2. Ausg. 1845-46, auch jeder
Band
[* 2] unter besonderm
Titel; «Ausgewählte
Schriften des heiligen Eötvös von
Syrien aus dem
Syrischen
und
Griechischen übersetzt», 3 Bde.,
Kempten
[* 3] 1870-76; «Die Reden gegen die
Ketzer», ebd. 1850; «Marienrosen aus Damaskus», 2. Ausg.,
Innsbr. 1855; «Reden über Selbstverleugnung und
einsame Lebensweise», ebd. 1871),
von C. Macke
(«Hymnen aus dem Zweiströmeland», Mainz
[* 4] 1882) und in Zeitschriften
von C.
Kayser («Passionspredigten» 1883 und «Ein
Brief an die Bergbrüder» 1884),
G.
Bickell («Gedichte gegen Julian den
Apostaten») und
Skat Rördam (zehn Gedichte in der «Theologisk
Tidsskrift», Kopenh. 1878); ins
Englische
[* 5] von
Morris (Oxf. 1847) und Burgeß, «Hymus and
homilies» (Lond. 1853) und ins
Italienische von Paggi und Lasinio (1851).
Über E.s exegetische Leistungen handeln Lengerke,
De Ephraemo sacrae scripturae interprete
(Halle
[* 6] 1828) und
De Ephraemi arte hermeneutica (Königsb. 1831), und D. Gerson,
Über die
Kommentarien des Eötvös
Syrus im Verhältnis zur jüd. Exegese; über seine Bedeutung als Dichter
Ferry, S. Ephrem poète (Nimes
[* 7] 1877). - Das «Leben des heiligen Eötvös» schrieben
Alsleben (Berl. 1853) und Zingerle im 1. Bde.
seiner
Übersetzung in der
Kemptener Sammlung.
1) Stadt in
Palästina
[* 8] an der Grenze der
ReicheJuda und Israel, die nach dem Onomastikon des Eusebius und Hieronymus etwa bei
dem heutigen Dorfe Sindschil, 30 km nördlich von
Jerusalem,
[* 9] gelegen haben
soll. - 2) Sehr feste Stadt im Ostjordanlande,
von unsicherer
Lage an einem Engpaß, wurde von dem Makkabäer
Judas 164
v. Chr. erobert. - 3) Gebirgszug an der Grenze der
Gebiete von
Juda und
Benjamin, etwa zwischen den jetzigen Orten
Beit Iksa und Karjet Enab (Kirjath Jearim).
oder (in Zusammensetzungen, wo das Kompositionswort mit einem aspirierten
Vokal anfängt) Eph..., griech.
Vorwort,
bedeutet auf, über, bei, über etwas hin, gegen (feindlich), zeigt auch eine Wiederholung und Erneuerung an.
(grch.), ein angeborener Überschuß der
Haut
[* 11] der Nasenwurzel, welcher beiderseits in
Form einer vertikal stehenden Falte den innern Augenwinkel überragt.
griechischer dramat.
Dichter,
Vertreter einer eigenen Gattung der Komödie, der dorisch-sicilischen, wurde
im 5. Jahrh.
v. Chr. auf der
Insel Kos geboren. Er kam frühzeitig nach dem sicil. Megara und ließ sich, spätestens nach
der Zerstörung dieser Stadt durch Gelon, in
Syrakus
[* 13] nieder, wo er an dem
Hofe des Königs Hiero gastliche
Aufnahme fand, durch seine
Dichtungen außerordentlichen Beifall sich erwarb und im hohen Greisenalter starb. Die sicil. Komödie
des Epicharmus, früher ausgebildet als die attische, ging aus den
Mimen (s. d.) hervor, deren unzusammenhängende
Bilder und Scenen
Epicharmus zu rasch verlaufenden, heiter bewegten
Stücken, übrigens wohl ohne künstlich geschürzten Knoten,
zu verbinden wußte. Epicharmus soll das
Akrostichon (s. d.) erfunden haben. Die Bruchstücke sind von
Ahrens
(«De dialecto dorica»,
Gött. 1843),
Lorenz («Leben und
Schriften des Koers Epicharmus», Berl. 1864) und Guigniaut («Fragments
pour servir à l'historie de la comédie antique», Par. 1863) gesammelt
und erläutert worden. Neuentdeckte Verse des Epicharmus besprach Gomperz in den «Mitteilungen
aus der Sammlung der Papyri Erzherzog
Rainer», Bd. 5
(Wien
[* 14] 1889).
eine organische
Verbindung von der Zusammensetzung
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die aus Dichlorhydrin,dem Einwirkungsprodukt von Salzsäure auf
Glycerin, durch Behandeln mit
Ätzkali oderÄtznatron
erhalten wird. Epichlorhydrin ist eine in Wasser unlösliche, leicht bewegliche Flüssigkeit von chloroformähnlichem
Geruch und dem Siedepunkt 117°.
(grch.), in der
Grammatik ein Tiername, der nur ein grammatisches Geschlecht
(Mask. oder
Femin.) hat, aber von beiden natürlichen Geschlechtern gebraucht wird, z. B. der Hase,
[* 15] die
Maus, sowohl vom Männchen wie vom Weibchen.
(Epikuros), griech.
Philosoph, geb. 341
v. Chr. zu
Athen
[* 16] oder
Samos, empfing den ersten philos. Unterricht beim
Platoniker Pamphilus, hörte später den Demokriteer Nausiphanes und wurde ganz für die
Philosophie Demokrits
gewonnen, sodaß er sich eine Zeit lang selbst Demokriteer nannte. Später legte er auf seine
Abweichungen von Demokrit stärkeres
Gewicht und betrachtete sich selbst als den
Urheber der wahren
Philosophie. Er trat als
Lehrer erst in Mitylene und Lampsacus
auf; 306 eröffnete er seine Schule in einem
Garten
[* 17] zu
Athen, der seiner Schule verblieb, die man daher
auch als «den
Garten» des Epicurus bezeichnete. Er starb um 270 in
Athen. Seine zahlreichen
Schriften waren zum
Teil mit einer gewissen
Nachlässigkeit abgefaßt; nicht unbedeutende Reste davon sind erhalten (hg. von H.
Usener, «Epicurea», Lpz.
1887; über einen neuen Fund vgl. denselben im «Rheinischen
Museum», Bd. XLVII).
Epicurus'
Philosophie gliedert sich wie die stoische deutlich in
Logik, Physik und Ethik, auch fällt ebenfalls bei ihm das Schwergewicht
auf die Ethik. Seine
Logik, von ihm Kanonik genannt, stellt den
«Kanon» oder die Norm der Erkenntnis fest;
sie bildet eigentlich nur die Einleitung in die Physik. Das Hauptkriterium (Fundament der wahren
¶
mehr
Erkenntnis) ist die Wahrnehmung, sie ist weder zu widerlegen durch andere Wahrnehmungen (denn keine streitet mit der andern),
noch durch die Vernunft, die selbst ganz und gar von der Wahrnehmung abhängt. Auch die Phantasmen der Wahnsinnigen sowie die
Träume sind, als evidente Wahrnehmungen, nicht bloß unleugbar wirklich, sondern eben darum auch
wahr. Ein zweites Kriterium ist die prolepsis, die mit dem Wort verbundene, aus der Erinnerung vieler gleichartiger Wahrnehmungen
entstandene Vorstellung (nicht zu verwechseln mit der stoischen prolepsis oder ennoia).
Kriterien sind außerdem die Gefühle (pathe), nämlich für das praktische Verhalten. Alle Möglichkeit des Irrtums hingegen
beruht allein auf der Meinung (doxa) oder Annahme (hypolepsis), die, über die gegebene Wahrnehmung hinausgehend,
teils auf ein künftig Wahrzunehmendes (prosmenon), teils auf überhaupt nicht Wahrnehmbares (adelon) sich erstreckt. Eine
solche ist wahr im ersten Falle, wenn die spätere Wahrnehmung für sie zeugt (epimartyresis), im zweiten, wenn wenigstens
keine Wahrnehmung gegen sie zeugt (uk antimartyresis).
Nur so gewinnt Epicurus die Gewißheit von der Existenz der Atome und des Leeren. Da aber diese Erkenntnis doch über das Gebiet des
Wahrnehmbaren hinausgeht, so muß Epicurus gegen die sensualistische Tendenz seiner Erkenntnislehre, dem theoretischen Denken einige
Zugeständnisse machen. Die Physik des Epicurus beruht auf der Voraussetzung des Atomismus. Abweichend von Demokrit
nimmt Epicurus eine grundlose Abweichung der Atome von dem ursprünglich senkrechten Fall als Anstoß zur Weltbildung an. Die Teleologie,
vollends die Annahme einer göttlichen Leitung des Weltlaufs, bekämpft er ebenso wie Demokrit, desgleichen hält er die Annahme
unendlich vieler Welten fest.
Die wirkliche Größe der Sonne
[* 19] und der Gestirne unterscheidet sich nach ihm nicht von der scheinbaren.
Die Seele ist ein feiner luftähnlicher Stoff; mit dem Tode zerstreut sie sich und alle Empfindung hört auf. Die Wahrnehmung
kommt (wie bei Demokrit) durch Ausflüsse und Bilder zu stande. Die Freiheit der Willkür behauptet Epicurus und schließt daher
die sonst alles beherrschende Notwendigkeit von den Willensakten aus. Die Götter existieren als Körper, aus den feinsten
Atomen gebildet und in den leeren Räumen zwischen den Welten wohnend.
Diese ganze Physik dient, wie auch Epicurus ausdrücklich erklärt, nur der gehörigen Sicherung seiner naturalistischen
Ethik und ist nicht aus selbständigem naturwissenschaftlichem Interesse hervorgegangen. Die Ethik des
Epicurus stützt sich, obwohl ohne principielle Klarheit, auf das Princip der Lust. Doch ist darum nicht jede sich darbietende Lust
zu erstreben, sondern zu berechnen, bei welcher Handlung im ganzen ein Überschuß von Lust (oder ein Minus von Schmerz) sich
ergiebt.
Daher empfiehlt Epicurus Genügsamkeit, Vermeidung kostspieliger, üppiger Genüsse, zur Bewahrung
der Gesundheit und Genußfähigkeit. Daher gehört zum angenehmen Leben auch, daß man vernünftig, anständig und gerecht
lebe, wie umgekehrt mit diesen Tugenden die Annehmlichkeit von selbst folgt. Bisweilen erscheint an Stelle der Lust auch die
bloße Schmerzlosigkeit und Unerschütterlichkeit als Ziel. Die seelische Lust ist von der körperlichen
durchaus abhängig und geht aus ihr hervor, doch hat sie insofern den Vorzug, als sie völlig in unserer Gewalt ist. Daß
diese Moral auf einen ziemlich folgerechten Egoismus hinausläuft, ist klar; das
hindert nicht, daß auf die Freundschaft großer
Wert gelegt wird, denn diese selbst wird wesentlich auf den Nutzen für den, der sie genießt, gegründet,
obwohl daneben, etwas inkonsequent, auch ein uneigennütziges Wohlwollen eingeräumt wird. Die Epikureische Ethik hängt
sichtlich mit der Cyrenaischen, aber auch mit der Demokritischen zusammen.
Im ganzen kam der Epikureismus mit seinem groben Dogmatismus, seiner im ganzen kaum wissenschaftlich zu nennenden
Haltung und moralischen Laxheit der Zeitstimmung entgegen und gewann beträchtlichen Einfluß besonders in der röm.
Welt des Augusteischen Zeitalters. Die Schule des Epicurus zeigt im allgemeinen wenig Selbständigkeit, hervorzuheben
ist nur die Ausbildung einer bestimmten Seite der Logik durch Zeno (s. d.) von Sidon und seine Schüler, wie Demetrius den Lakonier.
Hervorragend ist die dichterische Darstellung der Epikureischen Philosophie in dem Lehrgedichte des Lucretius. Auch Diogenes
Laertius hing der Epikureischen Richtung an, später ist sie so gut wie erloschen. -