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0X7^l0i'Hti. Zur Bereitung desselben werden 35 Teile Eisenchloridlösung (1,230 spec. Gewicht) mit 160 Teilen Wasser verdüuut und nnt eiuer Mischung von 35 Teilen Ammoniakflüssigkeit und 320 Teilen Wasser versetzt. Der entstehende Niederschlag von Eisenorydhydrat wird gewascheu und ausgepreßt und mit 3 Teileu Salzsäure 3 Tage laug dei mäßiger Wärme [* 5] digeriert. Die vou dem Nnlös- lichen abgezogene Flüssigkeit soll 1,050 spec. Gewicht besitzen und 3^ Proz. Eisen [* 6] enthalten.
Dieses Prä- parat kann an Stelle des dialysierten Eisenoxyd- hydrats als Arznei gegeben werden. Gisenchlorür. Ei [* 7] u fach Chlor eisen oder Ferrochlorür, 1^6 (^2, eutsteht beim Übcrleiteu von trockuem Chlorwasserstoffsäuregas über glüheu- des Eisen, wobei es sich in Form von kleinen weißen Krystallen an den kältern Wandungen des Apparats absetzt. In wässeriger Salzsäure löst sich Eisen unter stürmischer Entwicklung von Wasserstofsgas, nach beendigter Einwirkung wird die Losung rasch verdampft und liefert dann beim Erkalten grünblaue, wasserhaltige Krystalle, ^o^^H^O, die äußerst leicht in Wasser, auch in Alkohol und Mber löslich sind, bei gelindem Erwärmen im Krystallwasser schmelzen, bei höherer Temperatur unter Verlust von Wasser und Salzsäure sich zersetzen. Die rasch bis zum steifen Brei verdampfte Lösuug, die beim Erkalteu erstarrt, war das I^i-rnin ciüoi-Hwui der ersten Auflage der Deutschen Pharmakopöe; ist aber jetzt aus der Liste der Arzueimittel gestrichen. Das- selbe gilt von der ^incwt^ t^rri cliloi-ati, einer Lösung von 25 Teilen Eisenerzeugung in 225 Teilen verdünntem Weingeist, mit 1 Teil Salzsäure versetzt. Gisenciträt, citroneusaures Eiseuoryd, Eisenorydcitrat, I?6i'rniii eitiicuin ox^ä^tuin, gehört zu den Eisenpräparaten (s. d.) des Arznei- buches für das Deutsche Reich, [* 8] s. Citronensäure.
Gifencyankallum, Ferrocyaukalium (Ka- liumeisencyanür), s. Blutlaugeusalz (gelbes), Fer- ricyankalium (Kaliumeisencyanid), s. Zlut- laugcnsalz (rotes). Gisendisulfuret, s. Eisensulfide d. Eisendraht, s. Draht. [* 9] Eisenerz, oolithisches, s. Eisenoolith. Eisenerz, Marktflecken in der Bezirkshaupt- mannschaft Leooen in Obcrsteiermark, liegt in einem tiefen Thale am Erzbache, in 745 m Höhe, überragt vou dem fchroffcn Pfaffenstein (1871 m), vom Kaiser- schild (2083 m) und Erzbcrg (1543 m), an der Linie Hieflau-Eisenerzeugung (15 I der Osterr. Staatsbahnen [* 10] und der umgebauten Bahn Eisenerzeugung-Vordernberg, welche den diese beiden Orte trcnucuden Erzberg in eiuem langen Tuuuel durchbricht und zu den landschaftlich fchönsten Gebirgsbahnen Österreichs zählt. Eisenerzeugung hat (1890)2433, als Gemeinde 5740 Eisenerzeugung, Post, Tele- graph, Bezirksgericht (243,73 ykm, 3 Gemeinden, 8 Ortschaften, 7991 Eisenerzeugung), got. Pfarrkirche St. Os- wald, 1279 von Rudolf von Habsburg gegründet, und bedeutendeu Eisenerzbergbau, der seit tausend Jahren in Betrieb ist, über 1800 Arbeiter beschäf- Ngte und (1880) 350298 t reines Eisenerz lieferte.
Der Erzberg ist so reich an Eisen, daß es im Som- mer, wie in eiuem Steinbruch zu Tage ohue weitere bergmännische Vorrichtuugeu gewouueu wird. Der untere Teil des Erzberges gehört der Alpinen Montangesellschaft, der obere ergiebigere zum größten Teil den Gewerkschaften zu Vordernberg. Urwn'd'ach Ml sich der Bergbau [* 11] viv ins 12. Jahrb. nachweifen. Doch wurde bereits vor der Occupation Noricums durch die Römer [* 12] hier Eisenbergbau be- triebeu. 4 km nordwestlich von Eisenerzeugung liegt das Schloß des Herzogs Arnulf iu Bayern [* 13] Leopoldstein mit dem in wilder Abgeschlossenheit herrlich gelegenen tiefgrünen Leopold st ein er See (in 619 m Höhe, 158 in tief).
Eisenerze, s. Eisen Eisenerzer Alpen, [* 14] s. Ostalpen. Eisenerzeugung, Eisenproduktion, die Gesamtheit der zur fabrikmäßigen Gewinnung des Eisens aus seinen Erzen erforderlichen Arbeitspro- zesse. Durch Behandluug der Eiseuerze mit Kohlenstoff und Kohlenstoffverbinduugen bei hoher Temperatur wird Roheifen hergestellt. Aus lctzterm gewinnt man durch Eutsernung von Kohlen- stoff und der größten Menge der fremden Ele- mente mittels atmosphärischen Sauerstoffs und ! verschlackender Substanzen Schmiedeeisen.
Durch weniger weitgehende Entkohlung reinen, mangan- ! haltigen weißen Roheisens, oder auch durch Ver- i schmelzung von Roheisen und Schmiedeeisen wird Stahl erzeugt, lim die mannigfaltigen Prozesse der z Eisenerzeugung übersichtlicher zu machen, ist das nachstehende Schema zusammengestellt, das auch in der folgen- den Darstellung der Einteilung zu Grunde gelegt ist. I. Erzeugung von Eisen direkt ans den Erzen. ^X. Roheisenerzeugung. Reduzierendes Schmelzender Eisenerze bei hoher Temperatur in großen Schachtöfen (Hochöfen).
Prodult: Roheisen j Gußeisen. V PuddelNoheisen. I. Rennarbeit. Reduzierendes Schmelzen der Eisenerze bei niedriger Temperatur in tlcinen i^fen, Herden u. s. w. Prodult: Schmiedeeisen oder Stahl. II. Erzeugung von Schmiedeeisen und Stahl aus R 0 h e i s e u. ^X. Frischarbeit. Oxydation des im Ruheisen enthaltenen Kohlenstoffs durch den Sauerstoff der Luft mit Zul,il!°uahme^' werden- Herdfri,chen. «remn.,^riaien s», U'^wm"^: ^ Namm°lc,v Produkt: Schweißeisen oder Schweißstahl. 0. durch Einpressen von Luft in geschmolzenes Roh- eisen: Bessemern.
Produkt: Flußeisen und Flußstahl, li. Durch Glühen von Gußeisen (Adoucreren, Tempern oder Herstellung von schmiedbarem Eisengnß). (.'. Durch Zusammenschmelzen von Roheisen mit Eisenerz oder Eisenoxyden (Breant- und Uchatiusstahl). III. Erzeugung von Stahl aus Schmiedeeisen. ^. Kohlung des Schmiedeeisens durch Glühen mit Kohle in geschlossenen Gefäßen, a. Cementstahloereitung. d. Einsetzen (Cementieren eines fertigen Gegenstandes aus Schmiedeeisen an der Oberfläche). ! L. Kohlnng des Schmiedeeisens durch Zusammenschmelzen mit Roheisen: Martinstahlbereitung (im Siemensscyen Regenerativofen).
IV. Formgebung des schmiedbaren Eifens (Zangen und Dichten). V. Raffiuierung des schmiedbaren Eisens. ^. Durch Schweißen und Strecken oder Garben (Raffiniertes Eisen, Gärbstahl). A. Durch Umschmelzen von Stahl (Gußstahl). I. Erzeugung von Eisen direkt aus den Erzen. ^. Die Roheisenerzeugung. Die meisten Eisenerze werden in dem natürlichen Zustande ihres Vorkommens verschmolzen. Eine Aufbereitung (Trennung von unhaltigen Bestandteilen) lohnt sich nicht. Dagegen ist bei dem Spateisenstein eine Vor- bereituug durch Rösten vorteilhaft. Das Rösten, d. h. eine unter Luftzutritt erfolgende Erhitzung der Erze dis zu eiuer Temperatur, bei der noch keine Schmelzung eintritt, verfolgt den Zweck, die chem. Zusammensetzung des Erzes derart zu verändern, ¶