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inseln Pianosa, Palmajola und Monte-Cristo wieder an Toscana, mit welchem es 1860 von Pie- mont annektiert wurde. -
Vgl. L. Simonin, I^a ^08- can6 et Ia mer I^rrlikniennE (Par. 1868);
Pulle', (Porto-Ferrajo 1879);
Fatichi, Isola. ä'^. (Flor. 1885);
Gregorovius, Wanderjahre in Italien, [* 2] Bd. 1 (7. Auft., Lpz. 1890).
El-Balad, arab. Ort, s. Dhafar. Elbaffan
(auch Elbasan
oder Ilbesan), Stadt in
Albanien am Skumbi, Hauptort eines Sandschaks im türk. Wilajet
Monastir, Sitz eines griech.
Bischofs,
hat etwa 10000 Elbe, drei Moscheen, eine griech.
Kirche; Kupfer- und Eisenwarenfabrikcn und sehr belebte Märkte. In der Nähe
warme Schwefelquellen und ein griech. Johanneskloster. Elbe ist
nicht das alteAlbanopolis, sondern das alte Skampia oder Skampa, von dem der
Fluß «Tkumdi seinen
Namen hat. Elbbrunnen, s.
Elbe.
Elbe (bei den
Römern ^Idis, czech. 1.^1)6, mundartlich
Albe, d.i.
Fluh, genannt), einer der Hauptflüsse
Deutschlands,
[* 3] entspringt
in
Böhmen,
[* 4] nahe der schles. Grenze, am höchsten
Teil des Rie- sengebirges aus einer Menge Wasseradern,
Seifen oder Flehen genannt, die auf derElb-, Mädel-,
Teufels- und
Weißen Wiese zahlreiche
Brunnen,
[* 5] darunter den Elbbrunnen
(1384 m) bilden. Als die eigentlichen
Quellen können betrachtet werden das
Weißwasser, das auf der
Weißen Wiese un- weit
der Schneekoppe (1400 m ü. d.M.) entsteht, und der Elbebach oder
Elbeseifen, der auf der
Elb- wiese südlich
vom
Großen
Rad seinen Ursprung hat und von dem Rücken des Hochgebirges 75 m hoch im
Elbfall in den tief eingeschnittenen wildroman-
tischen
Elb gründ fällt, der sich in eine Menge
Gründe (die Siebengründe) teilt.
Bald darauf vereinigt sich dieser (680
m ü.
d. M.) mit dem dop- pelt so starten
Weihwasser und heißt nun Elbe, die als wilder Gebirgsfluß in einem stellenweise sehr
eingeengten
Thale den südl. oder böhm. Kamm des Riesengebirges durchbricht.
In einer
Meeres- höhe von 455 m verläßt die Elbe bei Hohenclbe das
Gebirge und wird flöhbar. In ihrem
nun südöstlich gerichteten Laufe erhält sie auf der linken Seite (zwischen Iaromcr und Iosephstadt) die
Aupa und Mettau
und wendet sich von hier an südlich bis Par- dubitz. Auf dieser
Strecke hat sie flache Ufer und nimmt bei Kö'niggrätz
[* 6] links
die
Adler
[* 7] und ober- halb
Pardubitz die Laucna und bei dieser Stadt die Chrudimka auf. Dann wendet sie sich
nach W. und behält diese
Richtung bei bis Kolin
[* 8] (223 m), um von hier aus nordwestl.
Richtung anzunehmen.
Rechts nimmt sie die
Eidlina und Iser, links bei Melnik (152 m) die Moldau (s. d.) auf, den um 145 km
längern Hauptstrom
Böhmens, der sie schiff- bar macht, und oberhalb Leitmeritz die
Eger
[* 9]
(s. o.). Nun durchbricht
sie zwischen Lobositz und
Tetschen in einem engen, von hohen und felsigen Ufern begrenzten
Thale das böhm. Mittelgebirge und
nimmt auf diefer
Strecke bei
Aussig links die Viela (s. d.) und rechts oberhalb Tctschen den Pölzen
auf. Oberhalb Herrnskretschen tritt der
Strom in
Sachsen
[* 10] ein und durchbricht in Westnordwest!.
Richtung das Elbsanosteingebirge,
das er bei Pirna
[* 11] verläßt. Vor dem
Durchbruch hat die Elbe eine
Breite
[* 12] von 130 m, nach demselben eine solche von 216 m und erhält
auf dieser
Strecke links die Müglitz und rechts die
Sebnitz und Wesenitz. Nachdem sie den weiten
Thal-
kesscl von
Dresden,
[* 13] wo sie auf der linken Seite die.
Weißeritz (s. d.) aufnimmt, durchflossen
hat, bildet sie abermals ein
Durchbruchsthal bis Meißen.
[* 14] Als ein mächtiger, im
Stromstrich selbst im
Som- mer 2,2 bis 3,3 m tiefer
Strom tritt sie in das
nord- deutsche Flachland ein. Nun stießt sie in nordwestl. Laufe bis
Magdeburg,
[* 15] betritt unterhalb
Strehla
die prcuß. Provinz Sachfen, nimmt zwischen
Torgau
[* 16] und Wittenberg
[* 17] rechts die
Schwarze Elster (s. d.) aus und wird nach deren
Eintritt von dem unbedeuten- den Höhenrücken des Fläming 60 km weit nach W. gedrängt, um aber von
Aken an wieder die nord- westl.
Richtung einzuschlagen, die sie dann bis
Magde- burg beibehält. Auf dieser
Strecke empfängt
der
Strom links unterhalb
Dessau
[* 18] die
Mulde (s. d.) und oberhalb
Barby die
Saale (s. d.). Von
Magde- burg an durchflieht er in ziemlich
nördl.
Richtung die Provinz
Sachsen bis
Havelberg,
[* 19] von wo an er wieder die nordwestl.
Richtung annimmt,
die er nun bis zu seiner Mündung beibehält; durch die
Ohra links und durch die Ehle, Ihla und den Plauenschen
Kanal
[* 20] rechts
erhält der
Strom weitere Verstärkung.
[* 21] Von
Havelberg an wird die Elbe Grenzfluß und zwar zwischen den beiden Provinzen
Brandenburg
[* 22] und
Sachsen bis Echnackenburg, von hier bis Dömitz zwischen den Provinzen
Brandenburg und Hanno- ver,
bei Dömitz und weiter abwärts auf eine kurze
Strecke zwifchen der Provinz Hannover
[* 23] und dem Großherzogtum
Mecklenburg-Schwerin,
von Lauen- burg bis Gcesthacht und von
Altona
[* 24] an bis zur Mündung zwischen
Schleswig-Holstein
[* 25] und
Han- nover und endlich von
Geesthacht bis
Altona zwischen Hannover und hamburgischem Gebiet. Die Elbe durchflicht auf dieser ganzen
Strecke, über 500 m
breit, mit ganz schwachem Gefalle (Wittenberg 20» Lauenburg
[* 26] 5,
Hamburg
[* 27] Im ü.
d. M.) die Senke zwischen dem Landrücken der
Lüneburger
[* 28] Heide und der
Mecklenburger Seenplatte und erhält an Zu- flüssen: rechts die
Havel, die
Stecknitz,
Löcknitz^ Elde, Ville, Alstcr und
Stör;
links: den Aland, die Iectze, Ilmenau und Oste. 13 km oberhalb Ham- burg teilt sich die Elbe in die Norder- (Hamburger) und Südcr- (Harburger) Elbe, die sich in verschiedenen Armen (darunter der Köhlbrand gegenüber Altona) zum Teil erst 11 km unterhalb Hamburg wieder zu. einem, im Fahrwasser 8-9 m tiefen Strome ver- einigen.
Die wichtigste der von diesen Armen ge- bildeten Inseln ist Wilhelmsburg, im hamburgischen Teile zu Hafenanlagcn ausgenützt, unterhalb des Köhlbrand der Finkenwärder (zum Teil preußisch), mit bedeutender Fischerei. [* 29] Die Norderelbe nimmt die Dove- und Gese-Elbe, Entwässerungen der sog. Vierlande und bei Hamburg die Bille und Alster auf. Die Elbe ergießt sich bei Curhaven in einer Breite von 15 km in die Nordsee. In dieser Mün- dung findet sich indes nur ein schmales Fahrwasser, welches von Sandbänken und Untiefen umgeben, 7-9 m tief und sorgsam bezeichnet ist.
Die Elbe ist 1165 km lang, das Stromgebiet um- faßt 143 327 hkm, wovon ungefähr 97000 ykm, auf das Deutsche Reich [* 30] kommen. Schiffbar wird die Elbe für mittlere Kähne von Melnik, für große Kähne von Pirna an; Seeschiffe kommen mit der Flut, die von Curhaven 165 km weit bis Geesthacht steigt und bei Curhaven 2,83, bei Hamburg 1,89 m mittlere Höhe erreicht, bis Hamburg. Die ganze schiffbare Strom- strecke beträgt 846 km, wovon 107,2 km auf Böhmen kommen. Das Gefälle der Elbe beträgt zwischen Hohen- elbe und Kolin 232 m, zwischen Kolin und Melnik 71, ¶
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zwischen Melnik und Aussig 23, zwischen Aussig und Tetschen 9, zwischen Tetschen und Dresden 20, zwi- schen Dresden und Meißen 7,25, zwischen Meißen und Mühlberg 14,3, zwischen Mühlberg und Torgau 6,5, zwischen der Havelmündung und Wittenberge 4,6, zwischen Lauenburg und Ham- burg 3,5, zwischen Hamburg und Glückstadt nur 1,2 m. Die Breite zwischen Iaromer und König- grätz 35, bis Vrandeis 80 in, bei Melnik 130, an der sächs.-böhm. Grenze 150, bei Magdeburg 240, vorHamburg 500 in und erreicht bei Vlankenese3750, unterhalb Brunsbüttel 7500 m. Die Elbe ist sehr fisch- reich, teils an Seesischen, die aus der See herauf- kommen, um zu laichen, teils an Flußfischen, welche die in sie einmündenden Nebenflüsse ihr zuführen, teils an eigentlichen fog.
Elbfischen, darunter der ^tör. In Böhmen dauert die Eisbedeckung durch- schnittlich 62 Tage; auf der Unterelbe ist seit der Steigerung des Dampferverkehrs die Schiffahrt durchschnittlich nur 16 Tage im Jahre unterbrochen. Hamburg hält den Zugang zu seinem Hafen durch drei Eisbrecher dauernd offen. DieHauptschiffahrtslinien des Elbgebietes gehen einerseits von Hamburg nach Berlin [* 32] und zur untern Oder, wo sich die weitern Verbindungen nach Stettin [* 33] und nach der Weichsel anschließen, andererseits über Magdeburg nach Sachsen und Böhmen; von großer Bedeutung ist auch die Linie von Magdeburg zur untern Oder.
Die Straßen zur obern Oder haben seit dem Ausbau des Oder- ^preekanals steigende Bedeutung erlangt. Außer Havel und Spree und Saale haben die Fahrstraßen der Nebenflüsse und des Stecknitzkanals nur örtliche Bedeutung. Der Schiffahrtsverkehr erreicht im Sü- den auf der Moldau Prag, [* 34] im Westen auf der Saale und Unstrut Thüringen und den Harz, im Nord- westcn das Innere Hannovers, im Nordosten Hol- stein, Lübeck, [* 35] Stettin, Danzig, [* 36] Posen, [* 37] im Südosten Breslau [* 38] und Oberschlesien.
Gelangen die durch die Bestrebungen des 1869 zusammengetretenen Cen- tralvereins zur Hebung [* 39] der deutschen Kanal- und Stromschiffahrt geförderten Projekte großartiger Kanalverbindungen zur Verwirklichung, z. B. zwi- schen Dresden und Berlin (Elbe-Spreekanal), ge- winnt ferner die Verbindung der großen Ströme im westl. Teile der preuß. Monarchie (Rhein-Weser- Elbekanal) Leben und Gestalt, und finden Leipzig [* 40] und Lübeck den gesuchten Anschluß an die Elbstrahe, so wird die Schiffahrt neben dem Bahnverkehr blühen.
Auch der Plan eines Elbe-Donaukanals hat schon greifbare Gestalt angenommen. Die Dampfschiffahrt wird von Dresden aus aufwärts bis Melnik und auf der Moldau bei gutem Wasserstande bis Prag, abwärts bis Hamburg, Harburg, [* 41] Altona von Aktiengesellschaften betrieben, und zwar die Personendampffchiffahrt durch die Sächsisch - Böhmische Dampfschiffahrtsgesellschaft auf den Linien Dresden-Leitmcritz und Dresden- Strehla, die Dampfschiffahrt mittels Tauerei zwi- schen Hamburg, Sachfen und Böhmen durch die Gesellschaften «Kette», die Osterreichische Nordwcst- Dampfschisfahrtsgefellschaft, Dampfschiffahrtsgc- scllschaft vereinigter Schiffer in Dresden u. a. Den Verkehr zwischen Hamburg und Berlin auf Elbe und Havel vermitteln Vorzugsweife der Berlin-Ham- burger Dampfschleppschiffahrtsverein in Berlin und Magdeburger Gesellschaften, während die Neue Nord- deutsche Flußdampfschiffahrtsgesellschaft die Verbin- dung zwischen Hamburg, Wittenberge, Magdeburg, Dessau aufrecht erhält.
Außerdem unterhalten ein- zelne Firmen Schleppschiffahrtsbetriebe zwischen Hamburg und allen Plätzen der Oberelbe, der Saale, Berlin und der obern Oder. Infolge der lebhaften Konkurrenz sind die Frachten stetig gesunken; eben- falls wichtig für die Förderung des Verkehrs ist die Einführung von Eildampfern. Die Schiffahrt war seit frühen Zeiten drücken- den Lasten und Behinderungen unterworfen. Erst erfolgte in Dresden der Zusammen- tritt einer Elbfchiffahrtskommifsion.
Zufolge der in Kraft [* 42] getretenen Konvention (Elb - schiffahrtsakte) sollte die Elbfchiffahrt in Bezug auf den Handel volle Freiheit von dem Punkte an, wo der Strom schiffbar ist, bis in die offene See ge- nießen. An die Stelle der frühern verschiedenartigen Auslagen trat jedoch nur erst eine feste, im Verhält- nis ermäßigte Abgabe, welche von der Ladung unter dem Namen Elbzoll und als Wegegeld unter dem Namen Rekognitionsgebühren erHoden ward. Letz- tere erhielten nach anfangs 7, später 4 Klassen einen unabänderlichen Tarif.
Als befondere Abgaben dauerten fort die Maut-, Kränen-, Wag- und Nie- derlaggebühren fowie die Brückenaufzug-und Schleu- sengelder. Während die Schiffer früher an 35 Zoll- stätten anhalten mußten, hatten sie nun nur noch an 14 Stätten Gebühren zu entrichten. Auf die Schiffahrt selbst und die Unterhaltung eines guten Fahrwassers wurde keine Rücksicht genommen, so- daß der Strom immer mehr versandete. Zur Auf- rechterhaltung und Verbesserung der Beschlüsse soll- ten Revisionskommissionen der Uferstaaten zusam- mentreten.
Die erste beschloß in Hamburg einige Erleichterungen. Die zweite tagte in Dresden 1842 und bearbeitete die Elb schiff- fahrts-Additionalakte vom Allein zu Gunsten der Schiffahrt auf der Oberclbe wurde nichts erreicht, da die nötigen Wasser- und Uferbauten den betreffenden Staaten zu große Opfer auferlegten. Österreich [* 43] hob für seinen Landeshandel zwischen Melnik und der sächs. Grenze den Elbzoll mit Ausnahme des auf Bau- und Brenn- holz, Stein- und Holzkohlen gänzlich auf.
Auf der dritten Revisionskonferenz, welche zu Magdeburg zusammentrat, beantragte Osterreich die gänzliche Aushebung der Elbzölle; der Vorschlag scheiterte aber an der von Hannover geforderten Entschädigung sowie an der Weigerung der andern Regierungen. Nach Hannovers Eintritt in den Zoll- verein (1852) und nach seiner Beteiligung an der Ermäßigung der Durchgangszölle des Zollvereins einigte man sich in dem Schlußprotokoll vom 4. (8.) Febr. 1854 zu einer Zollermäßigung auf verschiedene Artikel, vorläufig für 6 Jahre. Im wesentlichen aber blieb dieHöhe des Normalzolls seit 1821 unverändert.
Auch 1858 zu Hamburg wurden infolge des beharr- lichen Widerstandes von Hannover, Mecklenburg [* 44] und Dänemark [* 45] die Verhandlungen ohne Ergebnis abge- brochen. Endlich nach Ablösung des Zolls von Stade [* 46] oder Brunshausen durch Vertrag mit Hannover (Juni 1862) gegen Zahlung von 2 857338 Thlrn. bestimmte die fünfte Revisionskommission zu Ham- burg daß für sämtliche Ufcrstaatcn vom an nur Ein Zoll, und zwar in Wittenberge erhoben werden follte. Die gänzliche Befreiung des Elbverkchrs von den Fesseln der Zollerhebung blieb der norddeut- schen Bundesgesetzgebung vorbehalten (Art. 54 der Verfassung). Das erheblichste Hindernis blieb der ¶