gedemie, trat 1856 in das
Atelier Rahls ein und wurde 1872 Professor an der
Akademie in
Wien.
[* 2] Unter seinen Gemälden sind hervorzuheben:
die Deckenbilder im Musikvereinspalast
(Apollo mit den
Musen),
[* 3] die Plafondgemälde im großen
Saal des
Grand Hôtel, Fresken
im
Österreichischen Museum zu
Wien sowie viele Gemälde in PrivathäusernWiens, und die
Darstellungen aus
der Geschichte des
Kaisers Maximilian I. in Schloß Hörnstein bei
Wien (1872-79). 1878 malte er den
Vorhang im
Theater
[* 4] zu
Augsburg
[* 5] (Äsop, seine Fabeln vortragend), 1881 die triumphierende Gerechtigkeit in der Stiegenhalle des Justizgebäudes in
Wien und 1885 vollendete
er die Ausmalung des Sitzungssaales des Abgeordnetenhauses im neuen Reichsratsgebäude in
Wien.
Kanzlei thätig war und wurde 1700 Professor der orient.
Sprachen in
Heidelberg, wo er starb. Sein Werk
ward in
Frankfurt gedruckt, aber nicht ausgegeben, weil die
Juden drei kaiserl. Verbote dagegen ausgewirkt hatten. Auch boten
sie Eisenmenger für Vernichtung desselben 12000
Fl. Die
Erben wandten sich an König
Friedrich I. von
Preußen,
[* 12] der das Werk auf seine
Kosten zu Königsberg
[* 13] 1711 drucken ließ. Fast 40 Jahre später wurden auch die
Frankfurter Exemplare
freigegeben. Das Werk führte den
Titel «Entdecktes
Judentum oder gründlicher und wahrhafter
Bericht, welchergestalt die verstockten
Juden die hochheilige Dreieinigkeit, Gott
Vater, Sohn,
heiliger Geist, erschröcklicher
Weise lästern und verunehren
u.
s. w.».
Eisenmenger hat aus zweihundert
Schriften eine ungeheuere Menge von Material zusammengetragen; sein
Buch wird noch
jetzt viel benutzt.
ein tombakbraunes
Erz, regulär krystallisierend, meist in körnigen
Aggregaten;
Härte 3,5 bis 4,
spec.
Gewicht 4,6;
die
Analyse ergiebt 36,1 Schwefel, 21,8
Nickel, 42,1
Eisen, daher die Formel 2 FeS+NiS. Eisennickelkies findet sich mit
Kupferkies und
Magnetkies zu Lillehammer im südl.
Norwegen.
[* 16]
a. Salpetersaures
Eisenoxydul,
Ferronitrat, Fe(NO3)2 + 6 H2O, wird beim Auflösen von
Eisen in
höchst verdünnter Salpetersäure neben
Ammoniumnitrat erhalten und krystallisiert beim Verdunsten der
Flüssigkeit im luftleeren Raume in blaugrünen
Krystallen, die außerordentlich leicht in b. salpetersaures
Eisenoxyd,
Ferrinitrat,
Fe2(NO3)6, übergehen. In mäßig konzentrierter Salpetersäure löst sich
Eisen unter stürmischer
Entwicklung von
Stickoxyd, die saure Lösung giebt beim
Verdampfen, wiewohl schwierig, weiße
Krystalle des
Salzes.
In der
Technik verwendet man vielfach die Lösung des
Salzes unter dem
Namen Eisenbeize, Rostbeize, Rouille,
so namentlich in der Seidenfärberei. Diese stellt man dar, indem man in eine Mischung von 2
Teilen Salpetersäure von 36°
B. und 1
Teil Wasser altes
Eisen einträgt, bis sich bei längerer Digestion nichts mehr löst; die Flüssigkeit
wird dann die im
Handel verlangte
Dichte von 40° B. haben. Vorteilhafter gewinnt man die
Beize durch
Lösen von Blutstein, natürlich
vorkommendem
Eisenoxyd, in Salpetersäure bis zur Sättigung. Sehr häufig ist die Eisenbeize des
Handels ein Gemisch von schwefelsaurem
und salpetersaurem
Eisenoxyd, das erhalten wird, indem man eine heiß gesättigte Lösung von Eisenvitriol
so lange mit Salpetersäure versetzt, bis die
Oxydation beendet ist.
Eisenrogenstein, oolithisches Eisenerz, ein Eisenerz, das aus kleinen, meist dunkelkastanienbraun oder
dunkelrot gefärbten
Körnern von thonigem
Brauneisenstein und Roteisenstein besteht; die
Körner sind denen
des feinen Schießpulvers ähnlich, rundlich, linsenförmig, auch durch gegenseitigen Druck teilweise plan oder konkav, und
bilden entweder selbständig ein
Aggregat, oder werden durch eine spärliche, kalkige oder thonige Bindemasse zusammengehalten.
Lager
[* 17] dieses
Erzes, oft sehr reich an organischen Überresten, finden sich zwar schon in den ältesten
Sedimentärformationen, z. B. dem Silur
Böhmens, dem
Devon
[* 18] der Eifel, und sind namentlich in der Lias- und Juraformation
[* 19] vorhanden,
wo sie insbesondere in der
Abteilung des
Braunen Juras eine weite
Entwicklung und große technische Bedeutung gewinnen; so bei
Aalen und
Wasseralfingen in
Württemberg
[* 20] (fünf Flöze, davon das unterste über 2 m mächtig), im südl.
Luxemburg
[* 21] und dem angrenzenden Lothringen (zahlreiche
Bänke von Eisenoolith, stellenweise zusammen 20 m mächtig), im engl. und russ.
Braunen Jura. Auch die franz. Kreideformation
[* 22] enthält noch mehrorts Lager von solchen
oolithischen Eisenerzen. Bei andern seltenern Eisenoolith werden die Körnchen nicht ausEisenhydroxyden,
sondern aus
Thonerde-Eisenoxydulsilikat gebildet, z. B. bei dem Chamosit (s. d.).
Ferrioxyd, Fe2O3, kommt in den verschiedensten Formen, krystallisiert (es krystallisiert hexagonal
rhomboedrisch wie
Aluminiumoxyd, mit dem Eisenoxyd isomorph ist) oder krystallinisch, stenglig, faserig, im
Mineralreiche vor als
Eisenglanz, Martit, Blutstein (Lapis Haematitis), roter
Glaskopf, ferner eingesprengt und als Gemengteil in
den verschiedensten
Gebirgsarten. Man erhält es in schön krystallinisch flimmernder Form durch
Glühen eines Gemenges von
gleichen
Teilen Kochsalz und Eisenvitriol und
Auswaschen des
Rückstandes; als amorphes rotbraunes Pulver durch
Glühen von
Eisenoxydhydrat
oder kohlensaurem
Eisenoxydul (Ferrum oxydatum rubrum alter
Pharmakopöen, Crocus martis adstringens, Eisensafran), ferner
als Nebenprodukt bei der
Darstellung rauchender Schwefelsäure
[* 23] (Colcothar vitrioli,
Caput mortuum). Durch
gelindes Erhitzen dargestellt bildet es ein zartes, rotbraunes Pulver, das bei höhern
Temperaturen sintert und dabei verschiedene
¶
mehr
Farbenabstufungen fast bis zum Schwarzen hin annimmt. Diese finden als Malerfarben Verwendung (Pariserrot, Berlinerrot, Berlinerbraun,
Preußischrot, Eisenrot, Englischrot, Eisenmennige) sowie zum Rotfärben des Siegellacks; wegen seiner Härte dient es zum Polieren
von Metallen, Glas
[* 25] und Stein (Polierrot). Das Eisenoxyd ist schwer und langsam in Säuren löslich, und zwar um so
schwerer, je stärker es geglüht war.