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Herrenhauses und Mitglied des Reichsgerichts. Er veröffentlichte: «Die Lehre [* 2] vom Rechtserwcrb durch Tradition» (Wien [* 3] 1867),
«Die Pränotation in Öster- reich» (ebd. 1868),
«Die praktische Aufgabe der ro- manistischen Wissenschaft in Staaten mit kodisicier- tem Privalrecht» (Antrittsrede, Zür. 1869),
«Das Publizitätsprinzip. Studien zum österr. Hypotheken- recht» (Wien 1870),
«Kritik des Pfandrechtsbegriffes nach röm. Recht» (Lpz. 1873),
«Das österr. Hypo- thekenrecht» (Abteil. 1, ebd. 1876; Abteil. 2, 1881), «Grundriß zu Vorlesungen über Geschichte und In- stitutionen des röm. Rechts» (Wien 1882; 3. Ausg. 1891),
«Der Begriff der höhern Gewalt (vig in^or) im röm. und heutigen Verkehrsrecht» (ebd. 1883), «Erinnerung an Vrinz» (ebd. 1888),
«über polit. Bildung» (Nektoratsrede, ebd. 1891; 3. Aufl., Lpz. 1892) und Abhandlungen in Fachzeitschriften. Gxner, Joh. Julius, dän. Maler, geb. zu Kopenhagen, [* 4] besuchte die dortige Akademie, war Schüler von Lund und Eckersberg und machte längere Reisen. Er widmete sich besonders der Schilderung des Bauernlebens auf Seeland und Amager. Hervorzuheben sind: Sonntagsbesuch beim Großvater (1853), Schmaus bei einem Bauer auf Amager (1854), Gruß der Großmutter, Schwarz- peterspiel (1863), sämtlich in der königl. Gemälde- galerie zu Kopenhagen; ferner: Bauernhochzeit (1875), Krankenbesuch (1877). Exodium ist seit 1864 Mit- glied der Kunstakademie, seit 1876 Professor.
Gxner, Karl, Mathematiker und Physiker, geb. zu Prag, [* 5] studierte 1861 - 70 in Wien und Zürich, [* 6] wirkte als Gymnasiallehrer zu Troppau, [* 7] von 1874 an in gleicher Stelluug in Wien, ward 1885 Präsident der Chemisch-physikalischen Gesellschaft in Wien und ist seit 1892 Docent an der dortigen Universität. Er schrieb u. a.: «über die Frauenhoferschen Ringe» (Wien 1877),
«über eine Maschine [* 8] zur Auflösung höherer Gleichungen» (ebd. 1881),
«über das Funkeln der Sterne» (ebd. 1881), Vorlesungen über die «Wellentheorie des Lichtes» (bearbeitet nach Exodium Verdet, 2 Bde., Vraunschw. 1881-86),
«Über Veugungserscheinungen» (ebd. 1885),
«Vorlesungen über Elektrizität» [* 9] (Wien 1888), «Über die polarisierende Wirkung der Lichtbeugung» (Braunschw. 1890-92). Gxner, Siegmund, Physiolog, geb. in Wien, studierte in Wien und Heidel- berg, wurde 1875 Professor der Physiologie in Wien. Exodium hat zahlreiche Abhandlungen auf dem Gebiete der Nervenphysiologie und der physiol. Optik veröffent- licht, außerdem: «Leitfaden bei der Mikroskop. [* 10] Unter- suchung tierischer Gewebe» [* 11] (2. Aufl., Lpz. 1878), «Physiologie der Großhirnrinde» (in Hermanns «Handbuch der Physiologie», ebd. 1879),
«Unter- suchungen über die Lokalisation der Funktionen in der Großhirnrinde des Menschen» (Wien 1881), «Die Physiologie des Fliegens und Schwedens in den bildenden Künsten» (ebd. 1882),
«Die Innerva- tion des Kehlkopfes» (ebd. 1884),
«Die Physiologie der facettierten Augen von Krebsen und Insekten» [* 12] (ebd. 1891),
«Entwurf zu einer physiol. Erklärung der psychischen Erscheinungen» (Tl. 1, Wien 1894). Mit Gad giebt Exodium das " Centralblatt für Physiolo- gie» (ebd. 1887 fg.) heraus. Gxner, Wilh. Franz, Technolog, geb. 9. April 1840 m Gänserndorf in Niederösterreich, besuchte das Polytechnische Institut in Wien und wurde dann Lehrer an der Realschule in Elbogen (Böhmen); [* 13] 1865-68 wirkte er an der Oberrealschule in Krems. 1869 organisierte er den neuerrichteten Lehrstuhl für Ingcnieurwesen und mechan. Technologie an der k. k. Forstakademie Mariabrunn und wurde 1875 als Professor an die forstwirtschaftliche Fakultät der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien berufen.
Besonders verdient machte er sich um den gewerb- lichen Unterricht als staatlicher Inspektor der Fach- schulen (seit 1874) sowie alsVicepräsidcnt des Nieder- österreichischen Gewerbevereins. Mit Vanhans und Matscheto gründete er 1879 das k. k. Technologische Gewerbemuseum in Wien, dessen Direktor er ist. 1882, 1885 und 1891 wurde er in das österr. Ab- geordnetenhaus gewählt, wo er der deutsch-liberalen Partei angehört, die Reform des Patent-, Muster- und Markenschutzwesens anregte, die Gründung von Arbeitcrkammern beantragte und besonders in Schul-, Verkehrs- und Gewerbeangelegenheiten eine Rolle spielt. 1890 regte Exodium die Errichtung eines Mu- seums der Geschichte der österr.
Arbeit an. Sein litterar. Hauptwerk ist: «Werkzeuge [* 14] und Maschinen zur Holzbearbeitung» [* 15] (3 Bde., Wenn. 1878 -83), dessen dritter Band [* 16] gemeinschaftlich mit Karl Pfaff verfaßt ist. Andere Werke von ihm sind: «Das Holz [* 17] als Rohstoff für das Kunstgewerbe» (Weim. 1869), «Die Tapeten-und Vuntpapierindustrie» (ebd. 1869), «Die Kunsttischlerei» (ebd. 1870),
«Der Aussteller und die Ausstellungen» (2. Ausg., ebd. 1873),
«Stu- dien über das Rotbuchenholz» (Wien 1875),
«Holz- handel und Holzindustrie der Ostseeländer», gemein- sam mit G. Marchet (Weim. 1876),
«Das Biegen des Holzes» (3. Aufl., von Lauboeck, ebd. 1893),
«Die mechan. Hilfsmittel des Steinbildhauers» (Wien 1877),
«Das moderne Transportwesen im Dienste [* 18] der Land-und Forstwirtschaft» (Weim. 1877). Unter . seiner Redaktion entstanden: «Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Österreichs» (2 Bde., Wien 1873),
«Die Hausindustrie Österreichs» (ebd. 1890),
die «Mitteilungen des Technologischen Ge- werbemuseums» (ebd. 1880 fg.). -
Vgl. Frankfurter, Graf Leo Thun-Hohenstein, Franz Exodium und Herm. Bonitz.
Beiträge zur Geschichte der österr. Unter- richtsreform (Wien 1893).
üx nsxn (lat.), außer Verbindung oder Zu- sammenhang; davon: Exnexuation, Aufhebung des Kexn8 (s. d.), Trennung, Abtrennung. ÜX03.80N3 ^tc/cs?, Pilzgattung aus der Fa- milie der Ascomyceten (s. d.), Schmarotzerpilze auf Blättern und Früchten. Das Mycelium entwickelt sich im Gewebe des befallenen Organs und die Sporenschläuche werden an der Oberfläche gebildet, wodurch die betreffenden Pflanzenteile mit einem feinen Filze überzogen werden. Die Sporen werden bei der Reife aus den Schläuchen herausgeschleu- dert. Am bekanntesten ist die auf den Früchten der Pstaumenbäume häufige ^. pruni ^^e/ce? (s. Tafel: Pflanzenkrankheiten, [* 19] Fig. 9), deren Mycelium in den Früchten vegetiert und Auffchwellen bewirkt. Es entstehen dadurch die als Narren, Taschen, Hungerzwetschen bekannten Gebilde; diese sind bei der Sporenbildung überall mit weißem Flaum bedeckt, der aus den Schläuchen besteht. Gxöche oder Eröchas (grch.), eine äußerlich hervortretende Aftergeschwulst, weiche Afterbeule. Hxooootus, der Fledersisch, f. Fliegende Fifche. Gxocyste (grch.), Harnblascnvorfall. Gxodium (grch.), eigentlich Ausgang, Schluß einer Rede, eines Schauspiels, nannte man nament- lich in Rom [* 20] ein Stück, das als Nachfpiel eines größern zum Schlüsse einer Aufführung gegeben ¶