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ipso (lat.), eben dadurch, schon deshalb, von selbst, ohne weiteres.
ipso (lat.), eben dadurch, schon deshalb, von selbst, ohne weiteres.
de Beaumont (spr. eóng dĕ bomóng), Charles Geneviève Louis Auguste André Thimothée d', bekannt als Chevalier d'Eon, geheimer Korrespondent Ludwigs XV., gob. 1728 zu Tonnerre in Bourgogne, studierte die Rechte, wurde Advokat und machte sich durch einige polit. Schriften dem Prinzen von Conti bekannt, auf dessen Empfehlung er von Ludwig XV. 1755 eine Mission an den russ. Hof [* 2] erhielt. In viermaliger Sendung, anfangs als Frau verkleidet, gewann er die Gunst der Kaiserin Elisabeth, leitete jahrelang den geheimen Briefwechsel derselben mit Ludwig XV. und wirkte erfolgreich, später als Gesandtschaftssekretär, in dessen Sinne.
Nach der Rücklehr nach Frankreich 1760 betrat er kurze Zeit nicht ohne Auszeichnung die kriegerische Laufbahn und folgte dann dem Herzog von Nivernois (s. Nevers) als Gesandtschaftssekretär nach London. [* 3] Hier spielte er als geheimer Agent dieselbe Rolle wie in Petersburg [* 4] und führte einen geheimen Briefwechsel mit Ludwig XV., der sich neben seiner offiziellen diplomat. Vertretung eine zweite, geheime, ganz persönliche eingerichtet hatte. Als Nivernois nach Frankreich zurückging, blieb Eon de Beaumont als Resident in London und wurde später zum bevollmächtigten Minister ernannt.
Durch eine Hofintrigue gestürzt, von dem Könige mit scheinbarer
Ungnade entlassen, führte er doch die geheimen Korrespondenzen
desselben weiter. Auf
Befehl
Ludwigs XV. hatte er durch Anlegung weiblicher Kleider sein Gefchlecht zweifelhaft machen müssen.
Nach
Ludwigs
Tode wurde er abberufen, einmal in Versailles
[* 5] vorgeladen, dann auf Jahre in die
Provinz verwiesen; wieder zog er
sich von danach
London zurück: die Revolution nahm seine Dienste,
[* 6] die er anbot, nicht an, er wurde als
Emigrant behandelt und starb 1810 in dürftiger
Lage in
London. E.s Werke erschienen u. d. T. «Loisirs
du Chevalier d'E.» (13 Bde., Amsterd.
1775). Die von Gaillardet herausgegebenen «Mémoirs» (2 Bde.,
Par. 1836), die seinen
Namen tragen, sind unecht. -
Vgl. Boutaric, Correspondance secrète du Lois XV sur la politique étrangère (2 Bde., Par. 1806);
[* 8] bei den Römern Aurora genannt, die Göttin der Morgenröte, war eine Tochter des Sonnengottes Hyperion und der Theia, Schwester des Helios [* 9] und der Selene, [* 10] wird aber später auch als Tochter des Helios und der Nacht bezeichnet. Bei Homer ist sie die Gemahlin des Tithonos (s. d.); beider Söhne sind Memnon (s. d.) und Emathion (s. d.). An jedem Morgen erhebt sich Eos, die Göttin mit den rosigen Fingern (Rhododaktylos, bei Homer), vom Lager [* 11] des Tithonos und fährt mit ihren Rossen Lampos und Phaethon aus der Tiefe des Meers herauf, um den Menschen das Licht [* 12] zu bringen.
Ebenso wie einst den Tithonos, entführte sie später den schönen Jäger Orion (s. d.), den Vertreter des beim Erscheinen der Morgenröte verschwindenden Sternbildes. Eine ähnliche Verbindung mit Kephalos (s. d.) erwähnt Hesiod, der aber Astraios (s. d.), den gestirnten Nachthimmel, als ihren Gatten bezeichnet. Diesem gebiert sie die sich am Morgen erhebenden Winde [* 13] Argestes, Zephyros, Boreas und Notos sowie den Hesperos und die Gestirne, was offenbar auf jüngerer Abstraktion beruht. - Auf Bildwerken erscheint Eos meist als jugendliche, voll-
bekleidete Frau mit großen Flügeln, rasch ausschreitend und einen Jüngling auf den Armen tragend, unter dem bald Tithonos, Orion, Kleitos, Kephalos, bald ihr toter Sohn Memnon zu verstehen ist. Später kommt sie auch in gelbem Gewände auf einem Wagen mit geflügelten Rossen aus dem Meer aufsteigend vor, und zuweilen ist sie durch die über ihrem Haupt schwebende Sonnenscheibe [* 14] oder durch einen Nimbus gekennzeichnet.
[* 1] ^[Abb.]
Einigemal trägt sie auch als Tau spendende Göttin Krüge [* 15] in den Händen (s. vorstehende Abbildung). Berühmt ist das Freskogemälde von Guido Reni im Palast Rospigliosi zu Rom [* 16] (Aurora vor dem Wagen des Sonnengottes Blumen streuend; s. Tafel: Italienische Kunst VIII, [* 1] Fig. 1) und das von Guercino in der Villa Ludovisi daselbst. - Eos heißt auch der 221. Planetoid.
Johann Friedrich Freiherr von, Baumeister, Sohn eines Generals Nils Eosander in Riga, [* 17] erbte das Adelsdiplom von Göthe von einem Verwandten, kam 1692 nach Berlin [* 18] an den kurbrandenb. Hof, wurde 1699, nachdem er in des Kurfürsten Auftrag Italien [* 19] und Frankreich bereist hatte, Hofarchitekt und Hauptmann, 1702 Generalquartiermeister und Baudirektor, 1705 Oberst. Infolge der Beschränkung der Hofhaltung beim Regierungsantritt Friedrich Wilhelms 1. trat er 1714 als Generalmajor in schwed. Dienste über.
Nachdem er bei der Belagerung von Stralsund [* 20] von den Preußen [* 21] gefangen, bald aber wieder freigelassen worden war, ging er nach Frankfurt [* 22] a. M., ruinierte durch alchimist. Versuche das weitbekannte Buchhändlerhaus Merian, aus dem er eine Tochter geheiratet hatte, trat dann 1723 in die Dienste Augusts des Starken von Sachsen [* 23] und Polen und starb 1729 in Dresden. [* 24] Als Architekt war der Nebenbuhler und Gegner Schlüters, als schulgerecht gebildeter Künstler gegenüber dem Vertreter üppigen Barockstils. Er baute Schloß Schönhausen bei Berlin (1704), am Schlosse Oranienburg (1706-9) zwei Flügelbauten, das Orangeriehaus und den Gartenpavillon Favorite, das jetzt umgebaute Schlößchen Monbijou (1711), gab dem Charlottenburger Schloß seit 1706 seine jetzige Gestalt und trat nach Schlüters Sturz in dessen Stelle als Schloßbaudirektor. Was im Schlosse sein Werk ist, ist streitig. Sicher zugeschrieben wird ihm das große Triumphthor (Portal III), eine Nachbildung des Konstantinbogens ¶
in Rom, und die Westfaçade, und nach den alten Plänen die Verlängerungen der Flügel am Schloßplatze und Lustgarten. Bei Dresden baute Eosander Schloß Übigau. Er gab in Frankfurt a. M. heraus: «Die Kriegsübung oder der deutsche Soldat» (1. Tl.).