Publikum, die, auch unter dem
Titel «Sprechsaal»,
«Stimmen aus dem Leserkreis», nicht in persönlichem Interesse zum
Abdruck
aufgegeben werden, sondern Gegenstände allgemeinern Interesses zur Besprechung bringen.
Deshalb erfolgt ihre
Aufnahme meist
unentgeltlich und dadurch unterscheiden sie sich von der
Annonce (s. d.) und vom
Inserat (s. d.).
Oft versteckt sich indes
hinter dem Einfuhr auch die bezahlte, mehr oder weniger geschickte Reklame (s. d.),
in welchem Falle wesentlich höhere
Insertionsgebühren zu entrichten sind als für die gewöhnliche
Annonce.
heißt ein Mineral, wenn es als mehr oder weniger feine Partikel, als regelmäßig
oder unregelmäßig gestaltete
Körner, oder als krystallisierte Formen innerhalb eines andern Minerals oder eines fremden
Aggregatseingewachsen vorkommt, z. B. Kupferkies eingesprengt im
Bleiglanz, Granaten
[* 2] im Kalkstein,
Krystalle von Feldspat und
Quarz in der Grundmasse der Porphyre.
zweigestrichen u. s. w., in der
Musik dieTöne der verschiedenen Oktaven von unten
aufsteigend. Die Bezeichnung rührt von der jetzt außer Gebrauch gekommenen deutschen
Tabulatur (s. d.) her. Die eingestrichene
Oktave beginnt mit dem ^[img], das in der Mitte der
Klaviatur
[* 3] liegt, dem
Ton, den die vier Stimmgattungen
(Baß,
Tenor,
Alt,
Sopran)
gemeinsam haben.
Tiefer als die gestrichenen Oktaven liegen die kleine und die große Oktave; unter diesen
befinden sich noch sog. Kontratöne. Die kleine Oktave sowie die obere Hälfte der großen ist
das Gebiet der Baßstimme; der
Tenor singt in der kleinen und in der eingestrichenen Oktave; für den
Alt sind die obersten
Töne der kleinen und die eingestrichene Oktave das eigentliche Gebiet, für den
Sopran die zweigestrichene.
[* 4] (Viscera), im gewöhnlichen Sprachgebrauche die in den großen
Höhlen des menschlichen oder tierischen
Körpers (Schädel-,
Brust- und Bauchhöhle) eingeschlossenen Organe. In derAnatomie ist es oder war es
vielmehr gebräuchlich, den
Begriff der Eingeweide und dem entsprechend auch
den derEingeweidelehre oder
Splanchnologie wesentlich anders
zu fassen. Man rechnete zu den Eingeweide alles das, was man in den andern
Systemen nicht unterbringen konnte, was also weder zum
Knochen- und Muskelsystem, noch zum
Nervensystem, noch zum
Gefäßsystem gehörte.
Demnach nannte der Anatom weder das
Gehirn
[* 5] noch das
Herz ein Eingeweide, während dies im gewöhnlichen Sprachsinne geschieht, und
zwar mit
Recht. Dagegen wurden z. B. die
Augen mit zu den Eingeweide gezählt, während man jetzt die Sinnesorgane, da sie die Entstehung
der Empfindungen vermitteln und in engster
Beziehung zum
Nervensystem stehen, fast allgemein diesem letztern
anreiht oder einem besondern
Abschnitt der
Anatomie, der sog. Sinnenlehre oder
Ästhesiologie, zuerteilt. Die
Eingeweidelehre
umfaßt also die aus verschiedenen
Systemen zusammengesetzten, meist in den
Höhlen des Körpers befindlichen Organe, die ihren
Verrichtungen nach in folgende vier Gruppen zerfallen:Sprach-,
Stimm- und
Respirationsorgane,
Verdauungsorgane,
Harnorgane und Geschlechtsorgane.
Physiologisch betrachtet stellen alle Eingeweide zusammengesetzte Organe dar, welche den materiellen Verkehr des
Organismus mit der Außenwelt unterhalten und jene
Stoffe bereiten, welche entweder zur
Erhaltung des Individuums oder zur
Fortpflanzung seiner Art notwendig sind. Eine Gruppe von Eingeweide, welche einem gemeinsamen physiol.
Zweck dienen, bildet einen
Apparat oder ein
System; so spricht man von einem
Verdauungs-,
Atmungs-,
Kreislaufs-,
Harn- und Geschlechtsapparat.
Alle Eingeweide stehen mittel- oder unmittelbar mit den Leibesöffnungen (Mund,
Nase,
[* 6]
After u. s. w.) in
Verbindung.
Sieht man von der Schädelhöhle ab, welche vollständig vom
Gehirn ausgefüllt ist, so bleibt uns nur
die Rumpfhöhle mit ihren Eingeweide zu betrachten. Sie zerfällt in drei
Abschnitte: die
Brust-,
Bauch- und
Beckenhöhle. Die erstern
beiden sind beim
Menschen und den Säugetieren durch eine fleischige
Haut,
[* 7] das Zwerchfell, voneinander geschieden. Dieses ist
ringsum am untern Rande des Brustkastens befestigt und wölbt sich kuppelförmig in dieBrusthöhle empor,
sodaß diese in Wirklichkeit viel kleiner ist, als sie nach der
Größe des Brustkastens zu sein scheint.
Eine Längsscheidewand teilt wieder die
Brusthöhle in eine rechte und eine linke Hälfte, deren jede eine
Lunge
[* 8] einschließt.
In der Mitte zwischen beiden
Lungen und zwischen die beiden
Blätter der Längsscheidewand (Mittelfell,
Mediastinum) eingeschoben liegen die Luftröhre, die große Hauptpulsader
(Aorta) und die
Speiseröhre, welche beide letztern
durch besondere Öffnungen des Zwerchfells in die Bauchhöhle übergehen. Ebenso liegt zwischen beiden
Lungen, und zwar dicht
auf dem Zwerchfell, das
Herz, doch so, daß es zur größern Hälfte der linken Körperhälfte angehört.
BeimEinatmen bedecken die
Lungen das
Herz von vornher fast vollständig, beim
Ausatmen aber liegt es unbedeckt
der vordern Brustwand an, etwa zwischen der linken
Brustwarze und dem
Brustbein. Unterhalb der
Brustwarze fühlt man den
Herzstoß
am deutlichsten. In der Bauchhöhle liegt zu oberst die
Leber, mit der größern Hälfte (dem rechten
Leberlappen) nach rechts, mit der kleinern (dem linken Lappen) nach links. Die obere
Fläche der
Leber ist stark gewölbt und
liegt der untern
Fläche des Zwerchfells dicht an, dessen Rand sie nach unten nicht überragt.
Ein horizontaler
Stich in den untern
Teil des Brustkastens könnte also zuerst den scharfen untern Rand
der
Lunge, sodann den nach oben aufsteigenden
Teil des Zwerchfells und endlich die obere Wölbung der
Leber treffen.
BeimEinatmen
senkt sich das Zwerchfell nach unten und schiebt die
Leber vor sich her, sodaß sie nun den untern Rand des Brustkastens nach
unten überragen kann. An den linken Leberlappen schließt sich nach links die
Milz an, welche ebenfalls
dicht am Zwerchfell und noch innerhalb der
Kuppel desselben liegt, also auch den untern Brustbeinrand nicht überragt.
Unter der
Leber liegen an der hintern
Wand der Bauchhöhle zu beiden Seiten der Wirbelsäule die
Nieren mit den
Nebennieren und
den
Harnleitern. Dem größten
Teile der untern Leberoberfläche aber schmiegt sich der
Magen
[* 9] an, mit seinem
größern
Teil (dem
Magengrunde) nach links gelegen; dicht hinter dem
Magen, von der
Milz bis zum
Zwölffingerdarm reichend, liegt
die
Bauchspeicheldrüse. Den übrigen
Teil der Bauchhöhle füllt in zahlreichen Windungen der
¶
mehr
Darm
[* 11] aus, welcher durch das drüsenreiche Gekröse an die hintere Wand der Bauchhöhle befestigt ist. (S. Tafeln: Die Baucheingeweide
des MenschenI, II, Bd. 2, S. 499.) Mit der Bauchhöhle steht die kleine
Beckenhöhle in unmittelbarer Verbindung. In ihr liegt vorn die Blase, welche, je nach ihrer Füllung, mehr oder
weniger in die Bauchhöhle hinaufreicht. Hinter der Blase, und zwar zwischen ihr und dem Mastdarm, befindet sich beim weiblichen
Geschlecht die Gebärmutter
[* 12] und zu beiden Seiten derselben je ein Eierstock. Während der Schwangerschaft steigt die stark
vergrößerte Gebärmutter hoch in die Bauchhöhle hinauf, alle übrigen Organe stark seitwärts oder rückwärts
drängend. Der von den Fortpflanzungsorganen noch freigelassene Raum der Beckenhöhle wird von Teilen des Darms, insbesondere
dem Mastdarm, ausgefüllt. (S. Bauch,
[* 13] Becken, Brust.)