4] sie besitzen Gebethäuser, Priester, Mönche, Nonnen,
Propheten,
Zauberer, beobachten Sabbath, Feste, Opfer, Reinigkeitsgesetze und halten strenge Zucht. An Sittlichkeit, Reinlichkeit und
Fleiß stehen sie zum
Teil über den
Christen des
Landes. Sie treiben
Landwirtschaft und
Gewerbe, namentlich Schmiedekunst,
[* 5]
Töpferei,
Weberei,
[* 6] und sind die geschicktesten und gesuchtesten Bauleute.
Über ihre Zahl
schwanken die Schätzungen zwischen 80000 und 200000. Ihr Dialekt ist der Agawsprache verwandt; das
Hebräische
verstehen sie nicht. An
Sprache und in ihrem ganzen Wesen nächst verwandt mit ihnen, im Kult weniger streng jüdisch, daher
von
Christen und Muslim als
Heiden verschrien, sind die Kamant in der Nähe von
Gondar, in Wogera, Tschelga,
bis nach
Schoa hin versprengt. –
Julian, poln.
Maler, geb. zu Tuliglowy in Galizien, studierte in
München
[* 8] bei dem Kupferstecher
Raab,
[* 9] dann längere Zeit in
Rom,
[* 10] und ließ sich 1889 in
Berlin
[* 11] nieder. Von seinen Gemälden sind zu nennen:
Aschermittwoch,
Rückkehr
Kaiser Wilhelms II. von der Bärenjagd beim Fürsten
Radziwill in Nieswiez 1888 (im
Besitz des
DeutschenKaisers), Elentierjagd,
Speerjäger auf der Bärenjagd, Liebeswerbung,
Kaiser Wilhelm II. auf der Pirschjagd in der Schorfheide
(1892),
Vor der Bärenjagd (1892; vom preuß.
Staat angekauft). Bei Gelegenheit der
Berliner
[* 12] Kunstausstellung 1892 erhielt Falat die
große goldene
Medaille. Außerdem fertigte er einen Cyklus von 28 Aquarellen und Zeichnungen mit
Darstellungen der im
Frühjahr 1886 vom
Fürsten
AntonRadziwill veranstalteten Bärenjagd.
Rudolf, bekannt durch seine Erdbebentheorie, geb. zu Obdach in
Steiermark,
[* 13] studierte in Graz
[* 14]
Theologie,
wurde zum Priester geweiht und
war in der Seelsorge thätig. Später war er
Lehrer, studierte in
Prag
[* 15] noch Mathematik, Physik
und
Astronomie
[* 16] und in
Wien
[* 17] Geologie
[* 18] und trat 1872 zum
Protestantismus über. Bereits 1868 hatte er die populäre astron. Zeitschrift
«Sirius» gegründet; dann veröffentlichte er «Grundzüge zu einer
Theorie der
Erdbeben
[* 19] und Vulkanausbrüche» (Graz 1870) und
«Gedanken und
Studien über den Vulkanismus» (ebd. 1875). 1877‒80
unternahm er zum Zwecke vulkanischer und archäol.
Studien eine
Reise nach
Süd- und Nordamerika.
[* 20] Nach mehrjährigem Aufenthalt in seinem Heimatsorte siedelte er 1887 nach
Leipzig
[* 21] und von da später nach
Berlin über.
Über seine Erdbebentheorie s.
Erdbeben (S. 248
a und b); über F.s Kritische
Tage s. d.
Die wissenschaftlichen
Kreise
[* 22] verhalten sich ablehnend zu F.s
Theorien, die im großen Publikum viel
Anhang
finden. Von seinen
Schriften sind noch zu erwähnen: «Sterne und
Menschen»
(Wien 1882),
«Von den Umwälzungen im Weltall» (ebd.
1881; 3. Aufl. 1890),
«Das Wetter
[* 24] und der Mond»
[* 25] (2. Aufl.,
ebd. 1892). Außerdem giebt Falb jährlich einen
«Kalender der kritischen
Tage mit
Bezug auf Witterungserscheinungen,
Erdbeben
und Schlagwetter»
(Wien) heraus. –
Vgl. Tarnuzzer,Falb und die
Erdbeben (Hamb. 1892);