der Karawanenstraße nach Hamah und Haleb, war zur Zeit des Pompejus Hauptstadt eines kleinen arab.
Reichs. Emesa wurde nach 72
u.
Chr. durch die
Römer
[* 2] unmittelbar mit der syr.
Provinz verschmolzen. Die Stadt war die
Heimat der Familie
der Kaiserin Julia Domna, deren Sohn
Caracalla eine röm.
Kolonie dahin führte. Emesa war berühmt wegen
ihres Sonnentempels, an dem der röm.
KaiserHeliogabalus, der hier geboren wurde, als
Knabe die
Stelle eines Oberpriesters des
Sonnengottes (syr.
Elagabal, s. d.) bekleidete.
Der
Kaiser Domitius
Aurelianus besiegte hier 273 n.Chr. die palmyrenische Königin
Zenobia (s. d.), zu deren
Reich Emesa ebenfalls
gehört hatte. Nach dem
Sturze der röm. und byzant. Herrschaft fiel Emesa nacheinander in die
Hände der
Araber,
Seldschuken, Kreuzfahrer und zuletzt der
Osmanen, die es noch gegenwärtig besitzen.
KeinDenkmal seiner alten Herrlichkeit
ist erhalten geblieben. Kriegsgeschichtlich ist der Ort denkwürdig wegen der Eroberungen durch den
Seldschuken Tutusch 1093,
durch Emadeddin Zenki 1138 und
Saladin 1175, der großen
Niederlagen der Mongolen und und
deren
Sieg über die Ägypter sowie durch den
Sieg Ibrahim Paschas über den Pascha von
Aleppo Gegenwärtig
Homs, Hems oder
Hums genannt, ist es eine nach orient.Begriffen durch
Ackerbau und
Gewerbe blühende Stadt
mit ungefähr 23000 Emesa im Wilajet
Syrien, Sandschak Hamah. Die Einwohner, worunter etwa 6500
Christen meist griech. Bekenntnisses,
gelten für die
Schildbürger des Morgenlandes.
das
Alkaloid der Ipecacuanhawurzel, das deren brechenerregende Wirkung besitzt. Es besitzt
die Formel C30H40N2O5 , ist eine zweisäurige
Base und krystallisiert aus konzentrierten
ätherischen Lösungen in deutlich entwickelten
Nadeln.
[* 3] Das Emetin des
Handels ist ein
weißes Pulver von schwach bitterm und kratzendem
Geschmack, schmilzt bei 62‒65°. In Wasser ist es schwer, in andern Lösungsmitteln meist leicht
löslich. Mit Säuren bildet es leicht lösliche, aber nicht krystallisierende
Salze, nur das
Nitrat ist schwer löslich. An der
Luft wird das Emetin unter Gelbfärbung verändert; es findet übrigens nur sehr selten Anwendung als
Brechmittel und ist vom
Apomorphin darin verdrängt. Am reichlichsten, bis zu 16 Proz., findet es
sich in der Rinde der
Wurzel.
[* 4]
(lat.; frz. Émigrés), im allgemeinen
Sinne Auswanderer, die sich polit. oder religiösem Druck
durch Verlassen ihrer
Heimat entziehen; insbesondere werden die während der
Französischen Revolution ausgewanderten
Franzosen
so genannt, wogegen die unter
Ludwig ⅩⅣ. flüchtig Gewordenen als
Réfugiés (s. d.) bezeichnet werden. Nach dem
Aufstand
zu
Paris
[* 7] und der Einnahme der
Bastille, verließen zuerst die königl. Prinzen, die
Grafen von Provence
(Ludwig ⅩⅧ.) und von
Artois
(Karl Ⅹ.) den franz.
Boden.
Ihnen folgten, besonders nach der
Annahmeder Verfassung
von 1791, alle die, welche durch die Abschaffung der Privilegien verletzt
oder der Verfolgung ausgesetzt waren. Der
Adel verließ seine Schlösser, die Offiziere, die fast durchgehends adlig waren,
gingen zum
Teil mit ganzen Compagnien über die Grenzen,
[* 8] nicht bloß weil
sie der Revolution feind waren,
sondern weil sie es mit ihrer militär. Pflicht nicht vereinbar hielten, in einer meuternden
Armee weiter zu dienen.
Scharen von Priestern und Mönchen entflohen dem
Eide auf die Konstitution.
Belgien,
[* 9] Piemont,
Holland, die
Schweiz,
[* 10] besonders
aberDeutschland
[* 11] füllten sich mit diesen Flüchtigen, von denen nur wenige ihr Vermögen gerettet hatten;
die größere
Masse befand sich in äußerster Dürftigkeit. Zu Koblenz
[* 12] hatte sich indes um die Prinzen eine Art
Hof
[* 13] versammelt.
Man hatte eine Regierung mit Ministern und einem Gerichtshof eingesetzt, und das sog. auswärtige
Frankreich stand in
Verbindung und Unterhandlung mit den fremden
Höfen, die sich zur
Abwehr und Bekämpfung
der revolutionären Propaganda anschickten; für die Jakobiner ein willkommener
Anlaß, ihre Schreckensherrschaft zu begründen.
Unter dem
Befehl des Prinzen Ludw.
Joseph von Condé (s. d.) wurde 1792 ein Emigrantenkorps gebildet, das der
preuß.
Armee in die Champagne folgte. Sicher hat der Revolution nichts so viel Freunde in
Frankreich gemacht
als dieser Versuch der einst herrschenden
Klasse, mit fremden Waffen
[* 14] die innern Gegner zu stürzen. Bei
Todesstrafe wurde verboten,
die Emigranten zu unterstützen oder mit ihnen in
Verbindung zu treten; 30000
Namen wurden auf die Liste der für immer
Verbannten gesetzt. Erst nach dem verunglückten, von England unterstützten Landungsversuch auf Quiberon 1795 verloren die
den
Mut zu dem Versuch, in
Frankreich mit den Waffen einzudringen. Das früher aus der deutschen Reichskasse besoldete Korps
Condés mußte sich nach dem Frieden von Lunéville förmlich auflösen; einTeil suchte Zuflucht
in
Rußland, wo die verbannten Emigranten
Gelder und Ländereien angewiesen erhielten, andere gingen in engl.
Solde nach
Portugal,
[* 15] bis
der Friede von
Amiens
[* 16] auch dort ihre Dienste
[* 17] überflüssig werden ließ.
Schon unter dem Direktorium hatten sich indes viele um die Rückkehr nach
Frankreich bemüht. Freudig wurde
daher die vom Ersten Konsul
Bonaparte bewilligte allgemeine
Amnestie von einem großen
Teil der Emigranten begrüßt. Doch
erst nach dem
Sturz Napoleons Ⅰ. kehrte der Rest in die
Heimat zurück. Würden, Pensionen und
Ämter wurden ihnen zu teil,
aber nach der
Charte von 1814 konnten sie weder ihre
Güter noch die alten Adelsprivilegien wiedererhalten.
Endlich, nach den heftigsten Reklamationen, wurde auf
Antrag des Ministers
Villèle den Emigranten, die ihre liegenden
Güter verloren
hatten, durch das Gesetz vom eine
Entschädigung von 30 Mill. 3prozentiger
Rente auf das
Kapital von 1000 Mill.
Frs.
zugestanden.
Dieses Gesetz, das die
Besitzer liegender
Güter, den alten
Adel, vor andern begünstigte und eine sehr
willkürliche Ausführung gestattete, war stets ein Gegenstand des lebhaftesten Streites, bis nach der Julirevolution die
völlige
Auseinandersetzung bewirkt und die
Rente durch das Gesetz vom zu Gunsten des
Staates eingezogen ward. –
Vgl.
Antoine [de
Saint-Gervais], Historie des émigrés français (3 Bde.,
Par. 1828);