forlaufend
521
-Quecksilber), verbunden mit 1 Molekül elektronega- tiven Schwefelmetalls (Schwefelantinion, Schwefel- arsen), sodaß die allgemeine Formel 41^8(j2^, worin I5^Oi2, ^, ^6, ^u und II3.2, lH^3d und ^8 ist; die antimonhaltigcn Fahne sind die dnnkcln und silderreichsten (selbst bis zu 30 Proz. Silber) und fast stets quecksilberfrei, die arsenhaltigen zugleich die lichtern und silberfreien oder ganz silberarmen.
Blei [* 2] kommt in allen nur sehr selten vor, dagegen enthalten manche Varietäten etwas Wismut und Kobalt. Das Fahne findet sich auf Erzgängen (Harz, Nassau, Freibcrg, Saalfeld, [* 3] Schwatz in Tirol, [* 4] Un- garn), oft mit einem feindrufigen Überzug von Kupferkies versehen, und wird sowohl auf ^ilber als auf Kupfer [* 5] verhüttet.
Fählmann, Friedr. Rob., Sprachforscher, geb. auf dem Landgnte Hagewied in Esth- land als der Sohn armer Landleute, studierte 1818 -27 in Dorpat [* 6] Medizin, beschäftigte sich aber noch eifriger mit der Sprach- und Sagcnkunde seines Volts. 1842 zum Lektor der esthnischen Sprache [* 7] in Dorpat erwählt, entwickelte Fahne eine rege Thätigteit, starb aber schon 21. (9.) April 1850. Seine Arbeiten finden sich meist in den ersten Bänden der «Verhand- luugeu der Gelehrten Esthnischen Gesellschaft» seit 1840 abgedruckt.
Sein Hauptverdienst liegt in der Sammlung des Nationalepos der Esthcn, der «Ka- leviade» oder «Kalewipoeg» (SohnKalews), dasnach F.s Tode Fr. Kreutzwald herausgab (Dorpat 185)7 -01). -
Vgl. Kreutzwald, Robert Fahne (Dorpat 1852).
Fahn, Längenmaß und Gewicht, s. Fen. Fähnchen (^v^kna), Schmetterlingsgattung, s. Widderchen.
Fahndung, das Streben, einen Verbrecher, namentlich einen entlaufenen, zu entdecken und wieder einzufangen. Es gebort dies in den Ge- schäftskreis der polizeilichen Organe. Fahne, ein durch Farbe oder Bild gezeichnetes Stück Zeug an einer Stange.
Als Heerzeichen waren im frühen Altertum Sinnbilder, meist Tierbilder in Gebrauch.
Doch führten schon die Inder neben der mit einem Drachen gezierten Reichsstandarte zahlreiche bunte Fahne und Fähnchen, die entweder einzel- nen Anführern des Fußvolks anvertraut oder an den Kriegswagen befestigt waren.
Vei den Hebräern hatten je drei Stämme die gleiche Fahne Bei den Grie- chen und Römern wurde sodaun die Fahne Feldzeichen jeder taktischen Abteilung.
Erst durch Marius soll als gemeinsames Feldzeichen für das röm. Heer der Adler [* 8] eingeführt worden sein, der dann das eigent- liche LiFinim is^ioniZ blieb. Er war von Metall. Auch für die Gliederung der Kohorten wurden ver- fchiedene Zeichen angenommen, ßi^na. und vexiNa: jene hauptsächlich Standarten mit Metallbildern, diese gemeiniglich kleine viereckige Fahne, die an einer Querstange hingen, von weißer, roter oder purpur- ner Farbe, namentlich für die Reiterei. In Flam- menform hießen sie t^minulae.
Häufig wurden die vsxillg. mit den gi^ull. verbunden.
Nach dem Siegs Konstantins des Grohcn über Maxentius erhielt die Kriegsfahne (Ilüi^ruin) das Christusmono- gramm (s. 0.), auch wohl das griech. Kreuz [* 9] allein. Aus diesen römischen Fahne entstand die Kirchen- fahne, wie sie mit ihrem Querstabe noch jetzt bei den Prozessionen der kath. Kirche im Gebrauch ist. Sie zeigt nur^oben statt der Lanzenspitze ein Kreuz uud auf dem Fahneutuch sind gemeiniglich religiöse Darstellungen angebracht. - Die erste Fahne der Vt 0 s - lems entstand angeblich dadurch, daß der Feldherr des Propheten, Vorcida, seinen aufgelösten Turban an einer Stange befestigte.
Die Abbäsiden führten schwarze Fahne ein: eine angebliche Fahne Mohammeds wird unter dcm Namen Sandschat-Scherif(s.d.) noch heute unter den Reichslleinodien in Stambul, wohin dieselbe 1595 aus Asien [* 10] übergeführt wurde, aufbewahrt.
Nur in höchster Gefahr wird sie vor dem Heere entfaltet. - Auch die Germanen und Slawen hatten schon sehr früh ihre Feldzeichen, die Sachsen [* 11] im 6. Jahrh, eine Fahne mit einem fliegenden Adler üder einem Drachen und Löwen, [* 12] die heidn.
Normannen einen Raden auf derselben.
Bei den Truppen fan- den die Fahne neben den Bannern bereits im 9. Jahrh, als Feldzeichen Verwendung.
Jede Compagnie hatte ihre Fahne und wurde danach später Fahne oder Fähnlein (s. d.) genannt. Im 12. Jahrh, kamen in Deutschland, [* 13] wie früher schon in Italien [* 14] (s. Car- roccio), besondere Fahnenwagen in Gebrauch. Im spätern Mittelalter war die Form und der Ge- brauch der Fahne, die man Banner (s. d.) oder Pa- niere nannte, sehr verschieden.
Jedes Land, jeder Fürst, die einzelnen Herren- und Rittergeschlechtcr, die Städte, die Bündnisse, Gilden u. s. w. hatten ihre Fahne, auf denen die Wappen [* 15] gemalt oder gestickt waren, und es war eine Auszeichnung, sie zutragen. Meist waren sie viereckig, doch gab es auch zackige, so die Oriflamme (s. d.) Frankreichs, die in fünf Zipfel ausging, und die Fahne Wilhelms des Eroberers, die ihm der Papst geschenkt hatte. In den neuern Heeren dient die Fahne den selb- ständigen Truppenteilen (Bataillon, Kavallerie- regiment, selten Artillerieregiment)^als Feldzeichen (s.d.). nannt. Das Fahnentuch ist meist den Landesfarben entsprechend und mit Wappen, Emblemen oder Sinnsprüchen verziert.
Die Fahne galt von jeder dem Soldaten als ein Heiligtum. In älterer Zeit wie jetzt wurden der Fahne militär. Ehrenbezeigungen er- wiesen. Der Aufbewahrungsort der Fahne wird stets durch einen Posten bewacht.
Die Fahne als das Sym- bol der militär. Ehre und Treue felbst mit Aufopfe- rung des Lebens zu verteidigen, war stets eine ernste soldatische Pflicht, sie zu verlieren, eine Schande für den ganzen Truppenteil.
Eroberte Fahne und Standar- ten gelten als die fchönsten Siegestrophäen, werden in Zeughäusern oder Kirchen aufgehängt und feldst beim Friedensschluß nicht ausgeliefert. Zu allen Zeiten wurden kämpfendeTruppcn durch das Voran- tragen der Fahne zu außerordentlichen Anstrengungen begeistert.
Mehr als einmal haben höhere Führer persönlich die Fahne ergriffen, um in Gcfechtskrisen die Truppen anzufeucrn,fo Schwerin [* 16] bei Prag,Augereau bei Arcole, Erzherzog Karl bei Aspern [* 17] u. a. Hohes Alter und die Spuren bestandener Gefechte sind von jeher als besondere Zierde einer Fahne betrachtet worden. Die zerstreute Fechtart, [* 18] die im Laufe eines Ge- feckts oft ganze Bataillone in lange Schützenlinien auflöst, erfchwert die stete Aufmerksamkeit derTruppe auf die Fahne und ihren Schutz.
Manche Armeen neh- men deshalb die Fahne nicht mehr mit ins Feld. Im ¶