errichtete zweite Professur des
Hebräischen zu
Leiden
[* 2] und bald nachher das
Amt eines orient. Dolmetschers bei den Generalstaaten.
Auch errichtete er selbst eine Druckerei mit hebr., arab., syr.,
äthiop. und türk.
Typen, die nach seinem
Tode mit der Elzeviers vereinigt wurde. Er starb Nächst seiner «Grammatica
arabica»
(Leid. 1613 u. ö.) und den «Rudimenta linguae
arabicae» (ebd. 1620) ist besonders seine
Ausgabe von El-Makins
«Historia Saracenica,» (ebd. 1625) bekannt.
Dorf im Oberamt Reutlingen
[* 3] des württemb.
Schwarzwaldkreises, 15 km im S. von Reutlingen, in der Schwäbischen
Alb, unweit vom Nordwestabhange derselben, am südöstl. Fuße des Guppenlochfels (831 m), hat (1890) 898 Erpfingen, Molkerei,
Landwirtschaft und
Schweinezucht. Nahebei die Ruine Hohen-Erpfingen, Stammsitz der Herren von Erpfingen, und 3 km nordöstlich die
Karlshöhle im Höhlenberge (714 m), entdeckt. Sie ist 163 m lang, 3-17 m breit und 3,5-10,3 m hoch, geht
14,5 m unter der Oberfläche des
Berges, von
SW. nach
NO., und besteht aus sieben Haupträumen, von denen
der fünfte ein schönes, den got. Bauformen ähnliches
Gewölbe
[* 4] bildet und schöne Tropfsteinbildungen zeigt; man fand fossile
Knochen
[* 5] von
Menschen,
Bären u. s. w., ferner Waffen,
[* 6]
Vasen,
[* 7]
Ringe, Geräte aus
Gold
[* 8] und
Erz.
Nach dem
Deutschen Strafgesetzbuch (§. 253) wird wegen Erpressung bestraft: Wer, um sich oder
einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, einen andern durch Gewalt oder
Drohung zu einer Handlung,
Duldung oder Unterlassung nötigt.
Strafe: Gefängnis nicht unter einem
Monat. Der Versuch ist strafbar. Wenn mit
Mord,
Brandstiftung
oder
Überschwemmung gedroht ist, so tritt Zuchthaus bis zu 5 Jahren, und wenn die Erpressung durch
Gewalt gegen eine
Person oder durch Anwendung von
Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben begangen ist (räuberische
Erpressung), Zuchthaus bis zu 15 Jahren ein. Abgesehen von der
Drohung im Falle der räuberischen Erpressung, genügt jede
Drohung, auch die
mit einer Handlung, welche
an sich nicht unberechtigt ist, falls sie nur zum Zwecke der Erzielung eines
rechtswidrigen Vermögensvorteils geschieht. Aus diesem
Grunde wurde ein Zeitungsreporter wegen Erpressung bestraft, der von einem
Angeklagten 5 M. für Nichtveröffentlichung des
Berichts über die Gerichtsverhandlung gefordert hatte.
In dem geltenden Österr. Strafgesetzbuch von 1852 ist (§. 98) die
Drohung im Falle der Erpressung genauer dahin
definiert: es müsse mit einer Verletzung an
Freiheit, Ehre, Körper oder Eigentum gedroht sein, und die
Drohung müsse geeignet
sein, dem Bedrohten begründete Besorgnisse einzuflößen, und es ist die
Strafe für die einfache Erpressung auf schweren Kerker
von 6
Monaten bis zu 1 Jahre, und für die schwerern Fälle auf 5 Jahre festgesetzt. Der Österr. Strafgesetzentwurf
folgt wesentlich dem deutschen
Recht. Im röm.
Recht kam die Erpressung als concussio ebenfalls vor.
Eine ganz andere Bedeutung hat die Erpressung in §. 343 des
Deutschen Strafgesetzbuches, nach welchem ein Beamter, welcher in
einer Untersuchung Zwangsmittel anwendet oder anwenden läßt, um Geständnisse oder Aussagen zu erpressen, mit Zuchthaus
bis zu 5 Jahren bestraft wird. Das gilt nicht nur von richterlichen und staatsanwaltschaftlichen, sondern auch von
Beamten
des Polizei- und Sicherheitsdienstes, welche zu Zwecken eines richterlichen
Strafverfahrens
irgendwelche Amtshandlungen vornehmen.
Wegen der civilrechtlichen Wirkung der Erpressung s.
Drohung.
Piz d', Bergstock der Oberhalbstemer
Alpen,
[* 9] zu den Rhätischen
Alpen (s. Ostalpen) gehörend, erhebt sich im schweiz. Kanton Graubünden
[* 10] nördlich vom Oberengadin zwischen dem Oberhalbsteinthale und der
ValBever und trägt mehrere vergletscherte Gipfel, von denen
der Piz d'Err 3395 m, der Piz dellasCalderas 3393 m Höhe erreicht. Die beiden größten
Gletscher sind
der Errgletscher, dessen Abfluß dem Oberhalbsteiner Rhein zugeht, und der östlich gegen
ValBever abfallende Calderasgletscher,
der seinen
Bach zum Inn sendet. Beide Gipfel bieten nicht sehr große Schwierigkeiten;
die erste Besteigung wurde 1857 von
dem eidgenössischen Geometer
Coaz ausgeführt. Die Errgruppe, zu welcher auch die
Stöcke des Piz
Lungen
(3170), Piz Julier (3385) und Piz Ot (3249 m) gehören, besteht fast ganz aus krystallinischem Gestein, während die ihr
im Norden
[* 11] von
ValErr und
ValLugn vorgelagerte Aelagruppe (Piz d'Aela 3320 m) der Kalkdecke angehört.
Unterordnung der vielborstigen Ringelwürmer (s. d.) mit vorstülpbarem,
oft mit kräftigen
Kiefern bewehrtem
Rüssel, deutlich entwickeltem
Kopf, meist mit
Augen versehen.
Blöcke, auch Findlinge, die Felsblöcke und groben Geschiebe, die sich weit von ihrer
ursprünglichen
Heimat auf der Erdoberfläche zerstreut vorfinden und durch
Transport auf
Eis
[* 16] an Ort und
Stelle gelangt sind.
So liegen auf den den
Alpen zugekehrten Abhängen des Jura eine Menge Felsblöcke, die aus den höchsten
Teilen der
Alpen stammen;
ebenso finden sich in
Holland,
Dänemark,
[* 17] Norddeutschland, dem europ.Rußland und
Polen eine zahllose Menge
von Felsblöcken, von denen erwiesen ist, daß sie in
Schweden
[* 18] und
Finland ihre
Heimat haben.
Eine ganz ähnliche Erscheinung findet sich auch in Nordamerika.
[* 19] Die
Größe solcher Erratische Blöcke ist oft außerordentlich; so findet
sich bei
Yverdon in der
Schweiz
[* 20] ein Granitblock von 17 m Länge, 13 m Höhe und etwa 7 m
Breite;
[* 21] einer in
Mecklenburg
[* 22] hat 9 m und einer auf Fünen 15 m Länge. Die Erratische Blöcke sind meist nur wenig abgerundet,
aber sehr oft mit den charakteristischen Zeichen des Gletschertransports, nämlich mit Schliffflächen und Schrammen versehen.
Die Erratische Blöcke desVorlandes der
Alpen sind während der Diluvial- oder
Eiszeit
[* 23] von den damals weit vorgeschobenen
Gletschern an ihren jetzigen Fundpunkt getragen worden. In ähnlicher
Weise wurden die
¶
mehr
Blöcke der Norddeutschen Ebene durch eine Decke
[* 25] von Inlandeis von Skandinavien her an Ort und Stelle geschafft. (S. Diluvium
[* 26] und Eiszeit.) In vielen Gegenden Norddeutschlands ersetzen diese Erratische Blöcke die fehlenden anstehenden Felsmassen;
sie werden zum Pflastern oder als Bausteine verwendet; aus besonders festen und großen wurden monolithische Monumente hergestellt,
wie die Granitschale vor dem alten Museum in Berlin.
[* 27]