einschnürenden
Schlinge herrührenden Eindruck der
Haut,
[* 2] in dessen
Grund die Lederhaut oft hornartig fest und bläulich oder
bräunlich verfärbt erscheint. Die sonstigen Sektionsbefunde sind die des akuten Erstickungstodes: das
Gesicht
[* 3] ist blaurot
und gedunsen,
Gehirn
[* 4] und
Lungen sind strotzend mit dunkelrotem
Blut erfüllt, die rechte Herzkammer erweitert und bluthaltig,
die linke gewöhnlich leer, auch sind kleine
Blutergüsse im
Gehirn, unter dem
Bauchfell und den Schleimhäuten
nicht selten.
Oft genug ist die gerichtsärztliche Beurteilung hinsichtlich der Frage, ob ein
Mord oder Selbstmord vorliegt, außerordentlich
schwierig und nur durch die scharfsinnigste Verwertung aller einzelnen
Momente mit Sicherheit zu entscheiden. Hinsichtlich
der Häufigkeit des Erhängen in den einzelnen
Lebensaltern hat die
Statistik ergeben, daß die jugendlichen männlichen
Selbstmörder mit Vorliebe zum
Strick greifen, daß dagegen im mittlern
Lebensalter diese Art des Selbstmordes abnimmt und
an ihrer
Stelle das Ertränken, Erschießen und Vergiften in den Vordergrund tritt, und daß erst im spätern
Alter das
Erhängen wiederum häufiger wird.
Beim weiblichen Geschlecht kommt das Ertränken als Selbstmord in der
Jugend häufiger vor, nimmt aber mit fortschreitendem
Alter immer mehr ab und wird dann auch durch das Erhängen ersetzt. In
Preußen
[* 5] sind während des Zeitraums 1881-89 durchschnittlich
jährlich 5694 Selbstmörder (4558 männliche und 1136 weibliche) ermittelt worden, von denen 3476 oder
61,0 Proz. ihrem Leben durch Erhängen ein Ende machten. Davon gehörten 2970 (= 85,5 Proz.)
dem männlichen, 506 (= 14,5 Proz.) dem weiblichen Geschlecht an. (S. auch
Erdrosselung.)
JohannChristian, Radierer, geb. 21. Febr. 1795 in
Nürnberg,
[* 6] bildete sich bei dem
Nürnberger Kupferstecher
Gabler aus. Mit
Klein begab er sich 1816 nach
Wien,
[* 7] wo er 3 Jahre verlebte und eine große Anzahl
Blätter herausgab.
Er reiste 1819 nach
Rom,
[* 8] verfiel aber in tiefe
Melancholie über ein körperliches
Leiden
[* 9] und machte seinem Leben
freiwillig ein Ende. Seine Radierungen bekunden den Einfluß des Waterloo
[* 10] und
Swanevelt. Gute
Blätter
von seinen 185 landschaftlichen Radierungen sind: der
Schneeberg von Klosterthal aus, die Landschaft mit der
Betsäule, das
Mädchen mit den Ziegen, Buchberg, Hohensalzburg
u. s. w. -
Die meisten
Vulkane
[* 11] bestehen aus Schichten von
Aschen, Lapilli,
Bomben und Laven, die eine mehr oder
weniger regelmäßige Neigung von innen (vom Krater)
[* 12] nach außen (dem Fuß) besitzen. Man nahm früher mitL. von
Buch und
A. von
Humboldt an, daß diese geneigte
Lage keine ursprüngliche sei, sondern daß die horizontal abgelagerten
Tuffe,
Aschen u. s. w. durch die hebende Kraft
[* 13] eingeengter und hervorbrechender Eruptionsprodukte
(Gase,
[* 14]
Dämpfe, Laven) emporgehoben und aufgerichtet worden wären.
Durch Berstung sollen in der
Achse der
Erhebung Krater entstanden sein, welche man
Erhebungskrater nennt. Auch auf Schichtstörungen,
die sich entfernt von
Vulkanen zeigen, wendete man diese
Theorie an. Namentlich meinte man, daß die
Gebirge
durch den aus dem Erdinnern radiär auf die Oberfläche wirkenden
Druck entstanden seien, und nahm an, daß
Eruptivgesteine
von unten aus keilförmig zwischen die Schichten eingetrieben und injiziert und diese dadurch zerstückelt, ausgerichtet
und gefaltet, also zu Gebirgsmassen emporgehoben worden seien. Dieser
Theorie widersprechen jedoch alle
Beobachtungen; sie ist deshalb, nachdem sie in
Deutschland
[* 15] lange die Geologie
[* 16] beherrscht hatte, vollständig aufgegeben. (S.
Gebirqsbildung.)
Mittel, alle diejenigen
Mittel, welche die Herzthätigkeit steigern und die
Eigenwärme erhöhen, wie die
alkoholischen Getränke, die
Gewürze, der Schwefeläther und andere Ätherarten, der
Kampfer und die ätherischen
Öle.
[* 17] Im Übermaße genossen, schädigen sie die
Verdauung, führen zur Überreizung des
Nervensystems und können selbst entzündliche
Zustände der innern Organe zur Folge haben.
eines
Tons um einen halben
Ton, z. B. c-cis, d-dis, wird in der Notenschrift bezeichnet durch ein Kreuz
[* 18] (#).
Die doppelte Erhöhung, bezeichnet durch Doppelkreuz (##) oder
Andreaskreuz (X), steigert das betreffende Intervall
um einen ganzen
Ton hinauf, z. B. c-cisis, d-disis.
Der franz.
Ausdruck für # ist dièse, der ital. diesi, der engl. sharp,
der holländ, kruis, z. B. #c = do dièse, ut diesi, C sharp u. s. w.
L.,Erika,
Heide, Pflanzengattung aus der Familie der Ericaceen (s. d.) mit gegen 400
Arten, die größtenteils
in Südafrika
[* 19] und in den Mittelmeerländern vorkommen. Fast alle
Arten sind
Sträucher oder
Halbsträucher, und nur einige erheben
sich zur Baumform, z. B. Erica arboreaL. (s. weiter unten).
Von den europ.
Arten sind zu nennen: Erica cinereaL., mit krugförmigen, dunkelpurpurroten
Blüten und zu dreien stehenden
Blättern;
Erica ciliarisL., mit gewimperten
Blättern und
Kelchabschnitten und krugförmigen, purpurroten
Blüten;
Erica multifloraL., von schön buschigem Wuchs mit hellroten auf verhältnismäßig
langen Stielen überhängenden
Blumen;
Erica vagansL., mit weißen, paarig stehenden Blütenglöckchen wie
die der Maiblume;
Erica tetralixL., Sumpfheide (s.
Tafel:
Bicornen,
[* 23] Fig. 2), mit zu vieren stehenden quirligen
Blättern und kugelrunden,
weißen oder rosenroten
Blumen;
endlich die bereits erwähnte Erica arborea,
Baumheide, auf allen unbebauten Hügeln der Mittelmeerländer
gemein und hier überall als Feuerungsmaterial verwendet.
Wegen ihres hohen Wuchses, ihrer reichen
Blüte
[* 24] im
Frühjahre und des zarten Ansehens ihrer weißen oder rosenroten
Blumen ist sie, wo sie im freien
Lande ausdauert, ein Zierstrauch
ersten Ranges. Ihr Wurzelholz wird in der Drechslerei benutzt (s. Bruvèreholz). Manche, wie cinerea,
carnea, ciliaris, vagans, tetralix, sind in
Deutschland völlig winterhart. Man verwendet sie im
Garten
[* 25] am besten für den äußersten Rand der Moorbeete
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