360 Entlassung und abermalige
Verbannung zu.
In das Städtchen Cuellar verwiesen, schrieb er einen sechsbändigen
Roman: «DonSancho Saldaña, ó el castellano de Cuellar» (Madr. 1834),
der
Plan und Objektivität vermissen läßt. Nach Octroyierung
der Verfassung(Estatuto reaI) kehrte Eschenburg nach Madrid
[* 2] zurück und nahm thätigen Anteil an der Politik
als Mitredacteur der Zeitschrift
«ElSiglo», aber auf so maßlose
Weise, daß er abermals flüchten mußte. Eifrig beteiligte
er sich an der Revolution von 1835 und 1836. Während des
Aufstandes im Sept. 1840 trat Eschenburg in die Nationalgarde als
Lieutenant.
Als Verteidiger eines im republikanischen
Sinne geschriebenen
Artikels in der Zeitschrift
«ElHuracan» wurde
er mit der
Stelle eines Gesandtschaftssekretärs im Haag
[* 3] belohnt (1841), kehrte jedoch nach wenigen
Monaten zurück, da er
zum
Abgeordneten für
Almeria erwählt worden war. Er starb in Madrid.
E.s Gedichte zeigen große technische Gewandtheit und glühende
Phantasie, der es aber an künstlerischer
Selbstbeherrschung fehlt; sein Vorbild
Byron überbietet er in selbstzerfleischender Skepsis, wie selbst seine beliebtesten
Gedichte: «Elpirata»,
«Elmendigo» (ganz socialistisch),
«Elverdugo» (ein Gegenstück zu Vict.
Hugos«Dernier jour d'un condamné»),
«Elcosaco», das grausige
«Elestudiante deSalamanca» und besonders sein berühmtes Fragment«Eldiablo mundo» (Madr. 1841)
beweisen;
doch gehört er zu den beliebtesten Dichtern der Pyrenäischen Halbinsel.
E.s
«Obraspoeticas» erschienen zu
Paris
[* 4] 1840 (neue
Ausg. von Hartzenbusch, 5. Aufl. 1885; von A. Ferrer del Rio,
[* 5] Madr.
1876; von Escosura, ebd. 1884). Ein posthumes, erst 1874 erschienenes Werk von ihm sind die
«Paginasolvidadas». –
(spr. -kilahtsche),DonFrancisco de
Borja y
Aragon, Principe de, span. Dichter, Urenkel Papst
Alexanders VI.,
geb. um 1580, erhielt den
Titel eines Fürsten von Esquilache durch die Erbprinzessin von Squillace im Königreich
Neapel,
[* 6] mit der er sich vermählte. Er war 1614–21 Vicekönig von
Peru.
[* 7] Nach dem
Tode Philipps III. kehrte Esquilache nach Madrid
zurück, wo er fortan lebte und starb. Esquilache nahm sich vorzüglich den jüngern
Argensola zum
Muster und strebte in
seinen Gedichten Eleganz, verständige Einfachheit und Klarheit mit sanftem, melodischem
Fluß des Versbaues
zu verbinden; sie ermangeln aber der
Tiefe, Originalität und des Schwunges.
Seine lyrischen Gedichte, unter denen die Letrillas, Madrigale und die Schäferromanzen leicht und anmutig sind, erschienen
zuerst zu Madrid (1639, 1648, vervollständigt
Antwerp. 1654, 1658, 1663).
Ohne poet. Wert ist sein epischer
Versuch «Nápoles recuperada por el reyDonAlfonso» (Sarag. 1651; Antwerp. 1658),
Hügel,Esquilīn (Esquilĭae), einer der sieben Hügel
Roms, oder vielmehr eine
Hochfläche, die im N. zum
Teil mit dem Viminal und
Quirinal zusammenhängt und im O. sich allmählich in das vorstädtische
Terrain verliert. Nach
S. und
SW. springen zwei Hügelzungen mit scharf geschnittenen Rändern vor, von denen die
nördlichere
Cispius, die südliche Opius und (die äußerste Westspitze)
Carinae genannt wird. Der
Name ist unsicherer
Ableitung ;
die
Römer
[* 8] selbst brachten ihn mit aesculus, die Wintereiche, zusammen;
und jedenfalls
war in der ältesten Zeit
der mit
Wald bedeckt, der mit dem zunehmenden Anbau sich in zahlreiche heilige Hainbezirke verwandelte;
unter andern werden
erwähnt der Lucus fagutalis (Buchenhain), der Lucus esquilinus (Eichenhain) und der LucusLucinae, wo
später (379 v.Chr.) der
Tempel
[* 9] der Juno
Lucina errichtet ward.
Die bedeutendsten Reste aus dem
Altertum gehören den Befestigungen
an, durch welche die Stadt nach O., wo sie durch die natürlichen Bodenverhältnisse nicht geschützt war, verteidigt wurde.
Hier ist ein Erdwall von 1,3 km Länge errichtet, davor ein mächtiger
Graben (30 m breit, 9 m tief).
Der Erdwall (agger), dessen Außenseite eine 4 m dicke Quadermauer aus
Tuffstein mit Zinnen und
Türmen bildete, begann bei
der
PortaEsquilina (ihre
Stelle nahm später der jetzt noch erhaltene Gallienusbogen ein) und reichte
bis zur
PortaCollina (unweit der
Viaventi Settembre und dem Finanzministerium); dazwischen befand sich ein drittes
Thor, die
PortaViminalis, deren Überreste bei dem jetzigen Centralbahnhof sichtbar sind. Der Wall mit
Türmen und
Graben galt schon
im
Altertum als ein Werk des
Servius Tullius; da aber die erhaltenen Reste sämtlich unter Anwendung des
römisch-attischen Fußes von 0,296 m, wie derselbe durch die
Decemvirn um 450 v.Chr. eingeführt scheint, gebaut sind, darf
man sie schwerlich für älter halten als das 4. Jahrh. v.Chr.
Über die weitern
Schicksale des s.
Rom.
[* 10] –
(korrumpiert aus dem indian. Isk-oy-Malt), Hafenplatz in
Britisch-Columbia, an der Südküste der
Vancouverinsel,
hat einen geschützten, 42 m tiefen, meist eisfreien
Hafen,
Arsenale,
Speicher und Docks sowie Garnison. Esquimalt ist nur durch eine
schmale
Landzunge von der Hauptstadt Victoria
[* 11] getrennt und bildet eine wichtige Vorstadt derselben.
(engl., spr. eßqueir), Ehrentitel, in der
Schrift gewöhnlich nur durch
Esq. angedeutet, ist von dem engl.-normann.
Worte escuier, frz. écuyer, lat. scutifer,d. i. Schildknappe, hergeleitet. Diesen
Titel führten ursprünglich in England
diejenigen, welche, ohne Peers oder Ritter zu sein, wappenfähig waren. Der
Titel stand in hohem Ansehen, da
er eine sehr bedeutende
Klasse des engl.
Adels, die eigentliche Gentry, bezeichnete.
Bürgerliche wurden desselben nur durch
königl. Wappenbriefe, die jedoch längst nicht mehr üblich sind, teilhaftig und vererbten
ihn dann auf ihre Nachkommen. In neuerer Zeit dagegen geben in England alle Staatsämter, vom Friedensrichter aufwärts,
die Doktorwürde und der
Grad eines
BarristerAnspruch auf den
Titel Esquire. Doch wird der
Titel aus Höflichkeit
auch jedem
Manne von einiger
Bildung oder im
Besitze einer gewissen socialen
Stellung im schriftlichen Verkehr beigelegt. Zu
bemerken ist, daß
Esq. hinter den
Namen gesetzt wird, wo dann das vorgesetzte
Mr. (Mister, Herr) wegfällt und
der
Taufname meist hinzugefügt wird, während umgekehrt jeder
Titel die Hinzufügung des
Esq. ausschließt. In der abgekürzten
Form
Squire bezeichnet das Wort einen Landjunker. –
In denVereinigten Staaten
[* 12] von
Amerika
[* 13] wird der Friedensrichter im gewöhnlichen
Leben oft der
Squire genannt.
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