und Kastanienwäldern bedeckten
Sierra de Gredos und
Sierra de Gata fast bis zum
Tajo aus.
Das am
Tajo liegende, von vielen wasserlosen
Barrancos durchfurchte Plateau von Hoch-Estremadura (Estompe alta) trägt mit Cistusheiden abwechselnde Eichenwälder.
Der westl. ebene
Teil E.s, zwischen
Tajo und Guadiana, hat sandigen
Boden mit
Weiden und Cistusheiden und
wird von einzelnen Bergzügen durchzogen, die, wenig über die Hochfläche aussteigend, im O. zur granitischen
Sierra de Guadelupe
(1558 m) zusammenlaufen.
Südlich von Guadiana erhebt sich das von niedrigen Bergreihen unterbrochene Hochland von Nieder-Estremadura
(Estompe baja, 609 m im
Mittel), das nach S. allmählich zur
Sierra Morena aufsteigt.
Dasselbe ist meist baumlos,
nicht bewässert, an den Flußufern ungesund, schlecht angebaut und besteht aus Dehesas
(Weiden) und Despoblados (Einöden),
hat aber auch stellenweise fruchtbaren Weizenboden.
Seit
der Vertreibung der Mauren und nachdem das Land infolge der großen
Pest von 1348 sowie durch andere
Ursachen,
namentlich starke
Auswanderungen nach
Amerika,
[* 2] entvölkert worden, verödete und verarmte ein großer
Teil.
Dennoch liefert
das Land noch heute große Mengen Weizen, Hülsenfrüchte und
Wein.
Der Hauptzweig der Viehzucht
[* 3] ist die durch die Eichelmast
begünstigte, berühmte Schinken und Würste liefernde
Schweinezucht.
Die
Gebirge E.s sind reich an Metallen,
Bausteinen
und Mineralquellen, aber der früher erledige
Bergbau
[* 5] liegt längst danieder.
Die Industrie ist ohne Bedeutung und
der Handel
nach außen fast nur auf Schmuggel mit
Portugal
[* 6] beschränkt, die Wasserstraßen desTajo und des Guadiana
sind innerhalb E.s ganz unbenutzt.
Die Einwohner (Estremeños) sind, wie die Neucastilianer, ein Mischlingsvolk, zeichnen
sich aber vor diesen durch Ernst und schweigsames Wesen aus.
Das niedere
Volt ist roh, träge, aber gutmütig, ehrlich uneigennützig,
gastfrei und tapfer.
Bezeichnung des in der
ProvinzCáceres in
Spanien vorkommenden
Phosphorits (s. d.).
Derselbe findet sich dort teils im Granit, teils in cambrischen
Schiefern, teils im devonischen Kalk über eine
Fläche von 16800 qkm
verteilt. Der nördlichste Punkt der Fundstelle wird durch das Lager
[* 7] von Prebejos, der westlichste durch das von Marvas in
Portugal gebildet, während die Südgrenze bei
Albuquerque und die Ostgrenze bei
Logrosan liegt. Der im
Granit und
Schiefer vorkommende Estremadurit ist mehr oder weniger von Quarz durchsetzt, während der dem
Devon
[* 8] entstammende häufig
reichliche Mengen von kohlensaurem Kalk, der in jenem gänzlich fehlt, enthält.
Die Hauptmasse des Estremadurit ist erdig-faserig, nicht durchscheinend, hat
Seiden- bis
Perlmutterglanz, ist sehr
häufig rein weiß, doch kommen auch alle möglichen sonstigen Färbungen vor, von gelb bis braun, von rosa bis rotbraun,
sehr selten violett bis hellgrün, die
Dichte schwankt zwischen 2,6 und 3,0. Der Gehalt des von äußern Beimengungen befreiten
Estremadurit an phosphorsaurem Kalk beträgt 40–87 Proz. Der Estremadurit wird
namentlich nach
Hamburg
[* 9] und
London
[* 10] verschifft, um als Rohmaterial zur Fabrikation der
Superphosphate zu dienen.
(spr.
-ohs),Stadt im Distrikt Evora der portug.
ProvinzAlemtejo, 50 km nordöstlich von Evora, in 461 m Höhe auf einem
Berge des Gebirgszugs Caixeiro, in sehr fruchtbarer
Gegend, an der Linie
CasaBranca-Estremoz (78 km) der Portug.
Südostbahn, hat (1878) 7278 Estremoz und Ausfuhr von
in
Spanien und
Frankreich berühmter
Wolle.
Weißer, schwarzer und grüner Marmor wird gebrochen; die
Säulen
[* 11] des Escorial stammen
von hier. Auch sind in ganz
Portugal die hier gefertigten irdenen Krüge
[* 12]
(Bilhas de barro, span.
Bucaros)
berühmt. Verfallene Festungswerke mit zwei
Forts umgeben die Stadt. Etwa 9 km im NW. liegt
SantaVictoria
[* 13] doAmeixial, wo der
portug.
GeneralFriedrich von Schomberg einen glänzenden
Sieg über die
Spanier erfocht, der die Unabhängigkeit
Portugals unter
dem Hause
Bragança dauernd gegen die Übergriffe des Nachbarstaates
Spanien sicher stellte.
oder
Ästrich, jeder Fußboden, der aus einer zusammenhängenden, anfangs weichen, später erhärtenden
Masse
besteht und sonach eine von keiner Fuge unterbrochene
Fläche bildet. Je nach der Anwendung von
Lehm,
Kalkmörtel,
Gips,
[* 14]
Asphalt,
Cement unterscheidet man
Lehm-,
Kalkmörtel-,
Gips-,
Asphalt-,
Cement-Estrich. Bei
Gewölben giebt man eine
Sandschüttung als Unterlage, während auf Balkendecken vorerst ein dichter Bretterbelag hergestellt werden muß, dessen
Fugen durch 3–4 cm starken Lehmverstrich gedichtet werden, worauf eine geebnete Sandschicht die unmittelbare Unterlage
der Estrich bildet.
Lehm-Estrich findet namentlich bei landwirtschaftlichen Bauten Anwendung und bildet vorzugsweise den Fußboden
in
Dreschtennen, auf Getreide- und Dachböden. Er besteht aus einer 20 cm starken Lehmschicht, welche
mit Dreschflegeln bis zur größten Festigkeit
[* 15] geschlagen und geglättet wird. Zu besserer
Bindung wird das Material mit Ochsenblut
oder Teergalle gestrichen und mit
Hammerschlag bestreut.
Die
Kalkmörtel-Estriche sind schon von den Alten angewendet worden, wie Vitruv und
Plinius berichten (vitruvianischer und
griechischer Estrich). Der russischeKalkmörtel-Estrich hat eine aus
Steinen festgestampfte Unterlage, worauf der hydraulische
Kalk, mit
Kies im Mischungsverhältnis 1:2 vermengt, gebreitet und festgestampft wird.
Cement-Estriche müssen eine ganz besonders feste Unterlage erhalten, wozu sich der
Beton am besten eignet. Zum Estrich verwendet
man am meisten
Portland-Cement mit gewaschenem scharfen Kieselsand in einem Mischungsverhältnis von 1:3.
Er wird geglättet mittels
Glätteisen oder ungeglättet hergestellt, welches letztere dem erstern vorzuziehen ist. Eine besondere
Art der
Cement-Estriche ist der
Traß-Estrich, welches Material im Brohlethal am Rhein bei
Andernach gewonnen wird.
Derselbe besteht aus 3
Teilen Kalk, 8
TeilenTraß und 6
Teilen Kohlenasche. Durch den
Traß erhält der gewöhnliche
Kalk hydraulische Eigenschaften. Der Estrich wird 25 cm hoch aufgetragen und bis auf 15 cm
Stärke
[* 16] zusammengestampft, während
die Oberfläche mit Eisenfeilspänen und Kalkstaub bestreut wird. Werden in eine Cementbetonunterlage kleine (bunte, farbige)
Marmorstücke eingelegt, eventuell nach bestimmtem
Muster, so entsteht dervenetianische oder italienischeTerrazzo, welcher trocken politurfähig ist. Die Politur wird erzielt durch
¶
mehr
Schleifen mit feinem Sand und Stein und Bimsstein, worauf die Fläche mit Leinöl abgerieben wird. Die Gips-Estriche sind namentlich
in Italien,
[* 18] in Frankreich und am Harz gebräuchlich. Auch sie erhalten eine geebnete Unterlage aus feinem Sand, worauf der
mit Leimwasser zu einem dünnen Brei bereitete Gips 3 cm stark aufgetragen wird. Nach Erhärtung desselben
wird die Fläche dreimal mit heißem Leinöl abgerieben.
Die Asphalt-Estriche werden in neuerer Zeit am meisten angewendet und eignen sich vorzugsweise für Keller, Fluren, Korridore,
Abtritte, Pissoirs u. s. w. Der Gußasphalt wird auf eine 9–12 cm starke Betonschicht oder auf in Sand verlegtes Ziegelsteinpflaster
in einer Stärke von 10–25 mm aufgetragen, worauf die Gußmasse mit gesiebtem Sand gleichmäßig überstreut
wird, um sie körnig zu machen. Die Estrichmasse besteht aus geschmolzenem Asphaltmastix, dem man etwas Bitumen und rein gewaschenen
Sand oder sehr kleinkörnigen Kies unter stetem Umrühren zusetzt.
Die Estrich sind kühl, haltbar und feuersicher und gewähren Schutz gegen Ungeziefer.