Bei den durch die
[* 3] Elektrische Polarisation erhaltenen Gasbatterien läßt man von dem ursprünglichen elektrischen
Strom eine chem.
Arbeit vollbringen und wandelt dann letztere wieder in elektrischen
Strom um. Diese Zurückerstattung der ursprünglichen
Leistung des elektrischen
Stroms läßt sich sogar auf spätere
Zeiten verschieben, sodaß in einem solchen
die
Arbeit des
Stroms für den zukünftigen Gebrauch aufgespeichert erscheint. Dieses Princip hat man angewendet, um
Accumulatoren
[* 4] (s. d.) zu konstruieren.
[* 3]Post,Benutzung der Elektricität zur
Beförderung von Gegenständen.
Schon 1862 schlug H. Cook in Manchester
[* 5] vor, einen eisernen Wagen in einer aus Drahtrollen gebildeten
Röhre dadurch fortzubewegen, daß eine
auf dem Wagen befindliche
galvanische Batterie stets nur durch eine Rolle geschlossen würde, aber der Reihe nach fortschreitend. 1865 wollte
G.
Bonelli an
Stelle der elektromagnetischen
Anziehung die elektrodynamische setzen. Einen etwas andern Weg empfahl H. Militzer 1865. Die
Einrichtungen von Ch. Bontemps und von WernerSiemens (1880) schlossen sich denen der elektrischen Eisenbahnen
an. In jüngster Zeit (seit 1890) sind neue, nicht ungünstig ausgefallene Versuche in
Amerika
[* 6] mit einer Elektrische Post von Professor
Dolbear und Williams angestellt worden, welche sich im Grundgedanken mit den
Vorschlägen von Cook begegnen: ein längerer
stählerner Kasten soll
Briefe und kleine
Pakete aufnehmen und sich in einer Reihe von Drahtspulen mit
zwei Rädern auf einer Schiene bewegen und zugleich an einer obern Schiene durch zwei kleine Flantschräder geführt werden;
der
Strom einer Dynamomaschine wird mittels einer Leitung zugeführt und durchläuft der Reihe nach immer nur eine
Spule.
Bei
der 1891 inDorchester,Mass., ausgeführten, 852 m langen und in sich zurücklaufenden Versuchsbahn,
mit
Steigungen bis 4,5 Proz., bildete den Wagen ein 3,6 m langes Rohr aus Schmiedeeisen, das etwa 10000
Briefe fassen konnte;
die erreichte
Geschwindigkeit stieg bis 54 km in der
Stunde.
[* 1]Aufzug,
[* 7] s.
Aufzug^[= # jede zum Emporheben und Herablassen von Lasten dienende Maschine (s. Hebeapparate), insbesondere ...] (Bd. 2, S. 104b).
[* 1]Geruch, ein
Geruch, der auftritt, wenn der Sauerstoff der atmosphärischen Luft durch Überströmen von
Elektricität, z. B. beim Drehen einer
Influenzmaschine, sich allotropisch so verändert, daß er viel
kräftiger oxydierend wirkt als der gewöhnliche Sauerstoff. Dieser höchst aktive, allotropische Sauerstoff heißt Ozon
(s. d.); er regt die
Geruchsnerven in der charakteristischen
Weise an, die man mit Elektrischer Geruch bezeichnet. Der
Geruch während und
nach Gewittern mit elektrischen Entladungen rührt von der elektrischen Ozonierung des Sauerstoffs der Luft her.
Läßt man
elektrische Büschel in einer metallenen Hohlkugel übersprühen, so findet in derselben eine starke Ozonentwicklung
statt, die durch nachher eingebrachtes feuchtes Jodkaliumkleisterpapier nachgewiesen werden kann.
Beim Öffnen der
Kugel tritt
der charakteristische
Geruch hervor. So stark ozonisierte Luft
wirkt sehr heftig auf die
Atmungsorgane.
Der metallische Deckel eines Glascylinders (s. beistehende
[* 1]
Figur), in welchem
sich die Kügelchen befinden, wird mit dem Konduktor einer Elektrisiermaschine
[* 9] verbunden.
Die Kügelchen werden von dem Deckel
angezogen und, da sie sich mit gleichnamiger Elektricität laden, sofort wieder abgestoßen, geben ihre
Elektricität an den leitend mit der Erde verbundenen metallischen
Boden des
Gefäßes ab und werden dann von neuem vom Deckel
angezogen u. s. f.
Wasserstandszeiger,
[* 10] ein zu den
Elektrischen Fernmeldern (s. d.) gehörender
Apparat, der den
Stand eines
Wasserstandszeigers auf elektrischem Wege auf größere Entfernungen überträgt. Die Elektrischer Wasserstandszeiger sind
so eingerichtet, daß ein Schwimmer, der den
Bewegungen des Wasserstandes folgt, durch eine
Kette eine Rolle in
Bewegung setzt.
Der
Apparat von
Siemens & Halske erzeugt durch die
Drehung der Rolle Induktionsströme, die auf einen elektromagnetischen
Zeigerapparat wirken;
Hipp, Hiller u. a. benutzen statt dessen Batterieströme, die durch die
Drehung der
Rolle gesteuert werden und gleichfalls auf ein Zeigerwerk wirken.
Säule, soviel wie
Galvanische Batterie
[* 11] (s. d.). ^[= auch Voltasche Batterie, Galvanische Kette oder Säule, Elektrische Batterie oder Säule, heißt ...]
[* 12]Boot, ein durch einen Elektromotor betriebenesBoot. Als Stromquelle kommen heute nur
Accumulatoren in Betracht, weshalb das
Bootnur für kleinere Lustpartien zu gebrauchen ist, die zur Ausgangs- und Ladestation
zurückführen. Die Anwendung des Elektromotors zum Betriebe eines
Bootesan sich ist übrigens keineswegs neu, sie gehört
vielmehr zu den ältesten Anwendungsarten desselben.
Schon 1838 fuhrMor. Herm.
Jacobi in einem durch einen seiner Motoren betriebenen
Boote auf der Newa (vgl. Poggendorffs
Annalen der Physik und
Chemie,
Bd. 51 [1840], S.366), ein Ereignis, das damals allgemein großes
Aufsehen erregte, namentlich da gleichzeitig von Stratingh und
Becker in Groningen und von Botto in
Turin
[* 14] auch durch Elektromotoren
betriebene Wagen und von Davidson und Little elektrisch betriebene
Lokomotiven gebaut wurden (vgl. Pogqendorffs
Annalen, Bd. 47 [1839], S. 78, Practical Mechanic and Engineer's
Magazine, Nov. 1842, S. 49
u. 52 und Mai 1844, S. 290). Das Ereignis führte sogar zur Ausschreibung einer Nationalbelohnung
durch den
DeutschenBundestag für die Konstruktion eines für derartige Zwecke brauchbaren Elektromotors.
Ein größeres
Boot baute und betrieb endlich auch noch
Page in
Philadelphia
[* 15] 1850. In allen diesen Fällen diente als Stromquelle
eine
galvanische Batterie, deren Betrieb für motorische Zwecke sich aber sehr bald als zu kostspielig erwies. Eine der wichtigsten
Arten der Anwendung des Elektrisches Boot dürfte die als Beiboot für größere ohnedies
mit elektrischer Einrichtung versehene Dampfschiffe, event. als
Barkasse für
Kriegsschiffe sein.
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