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gefertigt. Die bei der gewöhnlichen Elektrisiermaschine
[* 2] ans
Glas
[* 3] hergestellten
Teile sind bei denselben und ihren
Kondensatoren
(seidener Flaschen), um der Zerbrechlichkeit vorzubeugen, durch solche ans vulkanisiertem Kantschnk (Ebonit) ersetzt. Die
ersten verläßlichen Sprengmethoden ans weitere strecken mittels elektrischen
Funkens stammen von Shaw (1831), Gätzschmann
(1842) und Elektrisiermaschine Winter (1845). Für Militär. Zwecke hat Ebner (1856) die Elektrisiermaschine Z.
ausgebildet.
Das in
Frankreich übliche Anzünden von Sprengschüssen mittels eines galvanisch erglühenden, sehr seinen und kurzen
Eisen-
oder Platindrahts wurde zuerst vom russ.
Geniekorps (1829) und dann von
Hare (1834) versucht. Die Gleichzeitigkeit des Zündens
mehrerer Schüsse ist besonders bei großen Entfernungen mittels galvanischen
Glühens nicht so sicher
wie mittels des elektrischen
Funkens. Den elektrischen
Strom für den galvanisch erglühenden Eisendraht liefern entweder
großplattige, galvanische
Batterien oder Dynamomaschinen.
Die letztern, sowie (seit 1853) der Ruhmkorffsche Funkeninduktor (s. Induktionsmaschinen), können
auch zum Zünden mittels des elektrischen
Funkens benutzt werden. Sehr einfach sind die magnetelektrischen
Induktoren für die Elektrisiermaschine Z. mittels des elektrischen
Funkens von
Markus (seit etwa 1864),
Breguet,
Siemens u. a.; sie sind noch
auf große Entfernungen wirksam. Hierzu ist aber notwendig, daß die obengenannte elektrische
Zündmasse durch einen geringen
Zusatz (etwa ein Fünftel) eines halbleitenden
Erzes, z. B. Schwefelblei, Schwefelkupfer u. dgl.,
für die Elektrisiermaschine Z. empfindlicher gemacht werde. Die höchst empfindliche
Abelsche Zündmasse besteht aus 4
Teilen Phosphorkupfer
und 7
Teilen Kaliumchlorat. Die Elektrisiermaschine Z. kann auch bei den Seeminen
(Torpedos)
[* 4] die Explosion dadurch hervorrufen, daß der
Stoß
des feindlichen Schiffs gegen einen der am
Torpedo im
Kreise
[* 5] liegenden Puffer die Berührung der Batteriepole,
mithin das Erglühen eines in der
Sprengladung liegenden kurzen
Eisen- oder Platindrahts bewirkt (Ebner 1859). - Die Elektrisiermaschine Z.
kommt auch bei
Geschützen, namentlich schweren Kalibers, neuerdings vielfach in Anwendung, hauptsächlich, wenn dieselben
in Panzerdrehtürmen stehen. Hier ermöglicht die Elektrisiermaschine Z., daß die
Türme fortwährend gedreht und die
Rohre an beliebiger
Stelle abgefeuert werden können. -
Vgl. Notizen über neuere kriegstechnische Gegenstände (Wien, [* 6] Staatsdruckerei, 1871);
Die Sprengtechnik (Wien, Bureau für Sprengtechnik, 1881).
Elektrisiermaschine, jede mechan. Vorrichtung zur reichlichen Erzeugung und Ansammlung von Elektricität. Die ältern Vorrichtungen dieser Art zielen darauf ab, durch Reibung [* 7] eines Nichtleiters mit einem zur Erde abgeleiteten Leiter (dem Reib zeug) Elektricität zu erzeugen, die in einem besondern Leiter, gewöhnlich einer Metallkugel aus einem Glasfuß (dem Konduktor), aufgesammelt wird. Alle derartigen Maschinen heißen Reibungs-Elektrisiermaschinen.
Die jetzt noch gebräuchlichste dieser Konstruktionen ist die von Winter in Wien (1830) herrührende. Dieselbe hat folgende Konstruktion. Der geriebene Nichtleiter wird durch eine starke kreisförmige Spiegelglasscheibe gebildet. Durch dieselbe ist eine gläserne Achse gesteckt, die sich mit einer Handkurbel umdrehen läßt und deren Lager [* 8] von Glasfüßen getragen werden. Das Reibzeug besteht ans zwei flachen Lederkissen, deren Oberflächen mit einem Amalgam bestrichen sind; gewöhnlich wird das von Kienmayer 1788 angegebene benutzt, das ans 2 Teilen Quecksilber, 1 Teil Zink und 1 Teil Zinn besteht.
Die Lederkissen sitzen in einer Holzgabel, die durch einen Glasfuß gehalten wird, und die amalgamierten Flächen werden durch Federn sanft gegen die beiden Ebenen der Glasscheibe gedrückt. Das Reibzeug wird für gewöhnlich durch eine Metallkette leitend mit der Erde verbunden. Die auf der Glasscheibe entstehende positive Elektricität wird von den Saugern zum Konduktor geleitet. Dieser besteht aus einer Messingkugel, die von einer isolierenden Glassäule getragen wird. Er trägt die Sanger, die ans zwei hölzernen parallelen Ringen bestehen, durch deren Zwischenraum sich die Glasscheibe hindurchdreht.
Die der Glasscheibe zugekehrten Seiten der Ringe sind mit Metallspitzen besetzt, welche die eigentliche Übertragung der Elektricität von der Scheibe nach dem Konduktor bewirken und zwar auf folgende Weise. Die bei der Drehung sich mit positiver Elektricität ladenden Oberflächenteile der Glasscheibe wirken verteilend ans die ursprünglich neutralen Langringe. Ihre negative Elektricität strömt von den Spitzen ans die Glasscheibe über und neutralisiert sich mit einem gleichgroßen Teil der dort befindlichen positiven Elektricität.
Die positive, durch jene Verteilung entstandene Elektricität der Saugringe entweicht nach dem Konduktor, der sich auf diese Weise bei fortgesetzter Drehung der Scheibe mit positiver Elektricität ladet. Weil es hier den Anschein hat, als ob die Spitzen die positive Elektricität der Glasscheibe «einsaugten», so hat man diesen Ausdruck bildlich für jene Wirkung der Spitzen gebraucht. Um auch die negative Elektricität des Reibzeugs zu sammeln, beseitigt man die leitende Kette und verbindet es mit einer ebenfalls isolierten Kugel, dem negativen Konduktor, der auch direkt an dem Reibzeug angebracht sein kann.
Verbindet man beide Konduktoren miteinander, so erhält man einen Strom von Elektricität, der zum Teil dieselben Eigenschaften wie der galvanische Strom besitzt, sich aber zu Versuchen wegen seiner Ungleichmäßigkeit nicht eignet. Gewöhnlich benutzt man nur den positiven Konduktor. Das wesentliche der Winterschen Maschine [* 9] besteht darin, daß das Reibzeug in weiterer Entfernung von den sog. Saugern abliegt als bei den Elektrisiermaschine älterer Zeit, sodaß die angesammelte Elektricität nicht so leicht wie ehedem von dem positiven Konduktor nach dem Reibzeuge zurückschlagen kann.
Infolgedessen zeigt sich die elektrische
Spannung größer als bei den Elektrisiermaschine älterer Konstruktion. Um die
Elektrische
[* 10] Kapacität (s. d.), also die Sättigung der Funken, zu erhöhen,
kann man auf den positiven Konduktor einen großen
Ring aufsetzen. Derselbe ist gewöhnlich aus Holz
[* 11] und ist von einem Kupferdraht
durchzogen. Sinnreich waren die Elektrisiermaschine von
van Marum (1790), deren kugelförmiger Konduktor bald mit positiver, bald mit
negativer Elektricität geladen werden konnte, je nachdem dessen Zuleitarme mit der elektrischen
Glasscheibe oder dem Reibzeug
in Berührung gebracht wurden. In früherer Zeit wurden zuweilen sehr große Elektrisiermaschine gebaut. Eine der
größten Elektrisiermaschine ist jene, die Cuthbertson nach der Anleitung von
van Marum für das Teylersche Museum in
Haarlem
[* 12] verfertigt
hat. Diese daselbst noch vorhandene Elektrisiermaschine besitzt zwei 165 cm im Durchmesser haltende Glasscheiben und
acht Reibzeuge.
Ihre elektrische
Influenz ist noch in einer Entfernung von mehr als 12 in bemerkbar, und Funken schlagen
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