forlaufend
420
(von 1882 - 91) 7267 kl Wein. 1892 wurden auf 103478 kg. Land 1773 706 kl Weizen und auf 10 944 Kg. 188524 Kl Roggen geerntet. Außerdem baut man Hanf, Flachs, Hülfcnfrüchte, Kartoffeln und Zuckerrüben. Die ausgedehnten Weiden und Wiefen ernähren eine große Anzahl Pferde [* 2] (49244), Rindvieh (143 894), das auf die Märkte von Sceaux und Paffy gebracht wird, Schafe [* 3] (335129), Schweine [* 4] und Bienen. Kleines Wildbret, insbefondere Ge- flügel, giebt es in Menge und die Flüsse [* 5] sind sehr fischreich. Es werden Eisen, [* 6] Bau- und Mühlsteine, [* 7] Töpfer- und Ziegelthon gewonnen.
Nnter den kalten Mineralquellen hat befonders die von Vieur- Conches einen Ruf. Die Industrie ist sehr lebhaft und mannigfaltig. Die Hochöfen, Eisen-und Kupfer- hütten, welch letztere engl.undChilekupferverarbeiten, beschäftigen 3000 Arbeiter. Auch bestehen Hammer- werke für Eisen- und Weihblech, Nagelschmieden, Fabriken für Stecknadeln und Kurzwaren. Bedeu- tend find die Fabrikation von Geweben, namentlich Wolle und Baumwolle, [* 8] die Not- und Weißgerbe- reien, Färbereien, Bleichereien, Topfereien; das Arrondissement Louviers ist das an Fabriken reichste.
Zudem wird ein wichtiger Ausfuhrhandel betrieben, welchen das Meer, die Seine und die schiffbare Verbindung mit Paris, [* 9] Rouen, [* 10] Havre [* 11] fehr fördern. Das Departement besitzt 121 km schiffbare Wasserstraßen, 465,9 kin Nationalstraßen und wird von den Eisenbahnlinien Paris-Evreux-Pont-Au- demer, Versailles-Drcux-Laigle und ihren Abzwei- gungen (im ganzen 324,8Inn) durchzogen. Es gehört zum Bistum Evreux und zum 3. Armeekorps. Das Departement besitzt an höhern Unterrichtsanstalten 1 Lyceum und 2 Collöges. -
Vgl. Blosseville, Die- tiornikii-O topOFi-Äpliihuö llu ä6Mrt6in6nt Ü6 1'U. (Par. 1878);
Passy, Deäeriptioii geolo^uE än äe- pai'teineut äe 1'^. (Evreux 1875);
Ioanne, 660- Arkpkis du (i6pHrt6in6iit äo 1'N. (Par. 1881).
Gure-et-Loir (spr. öhr e löahr), Departement im nördl. Frankreich, benannt nach den beiden Flüssen Eure und Loir, besteht aus Teilen der ehe- maligen Gouvernements Orleans, Maine (Perche) und Isle-de-France, grenzt im N. an das Depart. Eure, im O. an Seine-et-Oise, im SO. an Loiret, im S. an Loir-et-Cher, im SW. an Sarthe, im W. an Orne, hat 5874,30 (nach Berechnung des Kriegs- ministeriums 5938) ykin, (1891) 284683 Eurhodine (dar- unter 1140 Ausländer), d. i. 48 auf 1 ykm, und zerfällt in die 4 Arrondissements Chartres, Chatcau- dun, Dreur, Nogent-le-Rotrou, mit 24 Kantonen und 426 Gemeinden.
Hauptstadt ist Chartrcs (s. d.). Den westl. und nordwestl. Teil bildet wellenförmiges Hügelland, reich an Thälern, Bächen und Teichen, den östlichen einförmige wasserarme, aber sehr fruchtbare Ebenen. Den Norden [* 12] bewässert die hier noch nicht schiffbare Eure mit der Vögre, Vlaise und Avre, einen kleinen Teil des Westens die Huisne, den Süden der Loir mit der Conie und Ozanne. Das Klima [* 13] ist gemäßigt, die Lust rein^ Der Boden be- steht teils aus Thon, gemischt mit l^and oder Kiesel, teils auch, besonders im Westen, aus kahlen Heide- strecken und Eandfcldcrn.
Die Hügel sind bald aus Sand- und Feuerstein, bald aus Feuerstein und Mergel zusammengesetzt. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist der Ackerbau. 82 Proz. der Boden- släche kommen auf Ackerland, 10,4 Proz. auf Wald, 3,4 Proz. auf Wiesen und Weiden, kaum 0,2 (1270 da) auf Weinberge. 1892 wurden auf 116 600 Kg. 2 510 600 Kl Weizen und auf 9600 ka, 195 850 kl Roggen, außerdem Gerste [* 14] (529000 Kl), Hafer [* 15] (2 948250 KI), Kartoffeln, Hanf, Flachs, Rübfamen, Kardendisteln und viel Apfel zur Obstmvstdereitung (1888: 117274 KI) gewonnen.
Runkelrüben wer- den vorzugsweise im Arrondissement Chartrcs ge- baut. Der Viehstand ist beträchtlich; es giebt vor allem Schafe (1887: 645500), Rinder [* 16] (105469), Pferde und Bienen (203 567 ^ Honig). Eisen findet sich ziemlich häusig, außerdem gute Bau- steine, Töpfer- und Fayencethon. Neben dem Neich- tume der Landwirtschaft ist die Industrie, Mühlen- betrieb und Papierfabrikation [* 17] ausgenommen, nicht nennenswert. Der Handel mitPferden(Percherons), Schlachtvieh, Geflügel, Mehl [* 18] ist ansehnlich.
Die Versorgung von Paris mit Getreide, [* 19] Mehl, Scha- fen und Geflügel, fowie die Ausfuhr von Korn und Wolle in die benachbarten Gegenden bringt reichlichen Gewinn. Das Departement gehört zum Bistum Chartres und zum4. Armeekorps. Es wird von den Eisenbahnlinien Orleans-Chartres-Dreux, Paris-Chartrcs-Nogent le Rotrou und verschiede- nen Abzweigungen (im ganzen 425,2 km) durch- schnitten. Außerdem besitzt es 379,4 Icm National- straßen und an höhern Unterrichtsanstalten 1 Ly- ceum und 3 Collc-ges. -
Vgl. Ioanne, (^eo^i-aMs äu (16Mi'tLui6iit äs 1'15. (Par. 1881);
DictioiiQ^irs (163 C0INNNII168, Kg. IN63.UX titc. du d6P3,rt6N16lN (1s 1'N. (Chartrcs 1887).
Gureka, s. Heureka. Gureka (spr. jurihke), Orte in den Vereinigten [* 20] Staaten von Amerika, [* 21] darunter: Eurhodine, Hauptstadt des County Humboldt im nördl. Teile von Kali- fornien, an der Humboldtbai ss. d.), 11 Km von der See, hat (1889) etwa 7500 Eurhodine, Sägemühlen und lebhaften Handel mit Holz. [* 22] Gureka Springs (spr. jurihke), Hauptort des County Carroll im nordwestl. Teile des nordamerik. Staates Arkansas, hat (1890) 5000 Eurhodine, Sägemüh- len und Mineralquellen. Gurhodine, eine Gruppe künstlicher organischer Farbstoffe, die als Amidoderivate der Azine oder Phenazine (s. d.) aufzufassen sind.
Das einfachste Eurhodine ist demnach Amidophenazin mit folgender Kon- stitutionsformel: ^a H4-^I ^ ^6 ^3 ' 5^2- Es giebt verschiedene Darstellungsmethoden für die Eurhodine. Diese haben die Eigenschaften fchwacher Bafen und geben mit Säuren rote bis violette S^lze. Im Handel kommen nur Eurhodine mit zwei Amidogruppen vor, welche specielle Unterabteilung auch als To- luylenrotgruppe bezeichnet wird. Der Wasser- stoff der einen der Amidogruppcn ist noch durch Methylgruppen ersetzt. Diese praktisch wichtigen Farbstoffe sind das Neutralviolett und das Neutralrot, die salzsauren Salze des Dimethyl- diamidophenazins und Dimethyldiamidotoluphena- (NIg)2 N - 0" ll, ^, ^ «» «» ' «U2 ' UN Noutralviolctt (0112)2 N-^H. Neutralrot. 0» 112(0113 5Il2-NN. Sie werden durch Einwirkung von salzsaurem M- trosodimetbylanilin auf Metaphenylendiamin und Metatoluylendiamin gewonnen. Die Farbstoffe ¶