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berief ihn um 1430 nach Nom und ließ ibn die Malereien im Lateran ausführen, die noch Nogiers van der Weyden Staunen erregten.
Das Datum seines Todes ist unbekannt.
Bilder von seiner Hand [* 2] sieht man in Perugia, Mailand, [* 3] Berlin [* 4] und Pisa. [* 5] I^drioa. (lat.), eigentlich Werkstatt eines ^ader ff. d.);
I?. 6"ei68iN6, s. Kirchenfabrik;
pro lkw-ic"., zu den Unterhaltungskosten;
in kadi-icam 8od0i36, zu Schulzweckcn.
Fabrice (spr. -brihß), Georg Friedr. Alfred, Graf von, sächs. General der Kavallerie und Staatsmann, wurde zur Zeit der Occupation Frankreichs als Sohn des sächs. Generallieutenants von Fabricius zuQuesnoy-sur-Deule unweit Lille [* 6] geboren. 1834 trat er aus dem Kadettenkorps in die sächs. Reiterei ein, nahm als Rittmeister am schleswig- holstein. Kriege von 1849 teil, trat 1850 in den Generalstab ein und war 1863-04 als Oberst Gene- ralstabschef bei dem Bundes-(^rckutionskommando in Holstein. 1865 zum Generalmajor und Chef des Generalstabs befördert, leitete Fabricius in dem Kriege gegen Preußen [* 7] 1866 unter dem Oberbefehle des Kronprinzen Albert von Sachsen [* 8] die Operationen des sächs. Armeekorps in Böhmen [* 9] mit großem Ge- ! schick. Nach dem Friedensschlüsse wurde cr im Okto- ! ber mit der Leitung des sächs. Kriegsministeriums bc- traut und im Dezember zum Generallieutenant beför^ dert. Fabricius schloß mit Preußen die noch jetzt bestehende Militärtonvention ab und führte die Umgestaltung der sächs. Armee zum 12. Armeekorps des norddeut- schen Bundesheers nach preuh. Muster rasch durch. Äeim Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges zum Generalgouverneur für den Bezirk des 12. Ar- meekorps ernannt, wurde er gegen Ende 1870 nach Versailles [* 10] berufen, wo er die Verwaltung der crobcrtm nördl. Departements leitete. Während des Waffenstillstandes blieb Fabricius als Vertreter des Reichskanzlers in Frankreich zurück und vermittelte alle auf die Durchführung der Friedensprälimi- narien und die Occupationsarmee bezüglichen Ver- handlungen. Für seine Verdienste im Kriege erhielt er vom Reich eine Dotation. Im Juni 1871 kehrte er nach Dresden [* 11] zurück, um die Leitung des sächs. Kriegsministeriums wieder selbst in die Hand zu nehmen und wurde 1873 zum General der Kavallerie > befördert. Zunächst wandte er seine Thätigkeit neben ^ der innern organisatorischen Entwicklung des Heers vorzugsweise der Kasernierung der vordem größten- ! teils mangelhaft untergebrachten Truppen zu und ^ schuf in den Anlagen der Albertstadt in Dresden ein ! mustergültiges Vorbild. F.wurdeNov.1876 zum Vor- ' sitzenden des Staatsministeriums berufen und über- ! nahm 1882 auch noch die Geschäfte des Ministe- ^ riums der auswärtigen Angelegenheiten. Bei Ge- i legcnheit seines 50jäbrigen Dienstjubiläums wurde Fabricius 1884 vom König Albert in den erblichen Grafen- stand erhoben. Er starb in Dresden. Die Offiziere des sächs. Armeekorps errichteten ihm in der Albertstadt ein mit seinem Bronzestandbild geschmücktes Mausoleum. -
Vgl. Dittrich, General von Fabricius (Dreöd. 1884).
Fabricius Lusclnus, Gajus, einer der Män- ner, die den spätern Römern als Muster alter Sit- teneinfalt und strenger Rechtlichkeit galten, ent- setzte als Konsul 282 v. Chr. die Stadt Thurii, welche von den Lucanern und Vruttiern belagert wurde, siegte über diese und die Samniter und be- währte bei der Einbringung reicher Beute seine Uneigennützigkeit.
Aus Dankbarkeit errichteten ihm Vrockyauc' Konvt"rsations-Lexif?n.. 14. Aufl. VI. die Thurier eine Bildsäule.
Nach dem Siege des Pyrrhus über die Römer [* 12] bei Heratlea, wo er als Legat kämpfte, wurde er 280 zu dem König nach Tarent gesandt, um die Auswechselung der Ge- fangenen zu bewirken.
Die glänzenden Anerbietun- gen, die ihm Pyrrhus machte, wenn er den Frieden vermitteln wolle, soll er zurückgewiesen und durch die Furchtlosigkeit, die er auch gegenüber den Drohungen des Königs zeigte, diesen vermocht ha- ben, die Gefangenen ohne Lösegeld zu entlassen. Als er zum zweitenmal Konsul'war (278 v. Chr.), machte ihm nach der Überlieferung der Arzt oder ein Vertrauter des Pyrrhus das Anerbieten, diesen zu vergiften;
Fabricius aber setzte den König von dem An- erbieten in Kenntnis, der zum Dank wieder die röm. Gefangenen freilieh.
Während der Abwesenheit des Pyrrhus m Sicilien war Fabricius siegreich über die unterital.
Völker und zog im Triumph in Rom [* 13] ein. Er ward 276 Censor mit Quintus Amilius Papus, der auch in seinem zweiten Konsulat sein Kollege gewesen war.
Als Beispiel alter Einfachheit wird erzählt, daß er den Publius Cornelius Rufinus, weil er 10 Pfd. Silber in Tafelgerät besaß, als einen Verschwender aus dem Senat gestoßen habe. Fabriclus, David, Theolog und Astronom, geb. 1564 zu Esens in Ostfriesland, studierte Theo- logie, zeigte aber früh Vorliebe für Mathematik und Astronomie. [* 14] Er wurde 1584 Pfarrer in Rester- haave und 1603 in Osteel bei Aurich, [* 15] wo er von einem Bauern, den er von der Kanzel herab des Diebstahls beschuldigt hatte, erschlagen wurde.
Seine Meteorolog, und astron.
Beobach- tungen waren für ihre Zeit sehr gut, und Kepler ver- wendete sie bei seinen Untersuchungen über den Pla- neten Mars. [* 16] Am entdeckte er den berühmten Stern 2 Ceti (Mira, s. Walfisch). Fabricius, Georg, eigentlich Goldschmid, Gelehrter und Dichter, geb. zu Chemnitz, [* 17] wo sein Vater Goldschmied war.
Nach- dem Fabricius in Leipzig [* 18] studiert hatte, wurde er Leh- rer an der Thomasschule daselbst, dann in seiner Vaterstadt, seit 1538 an der Freiberger Schule. 1539 ging er als Hauslehrer nach Italien, [* 19] 1543 nach Straßburg [* 20] und wurde 1546 Rektor der Für- stenschule zu Meißen, [* 21] wo er starb. In Nebenstunden beschäftigte er sich mit Naturge- schichte, Musik und besonders mit Poesie, wie er denn auch 1570 vom Kaiser Maximilian II. zum Dickter gekrönt und in den Adelstand erhoben wurde. Er besorgte gute Ausgaben röm. Dichter, wie des Horaz (2 Bde., Bas. 1555, noch jetzt ge- schätzt), des Virgil u. a. guter Schulbücher, und gab seine eigenen lat. Gedichte heraus: «? LaelOluiii lidii XV» (ebd. 1560),
«ItiuLrum lidor uuu8» (ebd. 1551),
eine Beschreibung seiner Reise nach Rom, sowie deren Fortsetzung in «Roma» [* 22] (1551 u. ö.) und «^uti^uitHtuin lidri II» (1549 u. 1560). Die sächs. und deutsche Geschichte behandelte er besonders in den «Rss ^Ii8uicH6» (Lpz. 1569) und «1^68 66I-MHIlia6 6t 8HX0UiH0 IN6M0I-adil68» (ebd. 1609),
hg. von seinem Sohne Jakob Fabricius, ebenso wie die von diesem vervollständigte «^axoni». i11u8tr3.ta" (1607). -
Vgl. Baumgarten-Crusius, O6 (^601^11 ^adricii vita et 8ei-ipti8 (Meiß. 1839);
Flathe, St. Afra. Geschichte der königlich sächs. Fürstenschule zu Meißen (Lpz. 1879).
Fabricius, Hieronynms, nach seinem Geburts- ort im Kirchenstaat s.d ^hun.p6uä6Qt6 genannt, ital. Anatom und Chirurg, geb. 1537, studierte in ¶