forlaufend
962
schen Reichs, Ekhof zum Sitz seiner Herrschaft und um- gab die Stadt mit einer Wehr von sieben, durch die Farbe unterschiedenen Mauern, von denen die äußerste 250 Stadien (48 km) im Umfang ge- habt haben soll. In der Burg, die sich innerhalb der siebenten Mauer befand, standen der Sonnen- tempel und der umfangreiche königl. Palast, zu wel- chem nur Cedern- und Cypressenholz (wie in den assyr. Palästen) benutzt und in dem alle Decken und Säulen mit Gold und Silber belegt waren. Noch nach den Plünderungen der Stadt durch Alexander d. Gr. und Seleucus I. (Nikator) fand Antiochus d. Gr. (210) die mit Silberplatten belegten Dächer vor. Die Parther erhoben Ekhof zur Sommerresidenz. Viele altpers. Antiquitäten werden zu Hamadan gefunden. Die Juden in Persien halten diese Stadt für das Sufa der Bibel, weshalb zu Hamadan auch ein Grabmal der Esther und des Mardochai gezeigt wird. - Ein zweites Ekhof, N. N^örum der Magier), lag an der Ostgrenze von Persis.
Ekbole (grch.), Ausrenkung eines Gliedes, Fehl- geburt; in der altgricch. Musik ein Versetzungs- zeichen (lat. pi-o^ectio), das den enharmomschen Ton eines enharmomschen Tetrachords um fünf Vierteltöne erhöhte, wodurch das Tetrachord in ein diatonisches verwandelt wurde. Gkbolm, s. Mutterkorn. Gkchondrose (grch.), Knorpelgeschwulst. Ekchymose (grch.), in der Medizin ein steck- nadelkopf- bis linsengroßer, unregelmäßig gestal- teter, dunkclroter und bräunlich gefärbter Vlut- austritt aus den kleinsten Blutgefäßen, welcher sich bald vereinzelt, bald in sehr großer Anzahl in der Haut, in den Schleimhäuten und den innern Organen findet und allmählich durch Aufsaugung des ausgetretenen Blutes wieder verschwindet.
Derartige Blutergüsse finden sich am häufigsten beim Skorbut, beim Flecktyphus und derVlutflccken- kranthcit (s. d.), wo ihr massenhaftes Auftreten auf die krankhafte Beschaffenheit des Blutes und auf eine leichte, noch nicht genügend erklärte Zerreiß- lichkeit und Vrüchigkeit der kleinsten Blutgefäße zu- rückzuführen ist. Ekel (Xku86a), derjenige höhere Grad des Widerwillens (der Abneigung oder Antipathie), der sich mit der körperlichen Empfindung von Übelfein und beginnender Brechneigung verbin- det. Er kann Urfache und Folge der letztern fein.
Bei Magenkrankheiten nämlich (z. B. Magenüber- ladung, verdorbenen Speisen im Magen, Magen- katarrh) entsteht dieses Gefühl, welches zu den fog. Gemeingefühlen (s. d.) gehört, beim Verfuch zu essen, auch wohl beim bloßen Sehen und Riechen der Speisen, und hat hier seinen Sitz in den Ma- genncrven (^6i-vuL vg^nä) oder den Geschmacksner- ven (^6VVU8 AINLFOPI^I-^UZLUL). Gleiche Vrechrei- zung und Übelkeit entsteht, wenn man den weichen Gaumen mit einer Federpose oder mit dem Finger kitzelt. In andern Fällen, wo man bloß einen wi- drigen Gegenstand betrachtet oder riecht oder sich ihn nur lebhaft vorstellt (einbildet), gesellt sich das Gefühl des Ekhof zu dem geistigen Widerwillen (dem Hirne kel) hinzu, gleichsam als eine Hallucination der obengenannten Nerven oder, wie manche ärzt- liche Gelehrte sich ausdrücken, durch eine Reflor- aktion oder Irradiation (überstrahlung) im Gehirn, wie denn die Phantasie bekanntlich einen auffallen- den Einfluß auf das Zustandekommen des Ekhof aus- übt.
Der Ekhof ist ein Symptom vieler Krankheiten, besonders der Verdauungsorgane, aber auch der Nervencentra, besonders des Gehirns, z. B. bei schaukelnden Bewegungen und bei der Seekrankheit, woher sein griech. Name Aau86a (von 112.113, das Schiff). Der Ekhof dient aber auch als Natur- und Kunstheilmittel. Ersteres findet z. B. bei dem Ekhof gegen alle Speisen bei überladenem Magen oder dem Ekhof gegen Fleischspeisen in Fieberkrankhcilen statt, letzteres besonders bei der sog. Ekelkur (mo tkoäu8 per Q3.u86ain).
Man bewerkstelligt diese Heilmethode durch fortgesetzte Verabreichung von Brechmitteln (namentlich Brechweinstein, Kupfer- falzen, Ipecacuanha u. dgl.) in fo kleinen Gaben, daß sie nur Übelkeit, jedoch kein Erbrechen erregen. Das andauernde Gefühl des Ekhof bewirkt eine ge- waltige Um- und Herabstimmung der Nerven- und Geistesthätigkeit nebst Erschlaffung der Muskeln, weshalb die Ekelkur früher vielfach gegen Gemüts- krankheiten sowie gegen die Trunksucht angewandt wurde.
Als eine der eingreifendsten ist indessen diese Methode wegen ihres schädlichen Einflusses auf die Vcrdauungsorgane nur mit großer Vorsicht anzuwenden, weshalb die moderne Medizin von ihr Ekelkur, s. Ekel. Absieht. Ekenäs (sinn. ^ainmi8Nai-i), Hafenstadt im Kirchspiel Pojo des sinn. Län Nyland, 117 km im WSW. von Helsingfors, an der Pojobucht des Finnischen Meerbusens, auf einer weit ins Meer sich erstreckenden Landzunge, an der Linie Hyvinge- Hangö der Finländ.
Staatsbahn, hat Dampf- fchiffahrtsverbindung über Inga nach Helsingfors, (1888) 1780 Ekhof, Post und Telegraph, alte Kirche, Seminar für fchwed. Volksschullehrerinnen, einige Fabriken (Handschuhe), Handel mit Getreide, Eisen- warcn, Fischen (Ekenäser Sprotten) und in der Nähe mehrere große Eisenwerke (Fiskars, Billnas, Fagervit u. a.). ^(s- d.). Ekersund, andere Schreibung für Egersund Ekhof (Eckhof), Hans Konr. Dietrich, Schau- spieler, geb. zu Hamburg, war Schrei- ber bei dem schwed. Postkommissar zu Hamburg, kam dann nach Schwerin zu einem Advokaten, ging 1739 zur Schönemannschen Gesellschaft und debütierte alsHiphares (inRacines «Mithridat») in Lüneburg.
Bis 1757 begleitete er diese Truppe, begründete bei ihr eine theatralische Akademie und war auf die Direktionsführung einflußreicher als Schönemann selbst. 1757 kam er in Danzig zur Schuchschen Gesellschaft, übernahm dann selbst mit andern einige Zeit die Schönemannsche Gesellschaft, die er in Lübeck an Koch abtrat, um nun bei diesem bis 1764 zu spielen. Sein nächstes Engagement sührte ihn zu Ackermann. Dann wurde er Mitglied des durch Lessings Dramaturgie berühmt geworde- nen Nationaltheaters in Hamburg und 1769 der Seylerschen Gesellschaft, die er 1774 verließ, um Mitdirektor des Hoftheaters zu Gotha zu werden, wo er starb.
Indem Ekhof, von den Zeitge- nossen der deutsche Roscius genannt, seinen Leistun- gen den Stempel der Originalität, einer tief durch- dachten Charakteristik und der größten Naturwahr- heit aufdrückte, indem er mit der steifen und ge- spreizten Rhetorik des franz. Alerandrinerdramas auch in seiner Darstellungskunst brach, wurde er für seine Kunstgenossen ein Muster und der eigentliche Schöpfer der deutschen Bühnenkunjt. Gleich stark im Tragischen wie im Komischen, besonders in den Goldonischen und Moliöreschen Stücken, wußte er seine körperlichen Fehler geschickt zu verdecken. Große