Geschichte. Bewohnt wurde die Landschaft in der ältern Zeit von Hellenen, die aber ebenso wie die Bewohner von
Ätolien und
Akarnanien im 12. Jahrh.
v. Chr. durch eindringende illyr.
Völker verdrängt und zur
Auswanderung nachThessalien
und Mittelgriechenland gezwungen wurden. Diese Illyrer zerfielen in 14 Völkerschaften, unter denen die Chaoner (s. d.)
im NW., die Molotter
(Molosser, s. d.) im
NO. und die Thesproter (in der Landschaft
Thesprotia, s. d.) im S. die mächtigsten
waren. Im 7. Jahrh.
v. Chr. versuchten die Hellenen durch
Anlage der Pflanzstadt
Ambrakia einenTeil des
verlorenen Gebietes wieder zu gräcisieren, aber sie vermochten nicht, außerhalb der Umgebung dieser Stadt in Epirus festen
Fuß zu fassen.
Unter den barbarischen Völkerschaften dehnten die
Molosser ihre Herrschaft allmählich besonders nach
Süden zu aus, unterwarfen
sich das den Thesprotern gehörige Gebiet von Dodona und die Kassopäer; ja der bedeutendste ihrer Könige,
Pyrrhus (s. d.), hatte sogar seit 295
v. Chr. die ganze Landschaft
(Ambrakia, das ihm die Macedonier geschenkt, eingeschlossen)
zu einem Einheitsstaate unter seinem Scepter vereinigt. Nach revolutionärer Beseitigung seiner Dynastie (238‒235
v. Chr.)
entstand ein
Bund der epirot.
Völkerschaften, welcher zur Zeit der
Kriege zwischen Macedoniern und
Römern von nicht geringer polit.
Bedeutung war, aber am Ende des dritten Macedonischen
Krieges nach der Besiegung des Königs
Perseus
[* 3] 167
v. Chr. durch
Ämilius Paullus
(der damals 70 epirot. Ortschaften zerstörte und 150000
Menschen zu Sklaven machte) aufgelöst wurde. Octavian gründete
im südlichsten
Teile der (seit 27
v. Chr. mit der röm.ProvinzAchaia verbundenen) Landschaft die Stadt
Nikopolis zur
Erinnerung an den
Sieg bei
Actium.
Diese blieben im
Besitz von Epirus (abgesehen von der Gewaltherrschaft des
Ali Pascha von Jannina 1788‒1821).
Nur ein kleiner Landstrich östlich vom Artafluß kam 1881 an
Griechenland. Berühmt ist der wilde und schwer zugängliche
Bergdistrikt
Suli oder Suliasi (oberhalb der Westküste) durch die Verteidigung seiner Bewohner
(Sulioten, s. d.) gegen
Ali Pascha. – Epirus bildet jetzt den südl.
Teil des Wilajets Jannina mit der gleichnamigen Hauptstadt. –
Vgl. Merleker, Histor.-geogr.
Darstellung des
Landes und der Bewohner von Epirus
(Tl. 1, Königsb. 1841);
Simon,
Bishop oder
Biscop, das Haupt der
Arminianer (s. d.) nach dem
Tode des
Arminius, geb. in
Amsterdam,
[* 4] studierte seit 1600 in
Leiden,
[* 5] wo er sich dem
Arminius anschloß, ward hier 1606
Magister und 1610 Prediger in Bleiswyk bei
Rotterdam.
[* 6] Den arminianischen Lehrbegriff verteidigte er 1611 im Gespräch zu Haag;
[* 7] 1613 wurde er als
Nachfolger des Gomarus Professor der
Theologie in
Leiden.
Vor der Dordrechter
Synode (s. d.) erschien Episcopius mit 12 Geistlichen zur
Verteidigung der arminianischen
Lehre,
[* 8] fand aber kein
Gehör
[* 9] und wurde nebst allen arminianischen Geistlichen des
Landes verwiesen.
Episcopius wandte sich zuerst nach
Antwerpen,
[* 10] hierauf nach Rouen
[* 11] und
Paris,
[* 12] durfte aber 1626 wieder nach Rotterdam
zurückkehren, übernahm 1634 das Inspektorat und
die erste theol. Professur an dem neuerrichteten Seminar der Remonstranten
in
Amsterdam und starb Zu seinen wichtigsten
Schriften gehören die
«Confessio» (1622),
die mit diesem Werke in
Verbindung
stehende «Apologia» (1629) und seine unvollendet gebliebenen
«Institutiones theologicae». Eine Gesamtausgabe seiner Werke besorgten
Curcelläus und Poelenburgh (2 Bde., Amsterd.
1650‒65).
hervorragende
Buchdrucker- und Buchhändlerfamilie zu Basel
[* 13] im 16. Jahrh., deren Nachkommen unter dem deutschen
NamenBischofs noch jetzt zu den angesehensten Geschlechtern dieser Stadt zählen.
Nikolaus Episcopius, geb. 1501 zu Rittershofen bei
Weißenburg
[* 14] im Elsaß, erwarb 1520 zu Basel
das
Bürgerrecht, scheint diese Stadt zunächst aber wieder verlassen zu haben und erst
gegen 1529 dahin zurückgekehrt zu sein. In diesem Jahre vermählte er sich mit Justina, des berühmten Buchhändlers Joh.
Froben Tochter.
Mit seinem Schwager Hieron.
Froben und mit Joh. Herwagen, dem zweiten Mann der
Witwe Joh.
Frobens, begründete
er ein Verlagsgeschäft, aus welchem 1531 Herwagen ausschied, während die beiden Schwäger für immer vereint blieben. Sie
gaben zahlreiche philol. und theol.
Texte und
Schriften heraus, die sich durch
Ausstattung und Genauigkeit auszeichneten. Episcopius starb
ein halbes Jahr später starben seine
Witwe und vier seiner
Kinder an der
Pest.
Nikolaus (Ⅱ.) Episcopius, Sohn des vorigen, geb. 1531, hatte sich frühzeitig dem
Beruf seines
Vaters gewidmet, sodaß bereits 1553
Bücher in seinem Verlage erschienen. Er starb an der
Pest. –
Sein Sohn
Nikolaus (Ⅲ.), geb. 1555, wurde gleichfalls
Buchdrucker, starb aber schon im Okt. 1582. Dessen
gleichnamiger Sohn hat sich als Staatsmann ausgezeichnet. – Eusebius der
Bruder des
Nikolaus (Ⅱ.), geb. 1540, gest.
trat 1565 in Gemeinschaft mit seinem
BruderNikolaus und erwarb 1568 die Herwagensche
Buchhandlung. Sein
Druckerzeichen war eine
aus einerWolke reichende
Hand
[* 15] mit einem
Bischofsstab, auf dem ein Kranich steht. –
Vgl. Stockmeyer und
Reber, Beiträge zur Basler Buchdruckergeschichte
(Bas. 1840);
Episcopus in partĭbus (infidelĭum),Bischöfe mit
Titeln von
Ländern und
Städten, die früher christlich waren, jetzt aber von Andersgläubigen bewohnt werden;