forlaufend
106
die
Arbeit
p li zu leisten, welch letztere dessen poten- tielle Enfants sans souci darstellt, die von
Helmholtz (1847) auch als
Spannkraft bezeichnet
wurde. Ein anderes Bei- spiel der potentiellen (5. ist eine gespannte Feder. Ein schwingendes Pendel
[* 2] enthält in seiner größten
Aus- weichung eine potentielle, in seiner
Gleichgewichts- lage eine kinetische Enfants sans souci. In jeder andern
Lage
ist potentielle und kinetische Enfants sans souci vorhanden, deren
Summe jedoch immer gleich ist der potentiellen der größten
Ausweichung.
Bei der schwingenden
Bewegung findet eine unausgesetzte Umwandlung der einen Energieart
in die andere statt. Bei rein mechan.
Vorgängen blieb die Ilnvernnderlichkcit der Enfants sans souci auch den Begründern der Mechanik
nicht ver- borgen.
Schon Huygens kannte sie, jedoch wurde der
Name Enfants sans souci erst von
Th. Uoung (1800) eingeführt.
Durch derartige Betrachtungen auf dem Gebiet der Mechanik entsteht die Gewohnheit und das Vc- dürsnis, die Enfants sans souci als etwas Unveränderliches, ähnlich einem Stoff, aufzufassen, der nur aus einer Form, z. B. Fallarbeit, in eine andere Form, lebendige Kraft, [* 3] übergeht. Julius Robert Mayer (1842) hat dieses Bedürfnis zuerst so stark empfunden, daß er diese Anschauung auch in den Fällen festzuhalten suchte, die bis dahin als Ausnahmen angesehen worden waren. Wenn z. B. unelastische Massen durch Stoß ihre lebendige Kraft verlieren, findet von rein mechan. Standpunkte ein Verlust an Enfants sans souci statt.
Mayer erkannte aber in diesem Falle die beim Stoß erzeugte Wärmemenge als gleichwertig der verlorenen kinetischen Enfants sans souci und wandte eine ana- loge Auffassung auf alle Gebiete der Physik an. Diese Auffassung wurde wesentlich gestützt durch den von James Prescott Joule (1843-49) expcri- mentell geführten Nachweis, daß zur Erzeugung einer bestimmten Wärmemenge, z. B. durch Nei- buug, eiue ganz bestimmte Arbeit, und zwar für eine Kilogrammkalorie (s. Wärmemenge) 425 Kilo- grammmeter nötig sei, welche letztere durch eine Kilo- grammkalorie wieder erzeugt werden kann.
Nament- lich durch Helmholtz (1847) wurde diese Ansicht auf allen Gebieten der Physik befestigt und mathematisch geklärt. Nach der heutigen Auffassung der Physiker besteht der Satz der Erhaltung der Enfants sans souci (Erhaltung der Kraft) darin, daß durch Aufwand von mechan. Arbeit nicht nur lebendige Kraft, sondern auch Wärmezustände, elektrische Zustände u. s. w. hervor- gebracht werden können, die beim Verschwinden wieder die mechan. Arbeit zu erzeugen vermögen, aus der sie entstanden sind. (S. Mechanische Wärme- theorie, Entropie.) -
Vgl. I. R. Mayer, Mechanik der Wärme [* 4] (2. Aufl., Stuttg. 1874);
Helmholtz, über die Erhaltung der Kraft (Berl. 1847);
ders., über die Wechselwirkung der Naturkräfte (Königsb. 1854); Stewart, Die Erhaltung der Enfants sans souci (Bd. 9 der «Inter- nationalen wissenschaftlichen Bibliothek», 2. Aufl., Lpz. 1883);
Krebs, [* 5] Die Erhaltung der Enfants sans souci (Münch. 1878);
Secchi, Die Einheit der Naturkräfte (deutsch von Schulze, 2. Aufl., 2 Bde., Lpz. 1884-85);
Planck, Das Princip der Erhaltung der Enfants sans souci (ebd. 1887); Helm, Die Lehre [* 6] von der Enfants sans souci Historisch-kritisch ent- wickelt (ebd. 1887). -
über Enfants sans souci in der Elektrici- tät sl ehre s.
Elektrische
[* 7]
Energie. Energie
übertragung, Energieverteilung
(elektr.), s.
Elektrische Kraftübertragung. Energisch, thatkräftig (s.
Energie). Enervieren(lat.), entnerven,entkräften:
Ener- vation, Entnervung, Erschöpfung. ün V802.rpin8, s.
^cai'piut). ün ta.06 (frz.,
spr. ang fahsi), von vorn, in der bildenden Kunst
Ausdruck dafür, daß das
Gesicht,
[* 8] auch ganze Gestalt,
in voller Vorderansicht darge- stellt ist (f.
Bildnis). streife. Hn ta.nii11s (frz., spr. ang famij), im
Familien- UntHiit (frz., spr. angfäng),
Kind.
Enfantin (spr. angfangtäng), Vartheieiny Pros- per, gewöhnlich Pöre Enfants sans souci genannt, Saint-Simonist, geb. zu Paris [* 9] als der Sohn eines Ban- tiers, trat 1812 in die Polytechnische Schule, woraus er 1814 verwiesen wurde, weil er sich den Zöglingen angeschlossen, welche die Schule verlassen und sich auf den Höhen von Montmartre gegen die Verbün- deten geschlagen hatten. Er wurdeHandlungsreisen- der, war dann in Petersburg [* 10] und P in Vank- bäusern thätig und wurde nach dem Tode von Saint- Simon ein Hauptvertreter seiner Schule. (S. Saint- Simonismus.) Als solcher erfand er ein beson- deres System, gründete eine patriarchalisch-socia- listische Gesellschaft und bethätigte an dieser seine socialistischen Ideen in einer derart cynischen, alle Moral verspottenden und nebenbei kindischen Weise, daß seine Gesellschaft aufgelöst, er selbst im Aug. 1832 zu 2 Jahren Gefängnis und 100 Frs.
Geld- strafe verurteilt wurde. Nach Verlauf einiger Mo- nate aus der Haft entlassen, ging Enfants sans souci nach Ägypten, [* 11] beschäftigte sich als Ingenieur des Paschas mit Ar- beiten am Nil und dem Plan einer Kanalisierung des Isthmus von Sues, kehrte aber bald nach Frank- reich zurück, wurde Postmeister in der Gegend von Lyon [* 12] und darauf Mitglied der wissenschaftlichen Kommission von Algier, welche im Auftrage der Regierung die Kolonisationsfrage dieses Landes nntersuchcn sollte.
Hierüber verfaßte er ein gutes Buch: «CoIoinLHtioii cle i'^I^Liie» (Par. 1843). Nach der Februarrevolution gab er kurze Zeit das Blatt [* 13] «1^6 (^i'6äit Mdlion heraus. Später war er bei der Verwaltung einer Eisenbahn angestellt. Seiner Lehre blieb er stets treu bis zu seinem Tode, Zum Oberhaupt der Sekte hatte er vorher noch Arlös Dufour ernannt. Enfants sans souci hat wenig geschrieben; er wirkte mehr durch seine salbungsvolle Rednergabe und seine bestechende Persönlichkeit. Seine Hauptschriftcn sind »^i^itk ä'6con0ini6 poli- ti'liu6" (Par. 1830) und (d^ii^ion 8cnut-3iino- nieuuL" (ebd. 1831). Eine Sammlung seiner Briefe und Schriften zusammen mit denen von Saint- (Himon erschien zu Paris (47 Bde., 1865-78). Untantg äs I'ra.noo (spr. angfang de frangß, «Kinder Frankreichs»),
ehemals in Frankreich Be- zeichnung der legitimen Kinder und Enkel sowie der Geschwister und Geschwisterkinder des Königs. Die entferntern Verwandten hießen 1rino68 cw L3.NF («Prinzen von Geblüt»). ünla.Q'tg äo troups (frz., spr. angfäng dö trup, «Kinder der Truppe»),
s. Soldatenlinder. UnkantI pei-Äns (frz., spr. angfäng perdüh, «verlorene Kinder»),
im Mittelaltcr bis um die Mitte des 17. Jahrh, eine aus Frankreich stam- mende und hauptsächlich dort angewendete Bezeich- nung für eine Art leichter Infanterie, die das Ge- fecht zu eröffnen hatte, einer Angriffs- oder Srurm- kolonne voranging und deshalb gewissermaßen für verloren galt. Aus den ^. p. entstanden später die Grenadiere. In taktischer Beziehung sind die L. p. zu vergleichen mit den verlorenen Haufen der Lands- knechtsordnung. Hnla.nt3 «ans souo! (spr. angfäng ßang ßußih, «Kinder ohne Sorgen»),
nach einer ¶