Oceane» zerfällt in eine historische (3 Bde.,
Berl. 1838-48) und eine wissenschaftliche
Abteilung (2 Bde., ebd. 1835-41, nebst
Atlas).
[* 2] Die königl. Geographische Gesellschaft
in
London
[* 3] erteilte ihm für dieses Werk (die auf das sibir. Festland bezüglichen
Teile wurden von Cooley [2 Bde., Lond.
1848] ins
Englische
[* 4] übertragen) einen ihrer großen Preise. E.s
Arbeiten über Erdmagnetismus und andere
physik. Fragen sind in Poggendorffs
«Annalen», den «Astron. Nachrichten», in mehrern engl.
Zeitschriften und, soweit sie auf
RußlandBezug haben, in dem von ihm herausgegebenen
«Archiv für wissenschaftliche
Kunde von
Rußland» (25 Bde., Berl.
1841-67) enthalten. 1845-48 gewährte ihm die
BritishAssociation in
London und 1874 die kaiserl. deutsche
Admiralität die
Mittel, um aus den von ihm gemessenen Werten der magnetischen Erscheinungen die Werte der Konstanten der Gaußschen
Theorie des Erdmagnetismus zu berechnen. Die Ergebnisse sind veröffentlicht in den «Reports»
(1846-48) der genannten
Association und in der im
Verein mit
Petersen herausgegebenenSchrift «Die Grundlagen
der Gaußischen
Theorie und die Erscheinungen des Erdmagnetismus im J. 1829» (Berl. 1874).
JeanPierre,
Historiker, geb. zu
Berlin,
[* 5] stammte aus einer
Genfer Familie, die 1720 nach
Berlin übergesiedelt
war. Bereits mit 17 Jahren wurde er
Lehrer am franz. Gymnasium und noch vor dem 20. Jahre Prediger der
franz. Gemeinde, um deren
Entwicklung er sich die größten Verdienste erwarb, 1766 Direktor ihres Gymnasiums und 1783 Oberkonsistorialrat. 1792 wurde
er zum Historiographen der brandenb. Geschichte ernannt. Er starb Sein Hauptwerk
sind die noch heute wertvollen «Mémoires pour servir à l'historie des réfugiés»
(mit Reclam, 9 Bde., Berl. 1782-99).
-
war er für die methodische Erforschung
der ägypt.
Sprache thätig. Ein wichtiges Litteraturdenkmal gab er heraus u. d. T. «Die
Märchen des Papyrus Westcar. I. Einleitung und Kommentar. II.
Glossar, Paläographische Bemerkungen und Feststellung des
Textes»
(2 Bde., Berl. 1891). Einen Abriß
der ägypt. Kulturgeschichte veröffentlichte er in
«Ägypten
[* 9] und ägypt. Leben im
Altertum» (2 Bde., Tüb.
1885-87). Seit 1882 giebt er zusammen mit H.
Brugsch die «Zeitschrift für ägypt.
Sprache und
Altertumskunde»
heraus. Auch auf numismatischem Gebiet hat Erman gearbeitet; seine Hauptschrift ist hier die «Geschichte
der deutschen
Medailleure des 16. und 17. Jahrh.» (Berl. 1884).
Paul, Sohn von
JeanPierre Erman, Physiker, geb. zu
Berlin, widmete sich den Naturwissenschaften
und übernahm früh ein Lehramt der Naturkunde beim franz. Gymnasium zu
Berlin, 1791 auch an der
Allgemeinen Kriegsschule.
Bei Gründung der
Universität
(1810) erhielt er die Professur der Physik. 1806 erfolgte seine
Erwählung zum Mitglied der
Akademie, und 1810-41 war er Sekretär
[* 10] der mathem.-physik.
Klasse derselben. Er starb zu
Berlin.
Erman hat sich namentlich um die
Lehre
[* 11] von der Elektricität, dem
Magnetismus,
[* 12] die
Hygrologie,
Optik und
Physiologie verdient gemacht.
-
bei denAngelsachsen Eormenric, altnord.
Jörmunrekr oder Ermenrekr, sagenberühmter
got. König, wahrscheinlich identisch mit dem
Ostgoten Hermanarich, der 374 durch die Hunnen besiegt wurde und sich selbst
tötete. In der
Heldensage, die jene histor. Gestalt mit einem
Mythus vom Himmelsgott
Irmin verschmolz, ist er der
Typus eines
schlimmen
Tyrannen geworden, der, durch die üblen Einflüsterungen seines bösen
Rates Sibich (nordisch
Bikki) verführt, seinen eigenen Sohn, sein Weib
Swanhilt, seine Neffen, die Harlungen, tötet und seinen Brudersohn Dietrich
von Bern
[* 13] aus seinem
Reiche vertreibt. Nach Jahren kehrt Dietrich, von Etzel unterstützt, zurück und schlägt den Oheim in der
Schlacht bei Ravenna, der Rabenschlacht. Von E.s Ende durch Dietrich berichtet das in der
Nibelungenstrophe
abgefaßte niederdeutsche Gedicht «Koninc Ermenrikes dôt» (hg. in von
der
Hagens«Heldenbuch», Bd. 2, Lpz.
1855); dagegen wird Ermanrich in der Edda und nach dem Zeugnis des
Jordanes durch die
Brüder seiner gemordeten Gattin getötet oder
verwundet. -
Marktflecken im
Bezirk Krenzlingen des schweiz. Kantons Thurgau,
7 km westlich von Konstanz,
[* 15] in 417 m Höhe, an der
Linie Konstanz-Winterthur der
Schweiz.
[* 16] Nordostbahn, auf einer Halbinsel des
Untersees (s.
Bodensee) gegenüber der
Insel Reichenau, hat (1888) 1679 Ermatingen, darunter 234 Katholiken, Post,
Telegraph,
[* 17] schönes Rathaus;
Acker-, Obst- und
Weinbau, Fischerei
[* 18] und ausgedehnten
Handel mit Forellen, Hechten und geräucherten Gangfischen, einer Art
Blaufelchen, sowie mit Getreide,
[* 19] Obst,
Honig und
Wein. In der Umgebung, einem reizenden fruchtbaren Hügelgelände, reich an Obstgärten und
Weinbergen, befinden
sich zahlreiche Schlösser und Villen, darunter Wolfsberg und
Arenenberg (s. d.).
(spr. ärm'nongwil),Dorf im Kanton
[* 20] Nanteuil-le-Haudouin,
ArrondissementSenlis des franz. Depart. Oise,
mit (1891) 401, als Gemeinde 487 Ermenonville; Gabrielle d'Estrées besaß hier ein Jagdschloß. Der zu Ermenonville gehörige
Grundbesitz bestand aus Sumpfstrecken und
Wald, bis der Marquis
Rens de
Girardin 1763 das Ganze in einen
großen und schönen
Park verwandeln ließ. Der Ort gelangte zu großer Berühmtheit durch J. J.
Rousseau, der auf die Einladung
Girardins im Mai 1778 zu Ermenonville seinen Wohnsitz nahm, daselbst starb und auf
der sog. Pappelinsel (Île des peupliers) im
Park bestattet ward. Während der Revolution versetzte man 1794 die
Asche des
Philosophen in das Pantheon zu
Paris.
[* 21] In neuerer Zeit geriet der
Park in
Verfall.