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Vorbehalt, von wclchem Mecklenburg [* 2] seinen Beitritt zum Bunde abhängig gemacht hatte, und erst 1870 gelang es ein Gesetz zu vereinbaren, welches nach Zahlung einer Abfindungssumme von 1 Mill.Thlrn. an Mecklenburg und 85000 an Anhalt [* 3] den Elbzoll gänzlich aufhob. Vor 1863 betrug der Zoll für Güter der Normalklasse von Hamburg [* 4] bis Magde- burg 0,67 M., bis Böhmen [* 5] 2,1 M. pro Centner, während jetzt die Gesamtfracht 2 M., für Zucker [* 6] von Böhmen bis Hamburg etwa 0,24 M. pro Centner beträgt.
Mit dem ist die bis dahin zollausländische Elbe unterhalb Hamburg bis zur Mündung dem Zollgebiet einverleibt, sodaß alle aus See in die Elbe einpassiercnden Fahrzeuge, mit Ausnahme der für das Freihafengebiet bestimm- ten, der Zollkontrolle unterworfen sind. Für die Verbesserung des Fahrwassers hadcn auf den ihnen zugehörenden Strecken Hamburg und von etwa 1860 ab auch das Königreich Sachsen [* 7] Erhebliches geleistet. Die übrigen Staaten, dar- unter besonders Hannover, [* 8] Mecklenburg und An- halt blieben zurück; auch Preußen [* 9] und Österreich [* 10] haben sich lange Zeit hindurch nicht entschließen wollen, die hohen Kosten an die Verbesserung ihrer Elbstrccken zu wenden.
Bei einer Strombereisung 1869 zeigte sich, daß die 1844 als notwendig be- schlossene Mindesttauchtiefe von 0,835 in an 199 Stellen nicht erreicht war. Seitdem trat aber die längst ersehnte Besserung ein, die jedoch erst nach einer Reihe von Jahren zu größerer Wirkung Verkebr den des Rheins trotz de^cn gleichzeitiger Zunahme beinahe erreicht, obgleich der schiffbare NaMlauf des Rbeins länger, fein Wasserreichtum 2-3mal größer ist. Seit etwa 1870 haben für Verbesserung des Fahrwassers, Hafen- und Quaibauten, Ein- und Ausladeplätze, Leincpfade, Errichtung von Winter- häfen Staat und Gemeinden in Österreich etwa 11 Mill. Fl., in Sachsen 31 Mill. M., in Preu- ßen 72 Mill. M. ausgegeben. In Hamburg ist der Betrag für Flußregulierung verhältnismäßig noch höher.
Infolge diefer Bauten darf der Schiffer bei mittlerm Wasferstande rechnen auf eine benutz- bare Fahrtiefe, bez. Tauchtiefe feines Schiffs: von 0,70 bis 0,90 m von Leitmeritz bis sächs. Grenze, « 0,90 » 1,0 " im Königreich Sachsen, » 1,a « 1,25 » von der sächs. Grenze bis zur Mündung der Saale, « 1,5 » 1,3 " von (Haale-bis Havelmün- dung, » 2,0 von Havelmündung bis Hamburg, " 2,5 » 6 dem Stand von Ebbe und Flut. Der Schiffsverkehr der bei Schandau, an der Nicgripper Schleuse (Planer Kanal) [* 11] und bei Ham- burg-Entenwärdcr durchgegangenen Fahrzeuge zeigt nach der deutschen Reichsstatistik folgendes Bild: Durchschnittlich Zu Be rg Zu Thal [* 12] im Jahr bez. jährlich Frachtschisse Darunter unbeladen Güter (in 100 Flohholz 0 t) Frachtschisse Darunter unbeladen Güter (in ! FlWbolz 1000 t) Schandau ! 1872-75 2418 1918 30,6 3147 5 429,2 154,5 1881-85 5634 4637 170,6 6590 4 1445,7 ! 180,0 1887 7582 6184 193,2 - 8330 6 1657,7 254,3 1890 7823 6462 268,3 - 8458 8 2496,7 ! 307,6 1892 7999 6615 239,0 - 8568 16 2304,0 ! 332,i Niegripper Schleuse 1873-75 1755 558 104,i 4,5 1895 204 147,9 ! 0,i 1881-85 3183 1251 ^ 198,7 0,0 3285 203 376,9 0,8 1887 1025 554 39,3 0,0 3961 186 414,4 1,3 1890 1005 738 31,i 0,5 4848 225 633,6 8,0 1892 978 783 20,9 0,2 4793 100 696,4 1,4 Hamburg- 1872-75 4937 116 438,0 0,7 3739 986 256,4 34,4 1881-85 2516 919 1171,6 4,7 15606 1635 1101,8 8,7 1887 19299 2272 1247,3 0,9 18780 2384 1323,9 18,3 1890 17564 4613 1683,i 0,0 16740 2574 1543,4 12,6 1892 17810 5700 1671,0 15519 3317 1399,0 22,0 kommen konnte.
Auch Osterreich blieb jetzt für seine böhmische Elbe nicht zurück. Nachdem der Schiffs- verkehr sich merkbar gehoben, begannen auch die Städte sHamburg wiederum in erster Linie, sodann Magdeburg, [* 13] Dresden, [* 14] Meißen, [* 15] Pirna,Niesa, Schan- dau, Torgau, [* 16] Tctschen, Laube, Aussig) mit der An- lage neuer Häfen und Quais, kleinere Orte mit der Beschaffung besserer Ein- und Ausladeplätze u. dgl., bald aus eigenen Mitteln, bald mit Unterstützung des Staates oder der Anschluß an den Wasserverkehr juckenden Eisenbahnen.
Hamburg plant eine um- 5asscnde Regulierung der Unterelbe. Jetzt hat der Neben dem oberelbischen und dem Seeverkehr (s. Hamburg) besteht noch auf der Unterelbe der Verkehr der kleinen Segelschiffe, Ewer, der in letzter Zeit eine große Bedeutung gewonnen hat. Die wichtigsten Artikel sind für die Bergfahrt: Ge- treide aller Art, Petroleum, engl. Steinkohlen, Roheisen, Düngemittel, Salz, [* 17] Reis; für die Thal' fahrt: böhm. Braunkohlen, Holz [* 18] in Stämmen und Brettern, Steine aller Art, Ziegel, Rohzucker, Ge- treide. Von böhm. Braunkohle z. B. überschritten auf der Thalfahrt (1892) die sächs. Grenze bei Schandau 1842563 t. Ausgeladen wurden davon ¶
Elbe,
A. von der, Pseudonym der Schriftstellerin Auguste von der Decken (s. d.).