dunkelbrau-335 des
Bollwerks gegen
Rußland und
Persien,
[* 2] durch Paskiewitsch den russ. Feldzug in
Asien.
[* 3] Im Frieden
zu
Adrianopel wurde es wieder an die
Türken zurückgegeben. Die
Russen hatten aber die Stadt furchtbar verwüstet,
und viele Armenierfamilien wanderten auf russ. Gebiet aus. Durch dasErdbeben
[* 4] vom wurden zahlreiche
Gebäude in Trümmer gelegt. Ein Versuch der
Russen, die Stadt zu überrumpeln, mißlang; erst im Waffenstillstand
von
Adrianopel (Febr. 1878) wurde ihnen die
Besetzung E.s zugestanden, das sie jedoch nach dem Frieden von
San Stefano wieder
räumten.
(PhapschalcopteraLattr.), wegen ihrer Schönheit, guten Haltbarkeit und leichten
Vermehrung ein beliebter
Volierenvogel, der mit etwa 70 M. das Paar bezahlt und mit Hirse
[* 6] und Weizen gefüttert wird.
Die Erzflügeltaube stammt aus
Südaustralien
und ist stärker als die Lachtaube.
Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen durch die bräunlichweiße
Stirn.
Beiden gemeinsam sind die metallisch glänzenden Flügel.
Sächsisches, dachförmiges
Gebirge, das 40 km breit, in einer
Ausdehnung
[* 7] von etwa 150 km in nordöstl.
Richtung vom Elstergebirge (s. d.) bis zum Elbsandsteingebirge (s. d.)
zieht, im S. vom Egerthal und im N. von einer Linie begrenzt wird, die etwa über
Nossen, Hainichen,
Frankenberg,
Chemnitz
[* 8] und
Zwickau
[* 9] gezogen gedacht werden kann. Nach S. bricht es mit einem im
Mittel 500 m hohen Steilabfall ab, während
es sich nach N. allmählich und sanft verflacht; nach W. tritt es in breiten Schieferplateaus an die
obere
Saale.
Infolge des Steilabfalls nach S. öffnen sich die zur
Eger
[* 10] ziehenden
Thäler nur in tiefen Schluchten, während sich nach N.
langgedehnte, im obern
Teile wildromantische, im untern fruchtbare
Thäler erstrecken. Diese beginnen nahe dem etwa 750 m hohen
Gebirgskamme in flachen
Mulden und erstrecken sich als 200–300 m tiefe, meist schmale, gewundene Rinnen
weiter. Die
Wasserscheide liegt zumeist auf böhm. Gebiete. Die den nördl.
Hochflächen aufgesetzten Kuppen erheben sich selten mehr als 200 m über ihre Umgebung, wie z. B.
die beiden höchsten einander gegenüberstehenden Gipfel des
Keilberges (s. d.) oder
Sonnenwirbels (1238
m) inBöhmen
[* 11] und des Fichtelberges (s. d.; 1204
m) in
Sachsen.
[* 12]
Dieser im Quellgebiete der Zschopau und der
ZwickauerMulde gelegene
Teil ist der höchste des Erzgebirge, das sog. Sächsische
Sibirien.
Andere Gipfel sind: der
Spitzberg (1120 m), der Scheibenberg (805 m) und der Pöhlberg (831 m). Zwischen dem
Schwarzwasser,
der
ZwickauerMulde und Zwodau ragen noch der
Auersberg (s. d.; 1022 m), der Rammelsberg (996 m) und der
Schneckenstein (876 m) über das 800 m hohe Plateau hervor. Der Hirschberg
[* 13] erreicht 942, der Bernsteinberg 921, der
Kahlenberg
bei
Altenberg 898 und der am östl. Flügel gelegene Haßberg 991 in. Die Wasser desGebirges sammeln sich
in der durch das sog. ErzgebirgischeBecken vom Hauptkamm getrennten Vorstufe des sächs. Mittelgebirges zur
Mulde.
Als Hauptpässe sind zu nennen der
Paß
[* 14] von Nollendorf, der von
Teplitz über Pirna
[* 15] nach
Dresden
[* 16] führt (675 m), der Zinnwalder
Paß
von
Teplitz nach
Dippoldiswalde, der Sebastiansberger
Paß, der von Komotau über Zschopau nach
Chemnitz
führt, der
Paß von Gottesgab oder Oberwiesenthaler
Paß (1085 m), der höchste, führt über Gottesgab und Joachimsthal nach
Karlsbad, die
Straße Karlsbad-Platten-Johanngeorgenstadt, der Wildenthaler
Paß von Eibenstock
[* 17] nach
Zwickau, der
Paß von Neudeck
(von Eibenstock nach Karlsbad). Das Erzgebirge wird von den Bahnlinien
Eger-Wildstein-Adorf,
Falkenau-Graslitz-Schöneck, Komotau-Weipert-Annaberg
, Komotau-Marienberg und
Brüx-Klostergrab-Freiberg überschient. Berührt wird das
Gebirge von zahlreichen Linien auf sächs.
und böhm. Seite.
Das Klima ist im allgemeinen rauh, auf den Hochflächen gedeiht nur Hafer
[* 18] und Kartoffeln. Das Erzgebirge ist sehr
waldreich; hier findet sich der größte
Teil der sächs. Staatswaldungen.
An dem geologischenAufbau beteiligen sich, abgesehen von untergeordneten jüngern Gebilden, vor allem
die ältesten Sedimentgesteine: Gneise,
Glimmerschiefer und
Phyllite, und zwar in der
Weise, daß erstere den flach kuppelförmig
gewölbten
Kern bilden, an dessen nördl. und westl.
Abfall sich die nächstjüngern
Glimmerschiefer anlegen, welche wiederum
von dem Urthonschiefer
(Phyllit) und dann diskordant von dem Rotliegenden des erzgebirgischen
BassinsZwickau-Hainichen
überlagert werden.
Die Gneise haben im mittlern, die
Glimmerschiefer und
Phyllite im südwestl.
Teile ihre größte
Verbreitung. Die Schichten werden
von sehr zahlreichen
Eruptivgesteinen gang- und stockförmig durchsetzt, so von Granit und
Syenit,
Glimmerdiorit, Porphyren
und
Melaphyren, denen sich eine Anzahl isolierter
Basalt- und Phonolithkuppen zugesellt. Die Oberfläche
ist vielfach mit Löß bedeckt. – Der Reichtum an Erzlagerstätten hat dem Erzgebirge seinen
Namen verschafft.
Seitdem hier 1163 eine silberreiche Erzstufe entdeckt wurde, wanderten Harzer
Bergleute hierher, um die Erzschätze auszubeuten.
Abgesehen von dem Vorkommen von Zinn (Geyer, Ehrenfriedersdorf, Zinnwald), von
Nickel und Kobalt
(Schneeberg, Annaberg),
[* 19] von Kupferkies,
Rot-,
Braun- und
Magneteisenstein, zieht sich von Meißen
[* 20] aus über
Freiberg,
[* 21] Marienberg und
Annaberg bis nach
Joachimsthal eine Zone von silber- und bleierzführenden
Gängen in südsüdwestl.
Richtung schräg über das
Gebirge. Das wichtigste Gebiet für die Silberausbeute ist die Umgegend von
Freiberg. Der Mittelpunkt
für die Gewinnung des
Eisens ist Eibenstock. Zwischen
Zwickau und
Chemnitz dehnt sich ein mächtiges Steinkohlenbecken
aus. Im Zusammenhang mit dem
Bergbau,
[* 22] der jedoch bedeutend nachgelassen hat, steht eine reiche Fabrikthätigkeit. Besonders
wichtig ist die
Textilindustrie in
Chemnitz, Plauen,
[* 23]
Glauchau,
[* 24]
Crimmitschau,
[* 25] den
Thälern der
Mulde, Zschopau,
Flöha und Elster.
[* 26]
Eine dem Erzgebirge eigentümlicheIndustrie ist die Spitzenklöppelei, die 1341 durch
BarbaraUttmann eingeführt
wurde. Zur Zeit bestehen über 20
Spitzenklöppelschulen im E. In
Verbindung damit stehen
Stickerei, Wirkerei,
[* 27] Posamentierarbeiten
und Seidenweberei. Sehr verbreitet ist
Eisen-,
Blech-,
Spiel- und Holzwarenindustrie; auch werden Porzellan,
Steingut- und
Thonwaren,
[* 28] Waffen
[* 29] und
Chemikalien fabrikmäßig hergestellt. Dazu kommt Hausindustrie, die sich z. B.
mit Anfertigung von musikalischen
Instrumenten (in
Markneukirchen, Graslitz, Schönbach), Handschuhen und Strohwaren beschäftigt,
und so erklärt
¶