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tauen (s. Eisboden und Gletscher). In den niedern Gegenden der Tropenzone bildet sich dagegen nie- mals Eisbär, und in den gemäßigten Zonen nur vorüber- gehend. Von den polaren Eisgegenden stammen die schwimmenden Eismassen, die man Eisberge (s. d.), schwimmende Eisfelder und Treibeis nennt.
Vgl. Weyprecht, Die Metamorphosen des Polareises Wien [* 2] 1879). -
Unterirdische Eisbildungen finden sich in den sog. Eishöhlen [* 3] (s. d.). Das Eisbär findet als Wärme [* 4] entziehendes Mittel vielfache Verwendung. Es dient zur Abkühlung der Luft in Theatern und Krankenzimmern, zur Herstellung von Gefrorenem (s. d.), vor allem adcr zur Verhinderung und Verzögerung verschiedener Zersetzungserscheinungen, so zur Konservierung von Nahrungsmitteln, zum Versand von Fleisch und Fischen u.a. In der Heilkunde benutzt man Eisbär mit günstigem Erfolge zur Bekämpfung von Ent- zündungen. - Von größter Wichtigkeit ist das Eisbär ferner für die Bierbrauerei [* 5] (s. Eiskeller). [* 6] Auch bei der Spiritusfabrikation [* 7] werden große Mengen von Eisbär verwendet, um während des Sommerbetriebes die Maifchen zu kühlen. Durch diese immer allgemeiner werdende Verwendung ist in den größern Städten ein neuer Geschäftszweig, der Eis [* 8] Handel, er- blüht, der seinen Bedarf an Material, foweit es in nächster Nähe nicht zu beschaffen ist, durch Bezüge aus den amerik. Seen, aus nordifchen Ländern, zum Teil auch von den Alpengletschern deckt. - Statt des Natureises wird jedoch neuerdings auch viel- fach in Eismaschinen (s. d.) bereitetes Kunst eis angewendet; dies hat vor dem Natureis jedenfalls den Vorzug, daß es aus absolut reinem Wasser her- gestellt werden kann, während jenes nicht selten von schmutzigen Teichen, Tümpeln und Lachen oder son- stigen verunreinigten Gewässern entnommen wird.
Durch diese Kunsteisfabrikation und durch die Be- nutzung der Kaltluftmafchinen, die beide Hand [* 9] in Hand gehen, hat die Bedeutung des natürlichen > Roheises eine wesentliche Beschränkung erfahren. ! Immerhin betrug Nordamerikas Ausfuhr von Na- tureis 1889/90 dem Werte nach noch etwa 100000 Doll. (45 600 t), und Norwegen [* 10] exportierte 1890 noch 317000 t, deren Wert sich durchschnittlich auf 10 Schilling pro Ton eik London [* 11] belief. Sehr leb- haft ist der Handel der Schweiz [* 12] mit feinem direkt aus den Gletschern gewonnenen Eisbär. Das meiste wird im Lande verbraucht, doch werden durchschnittlich auch noch 40000 t ausgeführt.
Eis, als Konditorware, s. Gefrorenes. Hi3 (ital. mi äiLäis, frz. ini äi686, engl. 6 äliai-p), in der Musik das um einen halben Ton erhöhte 6 (bezeichnet durch 6 und A), entspricht dem k und ist von diesem nur enharmonisch verschieden. Eisachat, eine stellenweise farblofe und fast durchsichtige Varietät des Achats. Eisack, Fluh im südl. Tirol, [* 13] entspringt auf dem 136'^ «1 hohen Vrennerpasse und ergießt sich nach , etwa 90 kin langem Laufe unterhalb Bozen [* 14] bei Sig- ! mundstron in die Etfch, die von da an fchiffbar i wird. Die Eisbär ist ein reihender Gebirgsfluß, sein ! Gesamtgefälle beträgt 1122 in, also 1,25 Proz. der Lauflänge. Bei Hochwasser richtet der Fluß oft große Verheerungen an. Das Thal [* 15] ist größtenteils tief eingefchnitten und schluchtenartig; größere Wei- tungen finden sich nur bei Sterzing (949 ui), wo das Ridnaun- und das Pfitscherthal münden, und bev Brixen (567 m), wo sich die Rienz mit der Eisbär vereinigt. Zwischen Klausen (511 m) und Vozen (262 m) durchbricht der Fluß das Vozener Porphyr- Massiv; hier ist das Thal besonders eng und un- wegsam, fast fenkrecht stürzen die glatten Felsen zum Fluß ab. Bei Kardaun treten die Bergwände allmählich zurück, und es öffnet sich die weite frucht- bare Thalebene von Vozen. Durch das Eisackthal führte schon in den ältesten Zeiten der wichtige Verkehrsweg vom Vrennerpasse in das sonnige Etschland, die bequemste Straße aus Deutschland [* 16] nach Italien. [* 17] Der Weg durch die Schlucht des untern Eisackthals wurde erst am Anfang des 14. Jahrh, durch den Bozener Bür- ger Heinrich Kunter hergestellt, nach welchem diese Straßenstrecke noch jetzt Kuntersweg benannt wird; früher ging hier der Weg nicht in der Thal- fohle, sondern über die seitlichen Terrassen. Seit 1867 geht eine Eisenbahn durch das Eisackthal. (S. Brennerdahn.) In der Kriegsgeschichte spielt das Eisackthal eine wichtige Rolle. Bci Sterzing und Mittewald kam es im Spanischen Erdfolgekriege und inden Revolutionskriegen insbesondere 1809 wieder- holt zu Gefechten, in denen die Tiroler, begünstigt durch das Gelände, die Feinde über den Brenner zurückwarfen. 1833 wurde in der Thalenge, oberhalb Brircn, die Festung [* 18] Franzensfeste (s. d.) gebaut. Eisanhang, eine bei Umschlag kalter Witterung in wärmere zu beobachtende Erscheinung. Wenn nach strenger Kälte ein milder, feuchter West- oder Südwind weht, schlägt sich auf allen kalten Gegen- ständen, so auch auf den Bäumen, eine Eiskruste nieder. Diefe kann dann durch ihre Last gefährlich werden, wenn Regen von 0° oder unter 0» hinzu- tritt.
Auch nachfolgender bedeutender Schneefall bewirkt dann oft so bedeutende Bruch- und Druck- schäden, daß ganze Bestände vollständig verwüstet werden. (S. auch Schneedruck.) Eisbar (Hi^us rnai-itimug ^. oder1'1i3.l3.883rot08 poiai-18 grimmigste Raubtier [* 19] der Polarzone, das von neuern Naturforschern wegen des gestreckten, langen Leibes, spitzen Kopfes mit schlanker Schnauze und kleinem Rachen, sowie der ungemein dreiten Tatzen, deren Zehen durch Schwimmhäute verbunden sind, von der Gattung Ur^uZ getrennt und zu einer eigenen Gattung erhoben wurde. Man hat Eisbär getötet, die volle 16 Ctr. wogen und gegen 3 in lang waren. Die Farbe des sehr langhaarigen Pelzes ist weiß mit einem Stich ins Geldliche. Plump und schwer- fällig am Lande, schwimmt und taucht der der in Grönland, Spitzbergen und Nowaia-Semlja am häufigsten vorkommt, ausgezeichnet und ge- langt oft, mit Eisschollen treibend, bis nach Island, [* 20] auf die sidir. Nordtüste und in die Gegenden der Hudsondai. Fische, [* 21] Waltiere, Seehunde sind seine gewöhnliche Nahrung; den Menschen greift er nur gereizt oder im größten Hunger an, ist aber dann auch, besonders auf dem Eise, wo er sich schneller und sicherer bewegt, ein fürchterlicher Feind. Dcn . Seefahrern ist er außerdem durch die Schlauheit schädlich, womit er die hinterlassenen Vorräte auf- zuspüren und zu vernichten weiß. Er hält keinen Winterschlaf, wie man irrig behauptet hat. Die Paarung findet, wie bei den Landbären, im April und Mai statt und ebenso dauert die Tragzeit, wie bei diesen, 8 Monate, sodaß die Jungen Ende Dezember oder Anfang Januar geworfen werden. Die Eisbär paaren sich fruchtbar mit dem gemeinen braunen Bär. Die Jagd auf ihn wird in den Polar- ländern mit Vorliebe betrieben. In der ¶