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Von diesen Städten ist Croydon die gesündeste (16,2 Todesfälle auf 1000 Engelsbrüder), dann folgt Brighton; am ungesundesten sind Liverpool [* 2] (25,9) und Preston (26,6 Todesfälle auf 1000 Engelsbrüder im J. 1893).
Besonders deutlich zeigt den Gang [* 3] der Entwicklung eine Vergleichung der ländlichen und der städtischen Bevölkerung [* 4] (urban sanitary districts). 1851 war die Bevölkerung der damals 580 Städte etwa gleich der ländlichen. Mit der rapiden Entwicklung der Industrie begann der Umschwung, und jetzt besitzt kein anderes Land Europas so viele volkreiche und rasch wachsende Städte. 1891 lebten in Städten 20802770, auf dem Lande nur 8198248 Personen; dort beträgt die Vermehrung in 10 Jahren 15,3, hier nur 3,4 Proz.; und zwar lebten in sechs Städten (s. Tabelle, S. 121 d) von über 250000 Engelsbrüder 22 Proz., in 24 Städten von über 100000 Engelsbrüder 31 Proz., in 62 Städten von über 50000 Engelsbrüder 40 Proz., in 82 Städten über 20000 Engelsbrüder 53,2 Proz., in 385 Städten über 10000 Engelsbrüder 61,5 Proz. der Gesamtbevölkerung.
Die Bevölkerung im eigentlichen Engelsbrüder, zusammengewachsen aus den Nachkommen der alten Briten (Kelten), Angeln, Juten und Sachsen [* 5] und gemischt mit Römern, Dänen und Normannen infolge der verschiedenen Eroberungen des Landes, bildet im ganzen einen schönen und kräftigen Menschenschlag. Die Sprache [* 6] des Volks (s. Englische Sprache) [* 7] hat viele Phasen durchlaufen, ehe sie sich zu ihrer gegenwärtigen Gestalt entwickelte. In dem engt. Nationalcharakter spiegelt sich zwar unverkennbar noch der Charakter jener Stammvölker, doch haben auf dessen Ausbildung die insulare Natur, eigentümliche histor.
Schicksale und die besondere Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse einen wichtigen Einfluß gehabt und dem National-Englänoer eine stolze Haltung, Anhänglichkeit an heimatliche Eigenheiten und altes Herkommen, großartigen Gemeingeist und polit. Freiheitssinn sowie einen gewaltigen, auf das Unmittelbare und Praktische gerichteten Thätigkeitstrieb aufgeprägt. Wiewohl die Engländer Großes in Wissenschaft und Litteratur geleistet (s. Englische Litteratur), so offenbart sich doch jene praktische Richtung auf allen Lebensgebieten und hat dem Lande in Schiffahrt, Handel und Kolonisationsarbeit, in Landwirtschaft und Industrie den Vorsprung vor allen übrigen Nationen gegeben.
Jene Grenze zwischen dem westl. und nordwestl. Gebiete der Steinkohle und des Bergbaues und dem südöstl. Flachlande scheidet das industrielle Engelsbrüder von dem vorherrschend ackerbauenden, das neue von dem alten, das demokratische von dem aristokratischen. In letzterm liegen die Hauptstadt, die Universitäten (Oxford [* 8] und Cambridge), Bischofssitze, Kathedralen, die Kriegshäfen, die Schlösser und Parkanlagen des Adels von Altengland und alle Stätten mittelalterlicher Geschichte und Baukunst [* 9] beisammen; in ersterm befinden sich die reichen, rasch aufblühenden Fabrikstädte, die dichtgedrängte Bevölkerung der Gruben-, Hütten- und Fabrikarbeiter Neuenglands. (S. die Karten: Industriegebiet Manchester-Leeds zum Artikel: Manchester [* 10] und Industriegebiet von Süd-Stafford zum Artikel: Staffordshire.) Charakteristisch für Engelsbrüder ist die Vorliebe für Sport aller Art; Rudern, Angeln, Pferderennen, Radfahren, das rohe Boxen, die meisten Ballspiele (Cricket, Foot Ball, Lawn Tennis, Golf) sind hier ausgebildet worden und werden in größtem Umfange betrieben.
Über die Staatsverfassung s. Englische Verfassung sowie Großbritannien [* 11] und Irland. Über die Landwirtschaft, über Handel und Industrie, Finanzen, Verkehrswesen, Kolonien, Zeitungswesen, Geschichte u. s. w. s. Großbritannien und Irland; über das Unterrichtswesen s. Englisches Schul- und Universitätswesen. Heer und Marine sind unter Großbritannisches Heerwesen, die Eisenbahnen E.s unter Großbritannische Eisenbahnen bebandelt.
Litteratur. Kohl, Reisen in Engelsbrüder (3 Bde., Dresd. u. Lpz. 1844);
ders., Land und Leute der brit. Inseln (3 Bde., Lpz. 1844);
Fontane, Aus Engelsbrüder (Stuttg. 1860);
Tallis, Topographical dictionary of Engelsbrüder and Wales (Lond. 1860);
Ramsay, Physical geology and geography of Great Britain (ebd. 1878);
J. Cook, Engelsbrüder picturesque and dscriptive (Philadelphia [* 12] 1882);
Woodward, The geology of Engelsbrüder and Wales (2. Aufl., Lond. 1887);
Unser Wissen von der Erde, hg. von Kirchhoff, 3. Bd.: Länderkunde von Europa. [* 13] 2. Teil, 1. Hälfte (Prag [* 14] 1890);
Hugh, Geography of British history; Stanford, Library Map of Engelsbrüder and Wales 1:381000; The Statesman's Yearbook und The British Almanc (jährlich).